Wandern auf historischen Spuren durchs Osnabrücker Land

Stand: 02.10.2025 16:35 Uhr

Raus aus dem Alltag, rein in die Natur: Das Osnabrücker Land bietet zahlreiche abwechslungsreiche Wanderwege unterschiedlicher Längen – von der Tagestour bis zur mehrtägigen Fernwanderung.

Rund 100 ausgeschilderte Strecken bietet die Landschaft zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Sie führen nicht nur durch die schöne Natur des Osnabrücker Landes, sondern auch zu geschichtsträchtigen Orten wie Steinzeitgräbern, Saurierfährten, alten Mühlen und Relikten von Kämpfen zwischen Germanen und Römern. Eine Auswahl interessanter Wanderwege.

Der Hünenweg: Von Osnabrück bis Groningen

Hünengrab am Hünenweg im Osnabrücker Land.

Bis heute üben die riesigen, jahrtausendealten steinzeitlichen Anlagen eine Faszination aus.

Zahlreiche imposante Megalithgräber aus prähistorischer Zeit sind die Höhepunkte einer Wanderung auf dem Hünenweg. Der Fernwanderweg führt auf 180 Kilometern durch Niedersachsen und passiert dabei Moorlandschaften, Wälder und die Auenlandschaft des Hasetals. Die Bezeichnung Hünengräber stammt aus einer Zeit, als die Menschen dachten, die imposanten Steinformationen seien von Riesen – also Hünen – aufgeschichtet worden. Hinter der deutsch-niederländische Grenze setzt sich der Weg fort und führt auf weiteren 145 Kilometern bis nach Groningen.

Kurzinfo Hünenweg

Wegekennzeichung: Geschwungenes blaues „h“ auf gelbem Grund
Länge: 150 Kilometer
Verlauf: Osnabrück – Meppen – Groningen
Besonderheiten: zahlreiche Megalithgräber, Wiehengebirge, Wald-, Moor- und Heidelandschaft, Hasetal

Der Mühlenweg

Neun Wasser- und zwei Windmühlen säumen den 97 Kilometer langen Mühlenweg nördlich von Osnabrück. Die Strecke führt teils durch Wald, teils über Wiesen und Felder, vorbei an mittelalterlichen Burgen und Hügelgräbern bis hinauf auf die Höhen des Wiehengebirges. Start- und Endpunkt ist Wallenhorst. Von dort geht es vorbei an mehreren Mühlen – die Belmer Mühle etwa geht wohl auf einen Bau aus dem Jahr 840 zurück, die Wassermühle im Nettetal soll bereits zur Zeit Karls des Großen gegründet worden sein. Bei Bramsche können Wanderer sich im Museum und Park Kalkriese umfassend über die Varusschlacht informieren und Ausgrabungsstücke ansehen. Ein besonders schönes Fotomotiv ist die Holländer-Windmühle in Lechtingen.

Kurzinfo Mühlenweg

Wegekennzeichung: Weißes „M“ auf schwarzem Grund
Länge: 97 Kilometer
Verlauf: Wallenhorst – Wersen – Venne – Ostercappeln – Belm – Rulle
Besonderheiten: neun Wassermühlen, zwei Windmühlen, Museum Kalkriese, Wiehengebirge
Hinweis: Der Mühlenweg wird derzeit umfassend überarbeitet. Nähere Informationen auf der Homepage des Wanderwegs

Auf dem Ahornweg durch den Teutoburger Wald

Ausgangspunkt der insgesamt 100 Kilometer langen Rundwegs ist Bad Iburg. Von dort geht es in zwei Schleifen von 40 und 60 Kilometern über die höchsten Erhebungen des Teutoburger Waldes, die längere Strecke führt auch nach Bad Rothenfelde und Bad Laer. Die vielen Ahornbäume in den umliegenden Wäldern gaben dem Weg seinen Namen.

Ein Wanderer geht auf dem Ahornweg, am Baum eine Wegmarkierung.

Der Rundwanderweg führt auf gut 100 Kilometern durch die hügelige Waldlandschaft zu Aussichtstürmen und Kurorten.

Dinosaurier und Varusschlacht: Der DiVa-Walk

Zwei Frauen stehen vor Dinosaurierspuren in Barkhausen.

In Barkhausen finden sich in einer steil aufragenden Gesteinswand Spuren von mindestens elf Dinosauriern.

Zwei herausragende Kulturstätten der Region standen Pate bei der Namensgebung des DiVa-Walks: Die 150 Millionen Jahre alten Dinosaurierspuren in Barkhausen bei Bad Essen und das Museum in Kalkriese. Der Ort gilt als einer von drei möglichen Stätten der legendären Varusschlacht zwischen Römern und Germanen im Jahre 9 nach Christus. Start- und Endpunkt des 105 Kilometer langen Rundwanderwegs ist Bramsche. Auf der Strecke liegen noch weitere interessante Wegpunkte, etwa ein mächtiges Großsteingrab in Haltern bei Belm, die Ruinen der frühmittelalterlichen Wittekindsburg aus dem 8. Jahrhundert sowie das ehemalige Kloster Rulle.

Kurzinfo DiVa-Walk

Wegekennzeichung: Weißer Wanderer auf gelb-blauem Grund
Länge: 105 Kilometer
Verlauf: Bramsche – Ostercappeln – Belm – Wallenhorst – Bad Essen – Bohmte – Bramsche
Besonderheiten: Museum und Park Kalkriese, Wiehengebirge, Dinosaurierfährten, Megalithgräber, Natur- und Geopark Terra Vita

Zwei Frauen stehen vor Dinosaurierspuren in Barkhausen.

Die Natur entdecken und dabei tief in die Erdgeschichte eintauchen – das ist möglich im Naturpark im Osnabrücker Land.

Zwei Wanderer gehen durch Felder auf dem Ahornweg.

Ob Malepartus-, Hermanns- oder Ahornweg: Der Kurort ist idealer Startpunkt für Wanderungen durch den Teutoburger Wald.

Die Männchen der Erdkröte lassen sich von den Weibchen zur Paarung tragen.

Er gilt als einer der schönsten Wälder Deutschlands. Mit modernster Technik wurde nun der Teutoburger Wald porträtiert.

Ein Wanderer macht Rast auf einer Bank am Ahornweg im Osnabrücker Land.

Osnabrück gilt als die unbekannte Schöne in Niedersachsen. Interessante Menschen haben dort eine Heimat gefunden.