Wahlkampf: Die Merz-Zäsur | ZEIT ONLINE

Nach dem Angriff von Aschaffenburg ist Merz der CDU-Kandidat, auf den die SPD gehofft hatte: provokant und getrieben von populistischen Aussagen. Auch die AfD frohlockt.

Wahlkampf: Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg erlebt der Wahlkampf eine Zäsur.
Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg erlebt der Wahlkampf eine Zäsur.
© [M] Maja Hitij/​Getty Images

Bislang hat Friedrich Merz sich in diesem Wahlkampf eher
zurückgehalten und wenig Angriffsfläche geboten. Der CDU-Chef versuche,
„im Schlafwagen“ an die Macht zu kommen, spotteten die
Sozialdemokraten – und es verlief alles bislang tatsächlich ungewöhnlich ruhig für einen, der bekannt ist für seine
impulsiven Ausbrüche, die er dann später nicht selten rechtfertigen oder korrigieren muss.

Seit dieser Woche aber ist es mit der Schlafwagenphase
vorbei. Nach dem Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem ein kleiner Junge und
ein erwachsener Mann getötet wurden, hatte der Unionspolitiker am Donnerstag
einen neuen und ziemlich unerbittlichen Ton in der Migrationspolitik gesetzt. Und
viele politische Beobachter sind sich sicher, dass er seine Äußerungen – wieder einmal – wird
korrigieren müssen.