Vor entscheidendem DFB-Spiel gegen die Slowakei: So ist der Stand bei Kapitän Kimmich

Es steht so viel auf dem Spiel in der Arena von Leipzig, am Geburtsort des Deutschen Fußball-Bundes, wenn das DFB-Team am Montag (20.45 Uhr, ZDF) die Slowakei empfängt zum Showdown vor 40.000 Fans, mittlerweile ist die Partie ausverkauft – wäre erschreckend gewesen, wenn nicht.

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als ein direktes WM-Ticket, um die 21. WM-Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft. Natürlich gäbe es noch die Ausfahrt Playoffs, den steinigen Umweg im März, der so unangenehm (Gegner?) wie unwägbar (Spielglück) sein könnte. Bloß keine Nervenspiele Ende März, wenn sich die großen Vereine auf ihre K.o.-Spiele in der Champions League konzentrieren.

DFB-Elf reicht ein Unentschieden gegen Slowakei für direkte WM-Teilnahme

DFB-Präsident Bernd Neuendorf erwartet, „dass wir bei der Auslosung Klarheit über alles haben und nicht in irgendwelche Qualifikationsrunden müssen“. Die Gruppenauslosung findet am 5. Dezember, einen Tag vor Nikolaus statt, da möchte die Nationalelf alles im Sack haben, da die Planungen (Vorbereitung, Quartiersuche in den USA) längst in Planung sind.

Ein Punkt gegen die Slowakei reicht – verlieren verboten! Zum Glück für den DFB mit dabei: Der genesene Innenverteidiger Nico Schlotterbeck und Kapitän Joshua Kimmich, der wegen einer Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk seit Mittwoch nicht trainieren konnte.

Kimmich-Einsatz gegen Slowakei noch auf der Kippe

„Wer Joshua kennt, weiß, dass er ungern Nein zu diesem Spiel sagt. Daher gehe ich davon aus, dass er spielen kann“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Montagnachmittag in Leipzig und erklärte: „Ich bin guter Dinge, dass es funktioniert. Wir haben einen guten Arzt. Ob es dann klappt, kann man tatsächlich erst am Montag entscheiden.“ Die Alternative als Rechtsverteidiger: Ridle Baku.

Julian Nagelsmann blickt skeptisch auf das Spielfeld.
Julian Nagelsmann blickt skeptisch auf das Spielfeld.
© Federico Gambarini/dpa
Julian Nagelsmann blickt skeptisch auf das Spielfeld.

von Federico Gambarini/dpa

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„Ich bin guter Dinge, dass wir das Ding ziehen“, sagte der Leipziger David Raum. Wird’s auch ein Spektakel? Oder steht, wie beim mauen 2:0 in Luxemburg gegen den 97. der Fifa-Weltrangliste wieder nur das Ergebnis im Vordergrund – und nicht das Erlebnis?

„Am Ende ist Fußball ein Ergebnissport“, sagte Nagelsmann nüchtern nach dem ernüchternden 2:0 in Luxemburg, das laut einer süffisanten „SZ“-Zeile um „zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen“ war. Um das Positive zu sehen: Erstmals konnte Nagelsmann seit seinem Amtsantritt im Oktober 2023 vier Spiele in Serie gewinnen, erstmals gelangen seinem Team drei Partien in Folge ohne Gegentor. So weit, so: na gut.

Nagelsmann steht vor seinem wichtigsten Spiel als Bundestrainer

Für Nagelsmann wird das 29. Länderspiel seiner Amtszeit – und das Wichtigste. Also volle Attacke gegen die Slowakei, gegen die man Anfang September in Bratislava überraschend 0:2 verloren hat? Oder Safety first, samt auf ein Remis schielende Augen?

„Ich habe noch nie mit einer Mannschaft besprochen, dass wir nur einen Punkt holen wollen. Wir versuchen zu gewinnen“, erklärte der 38-Jährige und betonte: „Wir haben eine gewisse DNA in der Mannschaft. Die meisten Spieler kommen von Klubs, die oft Favorit sind. Wir wollen schon den Ball haben.“

Wie bei Bayern oder Borussia Dortmund, bei Liverpool (Florian Wirtz) oder bei Newcastle (Nick Woltemade).

EM-Euphorie verflogen: Die DFB-Elf ist labil und instabil

Die Euphorie der Heim-EM 2024? Ist längst verflogen, die Leichtigkeit mittlerweile auch. Aber was macht Hoffnung? Luxemburg war’s nicht. Die Mannschaft wirkt auch wie auf der Suche – nach der 2024 wiedergewonnenen Identität. Ihr aktueller Zustand? Labil und instabil. Was Nagelsmann nach dem Luxemburg-Spiel verriet, als es um seine Gedanken vor der Halbzeitansprache ging.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass es die Mannschaft verträgt, wenn man super draufhaut. Wir wollen alle gemeinsam erfolgreich sein, deshalb habe ich sie mitgenommen. Ich bin beim Inhalt geblieben.“ Denn, und das war deutlich zu spüren, „es war ein bisschen Druck dabei“, so Nagelsmann, „der geht nicht spurlos an einem vorüber“.

Wird am Montag in Leipzig nicht anders sein. Die Slowaken, Nummer 46 der Weltrangliste, wittern ihre Chance auf die zweite WM-Teilnahme nach 2010. Und das DFB-Team? Ist durch das Hinspiel gewarnt, hat aber eine Menge zu verlieren.