
Wegen einer Steuerforderung in Milliardenhöhe hat der Volkswagenkonzern eine Klage gegen den indischen Staat erhoben. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor. Das Unternehmen muss laut indischen Zollbehörden Importzölle von 1,4 Milliarden Dollar zahlen, was umgerechnet 1,35 Milliarden Euro entspricht.
In den
zur Klage bei Gericht eingereichten Unterlagen werden die indischen Forderungen als unmöglich hoch bezeichnet. Sie stehen im Widerspruch zu
den in Indien geltenden Vorschriften für die Besteuerung von Importen und gefährden die Geschäftspläne des Autoherstellers, heißt es in den eingereichten Unterlagen.
Im vergangenen September hatte Indien einen Steuerbescheid in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar gegen VW erlassen. Das ist die Summe, die das Unternehmen den Zollunterlagen zufolge seit 2012 zu wenig an Importzölle gezahlt haben soll.
Gericht befasst sich mit der Klage
Die indische VW-Tochtergesellschaft Škoda Auto Volkswagen India gab in den Gerichtsdokumenten an, dass der Konflikt Investitionen des Konzerns in
Indien in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar gefährde und dem Klima
für ausländische Investitionen schade.
Bei einer Niederlage vor Gericht könnte die Volkswagentochter nach Angaben eines Regierungsvertreters aufgrund von Strafzahlungen vor Forderungen von 2,8 Milliarden Dollar stehen. Das ist mehr als der Umsatz, den VW Indien im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte. Dieser betrug 2,19 Milliarden Dollar, der Nettogewinn lag bei elf Millionen Dollar.
Das High Court in Mumbai will am 5. Februar mit
den Anhörungen beginnen. Die VW-Tochter kündigte an, alle rechtlichen Mittel
auszuschöpfen und mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Sie werde weiterhin alle globalen und lokalen Gesetze
einhalten. Das indische Finanzministerium wie auch die Zollbehörde haben sich zu dem Vorgang bisher nicht öffentlich geäußert.