VfL Wolfsburg feiert knappen Sieg bei Valerenga IF

Jubel bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg

Stand: 15.10.2025 20:57 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben am zweiten Spieltag der Champions League den zweiten Sieg gefeiert. Beim norwegischen Meister und Pokalsieger Valerenga IF reichte es dank eines Last-Minute-Treffers von Janina Minge zu einem 2:1 (0:0).

von Johannes Freytag

Eine Woche nach dem souveränen 4:0-Erfolg gegen Paris Saint-Germain sah es lange danach aus, als ob die „Wölfinnen“ den Frust aus der 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern nicht würden abschütteln können. Trotz drückender Überlegenheit stand es bis in die Nachspielzeit 1:1. Dann aber traf Minge per Handelfmeter zum Sieg. Zuvor hatte Sara Hörte für Valerenga den Wolfsburger Führungstreffer durch Lineth Beerensteyn ausgeglichen.

In der Königsklasse geht es für die „Wölfinnen“ erst im November weiter – mit den Partien in Lyon (11.) und gegen Manchester United (19.). Bereits an diesem Sonntag (17.15 Uhr, im NDR Livecenter) hat der Bundesliga-Alltag die VfL-Frauen zurück – mit dem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen.

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Startelf-Debüt für Bjelde

Lerch musste sein Team auf zwei Positionen umbauen. Die erstmals für das Nationalteam nominierte Camilla Küver laboriert immer noch an den Folgen einer Wadenverletzung aus der Bundesliga-Partie und stand daher gar nicht im Kader. Ebenso fehlte Svenja Huth wegen eines Infekts. Das Duo wurde durch Innenverteidigerin Caitlin Dijkstra und Rechtsaußen Thea Bjelde ersetzt – letztere feierte damit ausgerechnet gegen ihren Ex-Club ihr Startelf-Debüt bei den VfL-Frauen.

Kaum ein Durchkommen für die „Wölfinnen“

Auf dem Kunstrasen in der Intility Arena verzeichneten die Gastgeberinnen durch Mawa Sesay zum ersten Torschuss (2.) und attackierten auch danach früh, sodass die Wolfsburgerinnen Mühe hatten, selbst einmal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse zu kommen. Zwar hatte der VfL deutlich mehr Ballbesitz, musste aber immer wieder hinten herum spielen, weil Valerengas Abwehr kompakt stand und keine Lücken offenbarte.

Erst in der 18. Minute kamen die Gäste erstmals zum Abschluss: Alexandra Popps Schuss wurde aber geblockt. Kurz darauf bekam Beerensteyn den Ball im Fünfmeterraum trotz artistischer Sprungeinlage nicht unter Kontrolle (23.). Aber mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Geschehen auf dem Rasen in die Hälfte der Gastgeberinnen. Dennoch dauerte es bis zur Schlussminute des ersten Durchgangs, ehe Kapitänin Tove Enblom wirklich gefordert war: Per Fußabwehr gegen Beerensteyn bewahrte sie ihr Team vor einem Rückstand.

Hörte kontert Beerensteyns Führungstreffer

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Bjelde das 1:0 für die Wolfsburgerinnen auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht richtig (46.). Etwas besser machten es kurz darauf Popp (knapp drüber, 52.) und Cora Zicaj (knapp vorbei, 53.). Doch der VfL-Führungstreffer war nur aufgeschoben: Saedis Run Heidarsdottir spielte einen katastrophalen Fehlpass genau in die Beine von Beerensteyn, die Niederländerin zog in den Strafraum und schloss trotz mehrerer Gegenspielerinnen mit links zum 1:0 ab (57.).

Die völlig verdiente Gästeführung hatte aber nur wenige Minuten Bestand. Nach einer Ecke wurde es unübersichtlich im Wolfsburger Strafraum, Stina Johannes parierte noch gegen Eline Hegg, Hörte drückte am langen Pfosten den Ball dann aber über die Linie (60.).

VfL mit Chancenwucher, aber mit Elferglück

Aber die VfL-Frauen spielten unermüdlich weiter nach vorne. Zicais Schuss touchierte die Latte (67.), Minge vergab per Kopf die nächste Chance der „Wölfinnen“ (73.). Obendrein köpfte Arna Eiriksdottir um ein Haar den Ball ins eigene Tor – der Ball landete aber nur an der Latte (77.). Entlastung für Valerenga gab es kaum, der VfL schnürte die Norwegerinnen in ihrer Hälfte ein und drängte auf die erneute Führung.

Die Gefahr lauerte aber auch hinten. Bei einem der seltenen Konter der Gastgeberinnen musste sich VfL-Keeperin Johannes gewaltig strecken, um das 1:2 zu verhindern (87.). Dann wurde es ganz bitter für Valerenga: In der Nachspielzeit sprang Naina Inauen der Ball an die Hand, nach Überprüfung durch den VAR gab Schiedsrichterin Marta Huerta de Aza Handelfmeter. Minge blieb cool und verwandelte zum 2:1-Siegtreffer (90.+8). Direkt danach war Schluss. Ein glücklicher, aber auch verdienter Sieg für den VfL.