Vermögensverwaltertest 2025Hier ist Ihr Geld in besten Händen

Wo bekommen vermögende Kunden hierzulande die beste Beratung? Der große Vermögensverwaltertest von „Focus Money“ und ntv liefert auch in diesem Jahr die Antwort. Insgesamt erbrachten im Test 29 Banken und Vermögensverwalter eine herausragende Leistung.
Das Börsenjahr 2025 hatte es in sich: geopolitische Spannungen, strukturelle Verwerfungen und Zollstreitigkeiten. Für viele Anleger glich die Börse einer Achterbahnfahrt. Dabei war eines wichtiger denn je: ein zuverlässiger Partner, der Orientierung gibt, vor emotionalen Fehlentscheidungen schützt und den langfristigen Vermögensaufbau auch in unübersichtlichen Zeiten auf Kurs hält.
In dieser Disziplin erweisen sich Deutschlands Vermögensverwalter regelmäßig als besonders zuverlässig. „Insbesondere in unsicheren Zeiten können Vermögensverwaltungen mit ihrer Expertise überzeugen und so erfolgreich neue Kunden an sich binden“, sagt Prof. Dr. Hartwig Webersinke, Leiter des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der TH Aschaffenburg.
In der diesjährigen Befragung des InVV, an der 126 unabhängige deutsche Vermögensverwalter teilnahmen, zeigte sich jedoch auch, dass diese – den weltweiten Krisen zum Trotz – sehr erfolgreich waren. Im Jahr 2024 erzielten sie im Durchschnitt eine Rendite (nach Kosten) von 9,75 Prozent.
Doch welcher Vermögensverwalter bietet speziell vermögenden Anlegern in Deutschland die beste Beratung und kann beispielsweise bei der Aufklärung, der Portfoliostruktur und der Produktumsetzung sowie den Kosten überzeugen?
Test und Ergebnisse
Um dies herauszufinden, hat „Focus Money“ auch in diesem Jahr gemeinsam mit n-tv das Institut für Vermögensaufbau (IVA) in München damit beauftragt, die Top-Adressen für anspruchsvolle Privatkundenbetreuung in Deutschland einem ausführlichen und ganzheitlichen Test zu unterziehen. Dabei zeigte sich zum nunmehr 19. Mal in Folge: Die Testkandidaten bieten vermögenden Kunden eine im Durchschnitt sehr hohe Beratungsleistung. So konnten in diesem Jahr von den 37 überprüften Banken und Vermögensverwaltern insgesamt 29 mit ihrem Beratungsangebot so sehr überzeugen, dass sie das Prädikat „Herausragende Vermögensverwaltung“ erhielten.
Die Prüfkriterien waren dabei erneut besonders streng, um alle für die Bewertung relevanten Bereiche einer professionellen Vermögensberatung abzudecken. Zu den 37 Testkandidaten zählten führende Anbieter aus den deutschen Metropolen Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart sowie aus dem Großraum Köln.
Gleichzeitig testete das IVA aber auch wieder Vermögensverwalter außerhalb dieser Ballungsräume, etwa aus Hannover, Münster und Würzburg, oder fachlich besonders interessante Häuser. Zudem wurde die Beraterleistung von zwei ausländischen Banken mit einer deutschen Niederlassung geprüft.
Die Testgespräche fanden von Ende Mai bis Ende Juli 2025 statt, angepasst an reale Lebenssituationen, und wurden von erfahrenen Testpersonen durchgeführt. Diese wünschten jeweils eine Vermögensverwaltung für einen Anlagebetrag zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro.
Anlageklassen und -produkte
Die Auswertung des IVA ergab auch diesmal, dass die einzelnen Vermögensverwalter ihre Schwerpunkte teilweise erheblich unterschiedlich setzen – sowohl hinsichtlich der Anlageklassen als auch der Anlageprodukte.
Einzig Aktien sind in allen Portfoliovorschlägen enthalten, da sich die Testpersonen offen für eine erhöhte Aktienquote zeigten. Bei einem Anbieter beträgt die Aktienquote allerdings „nur“ 49 Prozent, während ein anderer Anbieter das Vermögen zu 100 Prozent in diese renditestarke Anlageklasse investieren würde.
Knapp zwei Drittel der getesteten Vermögensverwalter verzichten auf Rohstoffe. Das Edelmetall Gold macht bei denjenigen, die es einsetzen, im Durchschnitt immerhin mehr als sechs Prozent des Gesamtportfolios aus, in einigen Fällen sind es sogar deutlich mehr als zehn Prozent. Ein Anbieter hat sich gezielt für Silber entschieden. Immobilienfonds und Derivate spielen, wie in den Jahren zuvor, keine große Rolle.
Mit einem Anteil von 24 Prozent sind ETFs und passive Fonds auf Aktien und Renten erneut die am zweitstärksten gewichtete Produktkategorie. Ihre Bedeutung hat 2025 jedoch deutlich zugenommen, vor allem im Vergleich zum Einsatz aktiver Fonds. Auf diese verzichtet etwa ein Drittel der Vermögensverwalter vollständig. Einzelanleihen machen etwa sieben Prozent des durchschnittlichen Portfolios aus.
Regionen und Sektoren
Alle getesteten Vermögensverwalter investieren global und haben weiterhin eine ausgeprägte Vorliebe für nordamerikanische Aktientitel (und damit für die USA). Die Quote bei Aktien aus dem Euroraum sank hingegen leicht von 30 auf rund 26 Prozent. Mit etwa 75 Prozent machen beide Regionen aber nach wie vor den Großteil der Aktieninvestitionen aus.
Bemerkenswert: Trotz der starken Performance von Schwellenländeraktien im Jahr 2025 sind diese in den Portfolios weiterhin eher unterrepräsentiert. Ungebrochen ist auch die Dominanz des Technologiesektors. Im Schnitt liegt der Aktienanteil dort erneut bei rund 23 Prozent. Auch Finanzdienstleister bleiben gefragt. Lediglich die Industrie- und die Gesundheitsbranche haben die Plätze drei und vier getauscht.
Die Auswertung
Das IVA bewertete die Unterlagen für das Jahr 2025 anhand von sieben Dimensionen (unter anderem Portfoliostruktur, Produktumsetzung, Kosten). Die getesteten Vermögensverwalter konnten in jeder Dimension Punkte sammeln, sofern das jeweilige Merkmal positiv gegeben war. Somit ließ sich für jeden Anbieter und jede Bewertungsdimension eine feste Punktzahl ermitteln.
Zur besseren Verständlichkeit hat das IVA diese auf eine Schulnotenskala von 1 („sehr gut“) bis 5 („mangelhaft“) übertragen. Ergebnis: eine Teilnote, die angibt, wie gut der Vermögensverwalter in der jeweiligen Bewertungsdimension abgeschnitten hat.
Die Gesamtnote wurde anschließend als gewichteter Durchschnitt über alle sieben Teilnoten errechnet. Ergebnis: Aufgrund der umfangreichen und strengen Testkriterien erreichten dabei nur wenige Teilnehmer eine Gesamtnote besser als 1,5, die schlechtesten lagen im Bereich von 2,1. Angesichts dieser Notenverteilung wurde das Prädikat „Herausragend“ nur Vermögensverwaltern mit einer Gesamtnote von 1,9 und besser verliehen.
