Verletzung von Giulia Gwinn: MRT am Samstag

Stand: 05.07.2025 11:29 Uhr

Das DFB-Team bangt um seine Spielführerin. Giulia Gwinn musste im Auftaktspiel gegen Polen mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Von ihrem Verein hat sie direkt Rückendeckung erhalten.

Gut eine halbe Stunde war in St. Gallen gespielt beim 2:0-Auftaktsieg des DFB-Teams gegen Polen, als Giulia Gwinn im Zweikampf gegen Ewa Pajor klärte und anschließend am Boden liegen blieb, weil sie sich das Knie verdreht hatte.

Gwinn erlitt bereits zwei Kreuzbandrisse

Zunächst sah es so aus, als könne die 26-Jährige vom FC Bayern nach kurzer Behandlungspause weiterspielen. Doch kaum wieder auf dem Platz, sank Gwinn zusammen und musste unter Tränen ausgewechselt werden.

Mitte des zweiten Durchgangs der Partie teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit, dass Gwinns Knie betroffen sei. Eine genaue Diagnose werde es nach einer MRT-Untersuchung am Samstagmorgen geben. Gwinn hat in ihrer Karriere schon zwei Kreuzbandrisse erlitten und jeweils monatelang verletzungsbedingt gefehlt.

Gwinn-Verletzung: Bundestrainer Wück erlebt „bitter erkauften Sieg“

Ein Ausfall der Spielführerin würde das deutsche Team hart treffen. „Sie ist natürlich eine Führungsfigur, auch eine Mentalitätsspielerin“, sagte Sportschau-Expertin Almuth Schult. „Auch in der Situation, wo sie sich verletzt, wirft sie ja alles rein, um das Tor zu verhindern. Das ist das, was sie auszeichnet.“

„Ein bitter erkaufter Sieg“, sagte Bundestrainer Christian Wück nach dem Abpfiff. „Wir sind direkt nach dem Spiel in die Kabine gegangen und haben sie alle nochmal in den Arm genommen und ihr Glück gewünscht.“ Gwinn habe mit der Aktion das Gegentor verhindert, was man ihr „hoch anrechnen“ müsse. „Wir drücken jetzt alle Daumen, dass es nicht so schlimm ist.“ Auch Teamkollegin Klara Bühl hoffte auf eine milde Diagnose: „Wir stehen alle hinter ihr. Wir sind bei ihr.“

Minge übernimmt Kapitänsbinde

Die Außenbahnspielerin gilt als eine der Schlüsselpersonen im Nationalteam von Bundestrainer Christian Wück. Für Gwinn kam Carlotta Wamser ins Spiel, die ihr EM-Debüt feierte. „Man kommt natürlich nicht gerne ins Spiel, wenn sich ein Mitspielerin verletzt hat. Aber man versucht, das Beste draus zu machen“, sagte die Leverkusenerin, die eine gute Vorstellung auf der rechten Seite zeigte.

Innenverteidigerin Janina Minge übernahm die Kapitänsbinde. Gwinn steht seit 2019 beim FC Bayern unter Vertrag hat in ihrer Karriere bislang 148 Bundesligaspiele absolviert. Mit den Münchnerinnen feierte sie vier Deutsche Meisterschaften. Für die DFB-Auswahl stand Gwinn vor dem Spiel gegen Polen bereits 64 Mal auf dem Platz und erzielte dabei 14 Tore.

Was immer es auch ist: Giulia bekommt alle Unterstützung vom FC Bayern, wir werden alles Mögliche tun, damit sie so schnell wie möglich wieder auf dem Platz steht.

Herbert Hainer, Präsident FC Bayern München

Gwinn erhält Unterstützung von Bayern München

Im Frühjahr 2025 war Gwinn von Bundestrainer Christian Wück zur neuen Spielführerin des deutschen Nationalteams ernannt worden. Vor Beginn des Turniers in der Schweiz hatte die Außenverteidigerin im Sportschau-Interview noch über die Ehre gesprochen, das Kapitänsamt ausüben zu dürfen und die Mitspielerinnen „emotional mitziehen“ und „vorangehen“ zu wollen.

Auch von ihrem Verein Bayern München erhielt sie direkt Rückendeckung. FCB-Präsident Herbert Hainer sagte der „Bild“-Zeitung, Gwinn werde „alle Unterstützung“ bekommen, „damit sie so schnell wie möglich wieder auf dem Platz steht“. Zudem hoffte Hainer, „dass die Verletzung nicht so schlimm ist“.