Vergleichen, wechseln, sparen: Kfz-Versicherung massiv teurer – auch im Dezember noch Wechsel möglich


Vergleichen, wechseln, sparen

Kfz-Versicherung massiv teurer – auch im Dezember noch Wechsel möglich

Es ist ein Elend, die wirtschaftliche Lage ist unsicher und zudem bleibt vieles teuer oder kostet noch mehr. Zum Beispiel die Kfz-Versicherung. Hier gehen die Prämien im neuen Jahr im Schnitt um bis zu 24 Prozent hoch. Doch Betroffenen bleibt noch Zeit zum Handeln.

Die Kfz-Versicherung ist zur alljährlichen Wechselsaison im Spätherbst teuer wie nie. Laut entsprechenden Beobachtungen des Vergleichsportals Verivox kosten Neuverträge derzeit fast ein Viertel (24 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das ist der Schnitt für alle drei Arten der Autoversicherung: Haftpflicht sowie Teil- und Vollkasko.

Die Zahlen beziehen sich allerdings ausschließlich auf den Abschluss neuer Policen, nicht auf die ebenfalls teurer werdenden Bestandsverträge.

Sonderkündigungsrecht von vier Wochen

Normalerweise laufen die Kfz-Versicherungen über ein Jahr. Anders als bei anderen Versicherern gibt es bei der Autoversicherung die Möglichkeit, mit nur einem Monat Frist zum 30. November zu kündigen, also nicht mit drei Monaten wie sonst üblich. Da das Datum in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, läuft die Kündigungsfrist 2024 allerdings erst am 2. Dezember ab.

Und: Erhöht der Anbieter die Beiträge, ist auch noch im Dezember ein Wechsel möglich. In diesem Fall greift auch das Sonderkündigungsrecht. Ob die Kfz-Versicherung teurer wird, zeigt sich in der Jahresbeitragsrechnung. Ist das der Fall, gilt das Sonderkündigungsrecht ab Erhalt der Rechnung einen Monat. Gekündigt werden sollte schriftlich und mit Angabe des Grundes, also der Beitragserhöhung, wie der ADAC informiert.

Vergleichen, wechseln, sparen und …

Erste Wahl, um bei den Beiträgen zu sparen, ist ein Versicherungswechsel. Laut Verivox geht es hierbei aber weniger darum, eine billigere Versicherung zu finden, als vielmehr den Preisanstieg etwas abzumildern. Allerdings sollten Versicherungsnehmer die Leistungen sorgfältig prüfen, um am Ende nicht mit einem günstigen, aber unzureichenden Tarif dazustehen, wie Michael Franke, Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg, zu bedenken gibt.

Neben einem Versicherungswechsel gibt es für Autofahrer aber auch noch andere Möglichkeiten, bei der Prämie zu sparen. Laut Bund der Versicherten kann geprüft werden, ob die oftmals teurere Vollkaskoversicherung für das Fahrzeug noch sinnvoll ist oder ob sich der Umstieg auf einen Teilkaskoschutz lohnt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn bei guter Schadenfreiheitsklasse kann die Vollkasko- günstiger sein als die Teilkaskoversicherung.

Der ADAC hat noch folgende Spartipps parat: Wer beispielsweise einen Vertrag mit Werkstattbindung abschließt und sein Fahrzeug nach einem Kaskoschaden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren lässt, kann die Kasko-Prämie bei manchen Anbietern um 20 Prozent senken.

Auch sogenannte Telematik-Tarife, bei denen das Fahrverhalten mit einer App gemessen wird, können sich finanziell auszahlen. Sichere Fahrer sparen so bis zu 30 Prozent des Versicherungsbeitrags. Geld sparen kann auch, wer eine Selbstbeteiligung vereinbart, den Fahrerkreis einschränkt und die Versicherungsprämie jährlich statt monatlich zahlt. Besonders effektiv kann es zudem sein, weniger zu fahren, also die jährliche Kilometerleistung zu senken. Manche Versicherer bieten außerdem Rabatte, etwa für ein Fahrsicherheitstraining.

Kostenexplosion bei Reparaturen

Laut dem Automobilklub macht den Kfz-Versicherern vor allem die Kostenexplosion bei Fahrzeugreparaturen zu schaffen. Das wirkt sich auch auf die Versicherungsprämien aus.

Innerhalb von nur drei Jahren verteuerten die Autohersteller die Preise für ihre Ersatzteile um mehr als 25 Prozent, wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) berechnet hat. Für einen durchschnittlichen Pkw-Schaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung stiegen die Reparaturkosten von rund 2700 Euro im Jahr 2017 auf etwa 4000 Euro im vergangenen Jahr.