Verbot des Compact-Magazins: Menschenwürde für wen? – Medien

Es mag schon sein, dass der rechtsextremen Szene Debatten um etwaige Verbote ganz gelegen kommen – die Opferkarte garantiert stets ein gutes Blatt im Spiel um den Rückhalt der eigenen Klientel. Aber wenn es konkret wird, dann ist man doch lieber vorsichtig. „Verhalten Sie sich ordentlich und vermeiden Sie jede Form von Zwischenrufen, Beifall oder Klamauk, was die Würde der Justiz beeinträchtigen könnte“, riet Jürgen Elsässer, Herausgeber des rechtsextremen Magazins Compact, im Vorfeld seinen Anhängern, die zur entscheidenden Anhörung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erwartet wurden. Denn an diesem Dienstag ging es für die Zeitschrift um die Existenz – und für Elsässer um sein Sprachrohr mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren. Da will auch jemand, der ansonsten eine brutale Sprache pflegt, lieber nichts riskieren.