
Viele Väter schreiben Linkedin-Posts über ihre Elternzeit. Ein Autor hat unter dem Titel „Das Babyprinzip“ ein ganzes Buch darüber verfasst, was Manager von Babys lernen können. Spannend bleibt, was Christian Lindner dem hinzufügen wird.
Die Diskussion über Lindner als Vater begann schon vor mehr als zwei Jahren im Oktober 2022. Da schrieb der Zeit-Journalist Mark Schieritz ein Porträt über ihn. Im letzten Absatz ging es um Care-Arbeit, die er sich mit seiner Frau Franca Lehfeldt teilen wolle, und darüber, was er dann noch gern so tun würde: „Bücher schreiben, vielleicht promovieren, jagen, fischen, imkern“, zitierte ihn der Autor in indirekter Rede. Seitdem ist das Bild in der Welt: Lindner setzt Care-Arbeit mit Freizeit gleich, Skandal. Habe er nie so gesagt, sagt Lindner. Habe er nie so gemeint, sagt der Autor. Er wollte doch nur ausdrücken, dass Lindner sich ein Leben nach der Politik vorstellen könne. Aber selbst wenn Lindner als Vater mit dem Schreiben anfangen würde – was soll der Spott? Das wäre gar nichts Ungewöhnliches. Eher etwas, das man heute halt so macht als moderner Karrieremann.