US-Zollpolitik: Trump verkündet Importzoll von 100 Prozent auf Medikamente

US-Präsident Donald Trump hat eine Reihe neuer Importzölle angekündigt.
Arzneimittel sollen demnach mit einem Strafzoll von 100 Prozent belegt werden –
sofern deren Hersteller keine Produktionsstätten in den USA unterhalten.

Zudem plant Trump Einfuhrzölle in Höhe von 50 Prozent auf
Küchen- und Badezimmerschränke, 30 Prozent auf Polstermöbel und 25 Prozent auf
schwere Lastwagen. Die neuen Zölle sollen ab dem 1. Oktober in Kraft treten.

Auf seiner Plattform Truth Social begründete Trump die
Entscheidung mit dem Schutz nationaler Interessen. Ausländische Hersteller
würden den US-Markt mit günstigen Möbeln und Schränken überschwemmen und damit
einheimische Unternehmen unter Druck setzen. Auch bei Lastwagen und
Ersatzteilen entstünden Wettbewerbsnachteile für amerikanische Produzenten, schrieb
er.

Auswirkungen auf Deutschland

Die USA sind ein wichtiger Markt für die deutsche Pharmaindustrie: Knapp ein Viertel ihrer Exporte geht in die Vereinigten Staaten. Die USA und die EU haben sich im Sommer auf einen Basiszollsatz
von 15 Prozent auf EU-Importe geeinigt. Bei europäischen Herstellern von Arzneimitteln,
Halbleitern und Bauhölzern war jedoch bislang nicht klar, ob diese Zollobergrenze auch für sie gilt. 

Trump hatte im August angekündigt, Zölle auf
Medikamentenimporte mittelfristig auf bis zu 250 Prozent anzuheben. Der
US-Präsident wirft Pharmakonzernen missbräuchliche Preispraktiken vor
.