
US-Präsident Donald Trump hat den
Handelskonflikt mit China durch Androhung neuer drastischer Zölle weiter verschärft. Er warnte China,
dass er zusätzliche Zölle von 50 Prozent auf chinesische Importe
verhängen werde, sollte Peking seine Vergeltungszölle auf US-Produkte
nicht zurückziehen. Trump sagte zudem, dass es keine weiteren
Gespräche mit China über die Handelspolitik geben werde.
Mit anderen betroffenen Ländern sollten indessen „unverzüglich“
Verhandlungen beginnen, kündigte der US-Präsident an. Der
Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, Kevin Hassett, hatte zuvor dem US-Sender CNN gesagt, dass mehr als 50 Länder Kontakt zum
Weißen Haus aufgenommen hätten, um Zollerleichterungen auszuhandeln.
Trump hatte mit seinen in der vergangenen Woche
verhängten Zöllen gegen die meisten Waren aus fast allen Ländern die
Furcht vor einer globalen Rezession geschürt und einen Börsencrash
ausgelöst. Auch in den USA selbst wuchsen die Ängste vor einem neuen
deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise und einer Schwächung der
eigenen Wirtschaft.
Der US-Präsident gab angesichts dieser Sorgen
erneut Durchhalteparolen aus. „Seid nicht schwach! Seid nicht
dumm! Seid keine Panikbesessenen“, appellierte Trump auf seinem
Onlinenetzwerk Truth Social an die US-Bevölkerung. Mit Stärke, Mut und
Geduld würde alles großartig werden.
Zölle von 104 Prozent
Seit Samstag gilt bereits der generelle
„Mindestsatz“ von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Er addiert
sich zu bevor bereits bestehenden Zöllen hinzu. Ab Mittwoch werden dann
60 Staaten, darunter die EU, Japan und China, mit noch höheren Zöllen
belegt. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt dann ein
genereller 20-prozentiger Aufschlag.
Für Importe aus China hatte Trump einen
zusätzlichen Aufschlag von 34 Prozent verhängt, der ebenfalls ab
Mittwoch gelten soll. Die chinesische Regierung hatte darauf mit einem Vergeltungszoll auf
US-Einfuhren in gleicher Höhe reagiert, der am Donnerstag wirksam werden
soll. Trump reagierte erbost auf diese chinesische Antwort.
Peking habe seine Warnung vor
Vergeltungsmaßnahmen missachtet, schrieb er auf Truth Social und
bezeichnete China als „größten Missbrauchstäter von allen“ in der
Handelspolitik. Nach Angaben des Weißen Hauses würden die 50
Prozent zu den Aufschlägen von bereits bestehenden 34 Prozent hinzukommen. Zusammen mit
bereits zuvor von Trump eingeführten Zusatzzöllen von 20 Prozent gegen
China würden sich damit die seit seiner Amtseinführung vor weniger als
drei Monaten verhängten neuen Importaufschläge für chinesische Einfuhren
auf 104 Prozent summieren.