Bis zur US-Präsidentschaftswahl am 5. November sind es nur noch wenige Tage. Kamala Harris oder Donald Trump – wer wird ins Weiße Haus einziehen? Hier informieren wir Sie über alle wichtigen Entwicklungen im US-Wahlkampf.
Alle Entwicklungen im Newsblog:
11:07 Uhr – CNN-Experte: „Wenn die Umfragen Trump wieder unterschätzen, wäre das historisch beispiellos“
Die Umfragewerte von Donald Trump und Kamala Harris in den entscheidenden „Swing States“ liegen extrem eng zusammen. Die große Frage ist: Unterschätzen die Meinungsforschungsinstitute wieder einmal den Republikaner?
CNN-Journalist und Data-Experte Harry Enten glaubt nicht, dass Trump wie 2016 und 2020 erneut unterschätzt werde. „Ich habe nachgeschaut, ob eine Partei bei den Präsidentschaftswahlen dreimal hintereinander in den wichtigsten umkämpften Staaten besser abgeschnitten hat, als die Umfragen vorhergesagt hatten“, sagte Enten auf CNN voller Überzeugung. „Das ist noch nie passiert. Es ist noch nie passiert. Null Mal. Kein einziges Mal seit 1972.“
„Wenn die Umfragen Donald Trump also wieder einmal unterschätzen, wäre das historisch beispiellos“, fuhr er fort. Es heiße zwar, Trump selbst sei „historisch beispiellos“. Aber Meinungsforscher würden in der Regel ihre Methoden anpassen. Er wies auch darauf hin, dass die Demokraten bei den US-Kongresswahlen 2022 besser abschnitten, als Demoskopen erwartet hatten.
Andere Umfrageexperten betonen allerdings: Es ist schwer vorherzusagen, welcher Kandidat von Fehlern in den Umfragen profitieren könnte. Nate Cohen von der „New York Times“ erklärte kürzlich in einem Beitrag, wie Demoskopen zuletzt ihre Befragungen anpassten, um Trump-Wähler zu erreichen, die sich von Politik entfremdet haben. Er warnte aber: „Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Meinungsforscher die am wenigsten politisch interessierten Wähler in ausreichender Zahl erreichen können.“ Und: „Vielleicht könnte es den Umfragen sogar noch schlechter ergehen, wenn Trump bei den weniger engagierten Wählern noch besser abschneidet als vor vier Jahren, wie die Umfragen seitdem gezeigt haben.“
06:58 Uhr – Biden bezeichnet Trump-Anhänger als „Müll“
Joe Biden steht wegen einer Aussage in der Kritik: Bei einem Wahlkampfgespräch kritisierte der US-Präsident, dass ein Comedian bei einer Veranstaltung Donald Trumps vom US-Außengebiet Puerto Rico als „Insel aus Müll“ sprach. „Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer“, sagte Biden. „Seine, seine, seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos und sie ist unamerikanisch.“
Das Weiße Haus tat das Ganze als Versprecher ab. Biden habe über die Rhetorik besagter Wahlkampfveranstaltung im New Yorker Madison Square Garden gesprochen – nicht über Trumps Anhänger. In einem Post im Online-Dienst X teilte Biden mit: „Vorhin habe ich die hasserfüllte Rhetorik über Puerto Rico, die Trumps Anhänger auf seiner Kundgebung im Madison Square Garden verbreiteten, als Müll bezeichnet – das ist das einzige Wort, das mir einfällt, um sie zu beschreiben. Seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos. Das ist alles, was ich sagen wollte.“
Trump und seine Wahlkampfkampagne ließen das nicht gelten. „Diese Leute. Schrecklich, schrecklich – schrecklich, so eine Sache zu sagen“, sagte Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Ex-Präsident verglich die Äußerung mit einem Kommentar der Demokratin Hillary Clinton, die 2016 gegen Trump angetreten war. Clinton hatte damals gesagt, die Hälfte der Unterstützer Trumps seien „deplorables“ (Beklagenswerte). „Müll ist schlimmer, denke ich, oder?“, sagte Trump.
05:20 Uhr – Harris verfolgt die Wahl an ihrer alten Uni
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wird den Wahlabend am 5. November an der Howard-Universität in Washington verbringen. Das teilte ein Sprecher der amtierenden Vize-Präsidentin am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Damit kehrt Harris an die traditionsreiche Hochschule zurück, an der sie selbst vor rund 40 Jahren studierte.
Die Howard-Universität wird auch das „schwarze Harvard“ genannt und wurde im Jahr 1867 kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg ursprünglich für Afroamerikaner gegründet. Die einflussreiche Institution bildet jedes Jahr Tausende mehrheitlich schwarze Studierende aus. Harris schloss ihr Studium dort im Jahr 1986 ab. Seitdem pflegt sie eine enge Verbindung zu der Universität gepflegt.
Die Demokratin und ihr republikanischer Rivale Trump treten am kommenden Dienstag gegeneinander zur Wahl an. Die Umfragen sagen eines der knappesten Rennen in der jüngsten US-Geschichte voraus.
03:40 Uhr – Impfgegner Robert Kennedy soll sich bei etwaigem Wahlsieg Trumps um Kindergesundheit kümmern
Donald Trump will im Falle seiner Wahl zum US-Präsidenten den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik betrauen. Er werde „die besten Köpfe“ inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Ziel sei, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden solle – und machte auch keine Angaben dazu, welche Position genau für Kennedy vorgesehen sei.
Kennedy hatte zuvor laut einem Medienbericht vor seinen Anhängern verkündet, dass Trump ihm die „Kontrolle“ über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, sagte Kennedy dem Sender CNN zufolge.
Kennedy war bei der Präsidentenwahl zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten – zog seine ohnehin aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager, das er ansonsten wertvolle Stimmen hätte kosten können. Er stammt aus der prominenten Kennedy-Familie und war jahrzehntelang Demokrat – entfernte sich dann aber zunehmend von der Partei. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
01:30 Uhr – Harris unterstellt Trump, nach „unkontrollierter Macht“ zu streben
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihrem Rivalen Donald Trump vorgeworfen, nach „unkontrollierter Macht“ zu streben. Trump sei jemand, „der instabil ist, besessen von Rache, verzehrt von Groll und auf unkontrollierte Macht aus ist“, sagte Harris am Dienstagabend auf einer Wahlkampfkundgebung in Washington.
Harris sprach vor tausenden Anhängern im Park The Ellipse südlich des Weißen Hauses, wo Trump am 6. Januar 2021 seine fanatischen Anhänger mit erfundenen Wahlbetrugsvorwürfen aufstachelte, bevor die Menge das Kapitol stürmte. Der damals noch amtierende Präsident Trump habe „einen bewaffneten Mob zum Kapitol geschickt, um den Willen des Volkes umzustoßen“, sagte Harris.
Für den Fall eines erneuten Wahlsieges habe Trump eine „Feindesliste“ mit Namen von denjenigen, die er strafrechtlich verfolgen wolle. Harris verwies darauf, dass eine seiner Prioritäten darin bestehe, nach einer erneuten Amtsübernahme die Gewalttäter vom 6. Januar freizulassen.
Dienstag, 29. Oktober:
21:07 Uhr – Trumps früherer Chefstratege Bannon aus Gefängnis entlassen
Der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, ist nach Verbüßung einer viermonatigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. „Ich bin nicht gebrochen, ich bin gestärkt“, sagte der 70-Jährige der „New York Times“ beim Verlassen der Haftanstalt im US-Bundesstaat Connecticut. Der ultrarechte Hardliner war wegen Missachtung des Kongresses zu der Haftstrafe verurteilt worden.
Bannon kam genau eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl auf freien Fuß. In Trumps diesjähriger Wahlkampagne hat Bannon zwar keine offizielle Funktion, doch setzt er sich für die Wiederwahl Trumps ein, vor allem in einem Podcast mit dem Titel „The War Room“ (Die Kommandozentrale).
18:27 Uhr – Trump verspricht Fonds für „Opfer von Migrantenkriminalität“
Donald Trump hat für den Fall eines Sieges bei der Präsidentschaftswahl einen Entschädigungsfonds für Menschen angekündigt, die Opfer krimineller Migranten wurden. Bei einer Rede in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida versprach er, dass „wir das Vermögen der kriminellen Banden und Drogenkartelle beschlagnahmen werden“. Diese Vermögenswerte würden in einen Entschädigungsfonds für „Opfer von Migrantenkriminalität“ fließen, fügte er unter Applaus im Saal hinzu. Trump forderte zudem die Todesstrafe für illegal Eingewanderte, die einen US-Bürger oder einen Ordnungshüter ermordeten.
„Die Grenze ist das größte Problem“, sagte der Republikaner in seiner Rede. Kamala Harris würde nichts gegen illegale Migration unternehmen. Mit Blick auf Menschen, die über die Südgrenze in die USA einwandern, sagte Trump, man habe „keine Ahnung, wer sie sind“ und „woher sie kommen“. Er kenne die Staatschefs der Herkunftsländer. Diese hätten ihre Gefängnisse geöffnet, und genau diese Kriminellen kämen nun ins Land. Man würde sie regelrecht vor der Grenze „abladen“, sagte Trump weiter.
Seine wegen rassistischer Äußerungen in die Kritik geratene Kundgebung in New York bezeichnete Trump als Liebesfest: „Es war wie ein Fest der Liebe, ein absolutes Fest der Liebe, und es war mir eine Ehre, ein Teil davon zu sein.“ Im berühmten Madison Square Garden hatte Trump am Sonntag gemeinsam mit prominenten Unterstützern eine Veranstaltung abgehalten. Insbesondere der Auftritt des Comedians Tony Hinchcliffe, der Puerto Rico als „schwimmende Insel aus Müll“ bezeichnete, stieß auf Kritik.
17:43 Uhr – Tochter des früheren US-Präsidenten Bush unterstützt Kamala Harris
Eine der Töchter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush unterstützt die Demokratin Kamala Harris. Die 42-jährige Barbara Bush war am Wochenende für das Harris-Wahlkampfteam im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania im Einsatz, wie sie der Zeitschrift „People“ sagte. Es sei „inspirierend“ gewesen, gemeinsam mit dem Team von Harris und ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz Wähler zu treffen. „Ich bin zuversichtlich, dass sie unser Land voranbringen und die Rechte der Frauen schützen werden.“
16:49 Uhr – Melania Trump widerspricht Faschismus-Vorwurf gegen ihren Mann
Angesichts der Faschismus-Vorwürfe gegen Donald Trump hat dessen Frau Melania ihren Mann verteidigt. „Er ist nicht Hitler“, sagte Melania in einem Interview mit dem Sender Fox. Der Vergleich ihres Mannes mit dem NS-Diktator sei „schrecklich“. Seine Unterstützer stünden hinter ihm, „weil sie das Land erfolgreich sehen wollen. Und wir sehen, wie viel Unterstützung er hat“, sagte Melania Trump.
Die ehemalige First Lady hat sich bisher aus dem Wahlkampf ihres Mannes weitgehend herausgehalten. Sie trat nur wenige Male an seiner Seite auf und gab selten Statements ab. Der frühere Stabschef Trumps, John Kelly, hatte vor Kurzem der „New York Times“ gesagt, Trump habe sich in seinem Beisein mehrfach positiv über Hitler geäußert. Trump sei ein Politiker, welcher „der allgemeinen Definition von Faschisten“ entspricht.
10:03 Uhr – Trump spricht über sein „kleines Geheimnis“ – und löst Panik bei Demokraten aus
Mit einer Bemerkung löst Donald Trump Wirbel aus. Bei seinem Auftritt im Madison Square Garden in New York sagte Donald Trump, gewandt an den Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson: „Ich denke, mit unserem kleinen Geheimnis werden wir im Repräsentantenhaus sehr gut abschneiden, oder?“ Das „kleine Geheimnis“ habe große Wirkung. Johnson und er würden das Geheimnis verraten, wenn die Wahl vorbei sei. Johnson ist wie Trump Republikaner – und wie dieser der Ansicht, der frühere Präsident habe 2020 die Wahl nicht verloren. Vielmehr versuchte er, den Wahlsieg Joe Bidens anzufechten.
Der Spruch vom „kleinen Geheimnis“ sorgte für Panik bei den Demokraten, berichtet die „New York Times“. Die Befürchtung: Wenn am 6. Januar der US-Kongress die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahl bestätigen muss, könnte Johnson bei einem Sieg der US-Demokraten versuchen, den Vorgang zu torpedieren.
Johnson selbst widersprach am Montag dieser Deutung. „Es ist nichts Skandalöses, aber wir amüsieren uns prächtig damit. Den Medien explodieren die Köpfe: ‚Was ist das Geheimnis?‘“, zitiert das US-Portal „The Hill“ den Republikaner. Das „Geheimnis“ beziehe sich auf eine Taktik zur Wählermobilisierung. Das Trump-Team sprach davon, es gehe dabei um virtuelle Wahlkampfauftritte in wichtigen Bezirken für die Wahl des Repräsentantenhauses. Die Wahl der Parlamentskammer findet wie die Präsidentschaftswahl am 5. November statt.
06:53 Uhr – Brandstiftungen an Wahlurnen beschäftigen das FBI
In vielen Bundesstaaten der USA laufen die Wahlen bereits. Wähler können vor dem 5. November ihre Stimme abgeben. Am Montag (Ortszeit) beschäftigen ungeklärte Brandstiftungen an Wahlurnen die Bundespolizei FBI.
In den benachbarten Staaten Oregon und Washington ging jeweils eine Urne in Flammen auf. Bei dem ersten Zwischenfall sollen nur drei Wahlzettel verbrannt sein, bei dem zweiten mehrere Hundert. Die Urnen sind zwar mit Feuerhemmern ausgestattet, doch scheint der im zweiten Fall nicht ausgereicht zu haben. Anfang Oktober gab es einen ähnlichen Zwischenfall in der Stadt Vancouver im US-Bundesstaat Washington.
Die Behörden teilten mit, solche Anschläge auf die Wahl würden nicht toleriert. Alle betroffenen Wähler sollen ermittelt und mit Ersatz-Wahlunterlagen versorgt werden.
04:25 Uhr – Umfragen extrem eng
Die Umfragen in den entscheidenden „Swing States“ werden immer enger. Bei den Durchschnittswerten der Wählerumfragen, die die „New York Times“ in Kooperation mit dem Wahlportal „FiveThirtyEight“ ermittelt, ist der Abstand zwischen Harris und Trump nun erstmals drei Schlüsselstaaten als „even“, also ausgeglichen, ausgeflaggt worden. In Wisconsin liegen Trump und Harris gar bis auf das Zehntel gleichauf:
- Nevada: Trump bei 47,5 Prozent, Harris bei 47,3 Prozent
- Pennsylvania: Trump bei 47,9 Prozent, Harris bei 47,6 Prozent
- Wisconsin: Trump bei 47,8 Prozent, Harris bei 47,8 Prozent
In Michigan liegt Harris mit weniger als einem Prozentpunkt vorn, in Georgia und Arizona führt Trump mit einem beziehungsweise zwei Prozentpunkten. Die Wahl gilt den Demoskopen damit als völlig offen. USA-weit liegt Harris einen Prozentpunkt vor Trump.
03:47 Uhr – Video enthüllt Harris‘ Problem bei männlichen Wählern
Die „New York Times“, die den Demokraten nahe steht, meldet, das Team von Kamala Harris schöpfe neuen Mut. Die Strategie, Trump als gefährlichen Faschisten darzustellen, verfange bei den Wechselwählern. Dabei helfe aktuell das umstrittene Trump-Event am Sonntag in New York, bei dem Redner unter anderem derbe Scherze über die wichtige Wählergruppe der Latinos gerissen hatten – um die Trump eigentlich wirbt.
Harris setze besonders auf ihre Führung bei Wählerinnen, berichtet die Zeitung. Umgekehrt heißt das aber auch, dass Harris bei Männern Aufholbedarf hat.
Ein Clip, wie sie das angeblich im Vertrauen Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer beim Bier anvertraut, stößt bei X auf Häme.
02:45 Uhr – „Washington Post“-Inhaber Bezos verteidigt Verzicht auf Harris-Empfehlung
Amazon-Gründer Jeff Bezos hat als Besitzer der „Washington Post“ den Verzicht auf eine Wahlempfehlung im Schlussspurt des Rennens ums Weiße Haus verteidigt. Der Multimilliardär begründete den umstrittenen Schritt in einem Meinungsbeitrag vor allem mit gesunkenem Vertrauen der amerikanischen Öffentlichkeit in die Medien. Zuvor hatte der Sender NPR berichtet, dass nach der Entscheidung mehr als 200.000 Leser der traditionsreichen Zeitung ihre Abos gekündigt hätten.
02:34 Uhr – „Ich bin kein Nazi“, sagt Trump
Bei einem Wahl-Event im US-Bundesstaat Georgia hat sich Donald Trump gegen Faschismus-Vorwürfe verteidigt. „Die neuste Aussage von Kamala und ihrer Kampagne ist, dass jeder, der nicht für sie stimmt, ein Nazi ist“, sagte der Ex-Präsident in Atlanta. „Ich bin kein Nazi, ich bin das Gegenteil eines Nazis.“
Vor einigen Tagen hatte ein Interview des früheren Stabschefs von Trump in den USA für Furore gesorgt: Der Republikaner sei ein Politiker, welcher „der allgemeinen Definition von Faschisten“ entspricht, sagte Trumps Ex-Stabschef John Kelly der „New York Times“. Kelly bestätigte auch frühere Berichte, dass sich Trump mehrfach positiv über Adolf Hitler geäußert habe. Auch Trumps Vize-Kandidat JD Vance hatte Trump noch in dessen ersten Wahlkampf als „Amerikas Hitler“ bezeichnet, sich aber inzwischen davon distanziert.
In Atlanta griff Trump erneut seine demokratische Rivalin, die amtierende Vizepräsidentin Harris, an. „Geht raus und wählt“, appellierte Trump an die Menge. „Mit Ihrer Hilfe werden wir Kamala in acht Tagen besiegen. Sie wissen, dass sie keine nette Person ist.“
Unklar ist, was aus Trumps Perspektive das Gegenteil eines Nazis ist. Die Antifa jedenfalls wollte Trump während seiner Amtszeit schon einmal als Terrororganisation einstufen lassen.
Montag, 28. Oktober:
21:33 Uhr – Republikaner fordern Blockade bestimmter Stimmzettel in Pennsylvania
Gut eine Woche vor der Wahlen haben die Republikaner beim Obersten Gericht einen Eilerlass über die Gültigkeit provisorischer Stimmzettel im hart umkämpften Staat Pennsylvania beantragt. Das Gericht solle sich in einen Streit um Stimmzettel einschalten, die von Wählern in Pennsylvania abgegeben wurden, deren Briefwahlstimmen abgelehnt wurden, weil sie nicht den technischen Verfahren des Landesgesetzes entsprachen, forderten die Republikaner. Das könnte dazu führen, dass Tausende Stimmen nicht gezählt werden.
Der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania hatte zuvor mit vier zu drei Stimmen entschieden, dass die Wahlbehörden die vorläufigen Stimmzettel von Wählern zählen müssen, deren Briefwahlstimmen für ungültig erklärt worden sind, weil sie ohne die vorgeschriebenen Geheimhaltungsumschläge eintrafen. Die Republikaner fordern, die Entscheidung des Gerichts in Pennsylvania auszusetzen oder, falls dies nicht möglich ist, die provisorischen Stimmzettel auszusondern und nicht in die offizielle Stimmauszählung aufzunehmen, solange der Rechtsstreit anhält.
18:09 Uhr – Biden hat schon gewählt
Rund eine Woche vor der US-Wahl hat Präsident Joe Biden seine Stimme bereits abgegeben. Der 81-Jährige stimmte in einem Wahllokal in seinem Heimat-Bundesstaat Delaware ab. Wie Videoaufnahmen zeigen, musste Biden dort zunächst eine Weile mit anderen Wählern zusammen anstehen, bevor er in der mit schwarzem Vorhang abgeschirmten Wahlkabine verschwand. Später erhielt er einen Aufkleber mit dem Aufdruck: „I Voted Early“ („Ich habe vorzeitig gewählt.“). Biden nutzte die Möglichkeit, bereits vor dem Wahltag am 5. November zu wählen. Diese vorzeitige Stimmabgabe hat bereits in mehreren Bundesstaaten begonnen.
Alles zur US-Wahl:
1. „Treulose Wahlleute“, aktuelle Umfragen – Alles, was Sie zur US-Wahl wissen müssen
2. Der ultimative Zeitplan zur US-Wahl
3. Von Pennsylvania bis Nevada – Wo machen Trump und Harris Wahlkampf?
4. Migration, Wirtschaft, Klima – Die Wahlkampfprogramme im Vergleich
dpa/Reuters/AFP/AP/cuk/ll/jag/rct/krott/jr