US-Börsen im Plus: Handelsgespräche wecken leise Hoffnungen bei US-Anlegern


US-Börsen im Plus

Handelsgespräche wecken leise Hoffnungen bei US-Anlegern

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China und die USA scheinen sich im Handelskonflikt aufeinander zuzubewegen, die US-Indizes legen im Handelsverlauf zu. Von Euphorie kann an der Wall Street aber noch keine Rede sein. Experten rechnen eher nicht mit einem schnellen Deal.

Angesichts der US-Handelsgespräche mit China zeigen sich die Anleger an der Wall Street vorsichtig optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,3 Prozent fester bei 42.866 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq rückten um jeweils 0,6 Prozent auf 6028 und 19.663 Zähler vor.

S&P 500
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Die Gespräche zur Entschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China kommen nach US-Darstellung voran. Am Montag hatten die Verhandlungen hochrangiger Vertreter der beiden weltgrößten Volkswirtschaften fast sieben Stunden gedauert. US-Handelsminister Howard Lutnick rechnete auch für Dienstag mit längeren Gesprächen und zog eine Fortsetzung am Mittwoch in Erwägung. „Die Marktteilnehmer zeigen sich optimistisch, da es erste Anzeichen für Fortschritte zu geben scheint“, sagte Laura Cooper, Chefstrategin beim Vermögensverwalter Nuveen. „Das wird aber nur dafür sorgen, dass die Kurse weiter schwanken, weil unklar ist, wie ein tatsächliches Abkommen aussehen könnte.“

Laut Jonas Goltermann vom Analysehaus Capital Economics gingen Börsianer nicht davon aus, dass die Zölle vollständig abgeschafft würden. Die USA hatten erklärt, mit China eine grundsätzliche Übereinkunft zu Seltenen Erden erzielen zu wollen. China hat sich nicht zu Einzelheiten oder dem Verlauf des Treffens geäußert. Auch Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets, zeigte sich skeptisch. „Die Motivation für einen Deal ist auf beiden Seiten spürbar“, sagte der Experte. „Ob man sich allerdings zeitnah auch auf die Details verständigen kann, ist offen.“

Impfstoffhersteller im Blick

Biontech
Biontech 93,70

Im Fokus standen Aktien von Impfstoffherstellern, nachdem US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ein ganzes Gremium von Impfstoffexperten entlassen hatte. Der Sektor begab sich auf Richtungssuche: Moderna, BioNTech und Novavax verloren zwischen 1,6 und 2,8 Prozent, während Pfizer 1,4 Prozent zulegte.

Gefragt waren Aktien der Google-Mutter Alphabet, die 1,4 Prozent zulegten. Wegen des stark wachsenden Bedarfs an Rechenpower für ChatGPT will OpenAI mehreren Insidern zufolge künftig auf die Cloud von Google zurückgreifen.

Tencent Music konnte seine anfänglichen Gewinne hingegen nicht halten. Die US-notierten Aktien des chinesischen Musikstreaming-Dienstes gaben 0,9 Prozent nach, nachdem sie zuvor um bis zu 4,8 Prozent gestiegen waren. Der Konzern will mit der Übernahme der Plattform Ximalaya sein Geschäft mit Podcasts und Audiobüchern stärken.