Urteil gegen „P.Diddy“: Er muss vier Jahre ins Gefängnis – Panorama

Sean „P. Diddy“ Combs präsentiert sich vor Gericht als geläuterter Mann. Seine Kinder nennen ihn einen „Superhelden“. Trotzdem bekommt der Musiker für seine Gewaltexzesse mehr als vier Jahre Gefängnis. Über das Ende einer großen Inszenierung.

Von Ann-Kathrin Nezik, New York

Ganz am Ende, als schon alles gesagt ist, ergreift er doch noch einmal das Wort. Sean „P. Diddy“ Combs setzt seine Lesebrille auf. Wie ein Professor sieht er jetzt aus, mit seinen ergrauten Haaren und dem cremefarbenen Pullover. „Meine Taten waren abstoßend und beschämend“, liest er vom Blatt ab, das vor ihm liegt. Seine Stimme sucht und findet Halt. „Ich habe mich im Exzess verloren. Ich habe mich in meinem Ego verloren.“ Aber nun, beteuert Combs, sei er ein geläuterter Mann. Ein Familienvater, der bloß Zeit mit seinen Kindern und seiner alten Mutter verbringen wolle. Dann dreht er sich zu seiner Familie um, die schon den ganzen Tag im Gerichtssaal ausgeharrt hat. „Ich möchte mich bei meinen sieben Kindern entschuldigen“, sagt er. „An meine Mutter: Du hast mich besser erzogen.“ Das ist der Moment, in dem seine Stimme bricht.