Unter der Decke: Immobilienprojekte unter Druck

Die kleineren und größeren Unternehmen der Immobilienwirtschaft müssen sich warm anziehen. Das gilt nicht erst seit heute oder gestern. Schon länger stehen sie unter Beobachtung.

Ein Zeichen dafür ist mancher Arbeitsplatzabbau, der meist unter der Decke bleiben soll. Zu hören ist nun, dass der Immobilienberater Savills rund 15 Prozent der Belegschaft in Deutschland entlässt. Wahrscheinlich wird das Unternehmen nicht allein damit sein, sich die Ausgaben anzusehen und zu sparen.

Denn der steile Aufschwung der Immobilienbranche, in der viele gut verdient haben, endete schon vor mehr als drei Jahren. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022, den Unsicherheiten, dem Anstieg der Energiepreise und den Zinserhöhungen der Europäischen Zen­tralbank wandelte sich das wirtschaftliche Umfeld. Die Immobilienpreise sind gesunken, die Finanzierungskosten gestiegen.

Projekte, die sich davor noch gerechnet haben, taten das nicht mehr zwangsweise. In die Bredouille geraten diejenigen, die zu knapp kalkuliert haben. Das geht bis zu Insolvenzen von Immobilienentwicklern wie der Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko. Noch stecken einige Projekte aus guten Zeiten in den Büchern. Auch wenn die Preise tendenziell wieder steigen, manches alte Vorhaben braucht bald eine Refinanzierung.

Ob das gut geht? Die Stimmung ist besser als die Lage, bringt die Branchenaussichten auf den Punkt. Optimismus ist gefragt in guten Zeiten und in schlechten Zeiten.