Nach dem Unfall mit einer Toten und sieben Verletzten in Stuttgart muss der Autofahrer nicht in Untersuchungshaft. Der nicht vorbestrafte Tatverdächtige sei wieder auf freien Fuß gekommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Man ermittele wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen den 42 Jahre alten Mann.
Er war mit seinem Mercedes in der Stuttgarter Innenstadt in eine Menschengruppe gefahren. Eine 46-jährige Frau kam dabei ums Leben. Weitere sieben Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Unter den Verletzten waren auch fünf Kinder. Alle seien mittlerweile außer Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen.
Für die verletzten Kinder gab es bereits am Abend aus dem Krankenhaus vorsichtig Entwarnung. „Ein Kind wurde am Abend noch operativ durch Traumatologen und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen operativ versorgt und wird im Anschluss intensivmedizinisch weiterbehandelt“, erklärte Kliniksprecher Stefan Möbius.
Bereits am Abend war klar: Die fatale Fahrt war definitiv ein Unfall. Im Auto des 42-Jährigen saß auch ein fünf Jahre altes Kind des Mannes. Dieses sei – wie der Vater – unverletzt geblieben, sagte ein Polizeisprecher. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine Mercedes der G-Klasse, ein SUV. Der Fahrer des Fahrzeugs wurde von der Polizei verhört und im Laufe des Samstags entlassen.
Der Unfall ereignete sich im Feierabendverkehr an der oberirdischen U-Bahn-Haltestelle Olgaeck, einer viel befahrenen Kreuzung im Zentrum mit Hotel, Supermarkt, Dönerladen und zweispuriger Straße, die den Verkehr zur Autobahn lenkt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei bog der Mann aus einer einspurigen Nebenstraße nach rechts auf die stadtauswärts führende mehrspurige Bundesstraße ab und fuhr dabei in die Menschengruppe, die wohl von der Stadtbahn-Haltestelle kam. Die Unfallursache ist unklar.

Einsatzkräfte schützten Unfallort vor Blicken
Die Leichtverletzten wurden von den Einsatzkräften direkt vor Ort behandelt. Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei arbeiteten dabei in einem weiträumig abgesperrten Bereich und hängten den Ort des Vorfalls mit Planen zum Sichtschutz ab.
Die U-Bahnen fuhren in dem Bereich über mehrere Stunden nicht. Auf dem Boden in dem abgesperrten Bereich unmittelbar vor dem dunklen Fahrzeug lagen Decken, Plastikhandschuhe und mehrere Plastiktüten. Am Abend wurde das Auto abgeschleppt und die Verkehrslage an dem wichtigen Knotenpunkt normalisierte sich langsam wieder, nachdem die Straße und die Bahn-Strecke über Stunden komplett gesperrt waren.