
Ayad Akthars „Der Fall McNeal“ am Deutschen Theater Berlin handelt von Kreativität und Künstlicher Intelligenz, wirkt aber selbst wie von sehr schlichter KI erstellt.
Ulrich Matthes dabei zusehen, wie er einen narzisstischen Künstler-Kotzbrocken in der Lebenskrise spielt, ist natürlich ein Vergnügen – schon, weil Matthes ein unbedingt gerechter Schauspieler ist, der sich nie über seine Figuren lustig machen würde. Auch ein ruhmsüchtiger Großschriftsteller im Endstadium des körperlichen, künstlerischen und moralischen Verfalls hat ein Recht darauf, ernst genommen zu werden, zumindest wenn er das Glück hat, von Ulrich Matthes gespielt zu werden.