Uli Hoeneß vom FC Bayern zu Ultras und Infantino sowie Unterhaching-Stadion

Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat die Stadionpläne des FC Bayern zum Erwerb einer größeren Spielstätte für seine Fußballspielerinnen bestätigt. „Wir kaufen jetzt wahrscheinlich das Stadion in Unterhaching, weil die Stadt das unbedingt loswerden will“, sagte Hoeneß beim Kongress „Sport Marke Medien“ am Montag in München. Der Deal soll Medienberichten zufolge 7,5 Millionen Euro kosten.

Mit dem Umzug vom eigenen Campus in den Vorort erfülle der FC Bayern auch die Anforderungen der UEFA für internationale Spiele, betonte Hoeneß. „Und dann schauen wir mal, ob es uns gelingt, mehr Zuschauer zu generieren.“ Bisher sei das nämlich schwierig.

„Wenn ich da höre: Equal Pay! Da lache ich mich tot!“

Auch deshalb lasse sich in Deutschland mit den Frauen „leider“ kein Geld verdienen, „sondern man verliert sehr viel.“ Er selbst sei „ein Freund vom Frauenfußball, das war ich nicht immer, muss ich sagen. In der Zwischenzeit können die aber ganz gut kicken.“ Doch selbst das kleine Münchner Stadion sei nur „selten ausverkauft“.

In den USA, Spanien oder England sei der Zuschauerzuspruch wesentlich größer. „Bei uns musst du trommeln, trommeln, trommeln wie verrückt, wenn wir gegen Paris Saint-Germain oder Arsenal spielen. Wenn dann 20.000 kommen, liegen wir uns schon in den Armen.“

Deshalb hält Hoeneß auch nichts von den Forderungen der gleichen Bezahlung. „Wenn ich da höre: Equal Pay! Da lache ich mich tot!“, sagte der 73-Jährige und betonte: „Equal Pay heißt auch: Equal Income.“

„Wenn die die Macht übernehmen, ist alles vorbei!“

Hoeneß äußerte sich auch zum Thema Fußballfans, zumindest zu den „zwei-, dreitausend aktiven Unruhestiftern“ im Stadion. „Unsere Ultras machen mich ja wahnsinnig mit ihren ewigen Forderungen“, schimpfte der frühere Profi. Der organisierte Anhang müsse sich „entscheiden. Wollen sie sich selber feiern und Theater machen – die Stimmung in den Stadien ist ja unglaublich –, oder wollen sie international erfolgreich sein?“

Für letzteren Weg müsse sich die Bundesliga Investoren öffnen, betonte Hoeneß. „Wenn wir keine neuen Geldquellen ausmachen, werden wir gegen Dubai, Abu Dhabi oder die Fenways (Liverpool-Besitzer, d.Red.)  – die sind ja alle nicht blöd – keine Chance haben.“ Sollte sich der Fußball aber dem „Diktat“ der Ultras unterwerfen, „dann gute Nacht. Wenn die die Macht übernehmen, ist alles vorbei!“

In der Diskussion um das wirtschaftliche Gleichgewicht nahm Hoeneß den Weltverband FIFA und den europäischen Verband UEFA in die Pflicht. Die Verbände müssten „diesem grenzenlosen Spiel ein Ende bereiten. Die müssen dafür sorgen, dass so was wie Financial Fairplay irgendwann mal kommt. So geht es ja nicht weiter!“

Dass der Trend dabei zu mehr Wettbewerben und Spielen geht, missfällt Hoeneß. Zum Gedanken von FIFA-Boss Gianni Infantino, die WM abermals zu erweitern, sagte er: „Diese Idee kann er nur bei seinem letzten Besuch bei Donald Trump entwickelt haben. (…) Mit Australien, Neuseeland oder Fidschi kann er keine WM spielen. Wenn sich alle zusammen tun würden, würden wir schnell zu besseren Lösungen kommen.“