Ukrainekrieg: Ölpreis steigt nach Sanktionsankündigungen gegen Russland stark an

An der Londoner Börse haben die Erdölpreise stark angezogen. Der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent lag am Donnerstagvormittag bei 65,67 Dollar (knapp 57 Euro). Das entspricht einer Preissteigerung um rund fünf Prozent. Auch der Kurs für die US-Sorte WTI stieg um rund fünf Prozent auf 61,46 Dollar an. Ein Barrel fasst 159 Liter.

Die USA hatten am Mittwoch Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil angekündigt. Als Grund nannte Finanzminister Scott Bessent die Weigerung von Russlands Präsident Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Man sei zudem bereit, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die „Kriegsmaschine des Kremls“ zu stoppen, schrieb Bessent auf X. Rosneft und Lukoil verantworten nach Schätzungen des UBS-Analysten Giovanni Staunovo rund die Hälfte der russischen Rohölproduktion.

Auch der deutsche Ableger von Rosneft könnte von den Sanktionen betroffen sein. Dem Börsenportal Bloomberg zufolge haben die USA Rosneft Deutschland nicht von der Liste der betroffenen Unternehmen gestrichen. Das britische Finanzministerium, das vergangene Woche ebenfalls neue Sanktionen beschlossen hatte, hat den deutschen Ableger dagegen bereits explizit von Sanktionen ausgenommen.

Insgesamt bewegen sich die Ölpreise weiterhin auf vergleichsweise moderatem Niveau. Grund dafür ist insbesondere das wachsende Angebot amerikanischer Anbieter wie USA, Kanada und Brasilien sowie der Organisation erdölexportierender Länder. 

An der Börse trieb die Sorge vor Lieferengpässen auch die Aktien europäischer Öl- und Gaskonzerne in die Höhe. Der Branchenindex SXEP stieg am Donnerstagmorgen um 2,3 Prozent. Die Papiere von BP und Shell
verteuerten sich um 3,2 und 2,2 Prozent. Die Titel von Aker
BP und Equinor stiegen um 4,4 und 3,9
Prozent.