Ukraine-Krieg: „Wäre uns lieber, wenn sie die Tomahawks nicht brauchen“, sagt Trump – Ungarn-Treffen ohne Selenskyj ++ Liveticker

Händeschütteln vor den Kameras der Weltpresse: US-Präsident Trump und der ukrainische Präsident Selenskyj treffen sich erneut in Washington. Letzterer bringt einen Tausch von Drohnen gegen Tomahawks ins Spiel.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

21:00 Uhr – Trump lobt das Outfit von Selenskyj

Der ukrainische Präsident sehe „schön“ aus in seinem Jackett, sagt Trump, und ergänzt: „Sehr stilvoll. Mir gefällt es.“ Selenskyj kam in schwarzer Anzugjacke. Im Februar war er vor den Kameras für sein angeblich zu legeres Outfit kritisiert worden, als er im schlichten Pullover erschien – ein Symbol seiner Rolle als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte.

20:14 Uhr – „Präsident Trump hat jetzt eine große Chance, diesen Krieg zu beenden“, sagt Selenskyj

Nach Ansicht von Selenskyj könne Trump mit dem Schwung des Waffenruheabkommens für den Gazastreifen möglicherweise auch den Krieg in der Ukraine beenden. Selenskyj gratuliert Trump zu dem Abkommen für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas und zur Freilassung der israelischen Geiseln. Trump könne diese Dynamik auch nutzen, um dem russischen Invasionskrieg ein Ende zu machen. „Präsident Trump hat jetzt eine große Chance, diesen Krieg zu beenden“, sagt Selenskyj.

20:11 Uhr – Selenskyj in Ungarn wohl nicht dabei

US-Präsident Trump will sich mit Kremlchef Wladimir Putin in Ungarn voraussichtlich zu zweit und damit ohne direkte Beteiligung der Ukraine treffen. Man wolle mit Selenskyj aber zugleich in Kontakt bleiben. Es gebe viel böses Blut zwischen Moskau und Kiew. Trump ergänzt, man wolle es für jeden angenehm machen. Auf die eine oder andere Weise würden alle drei Seiten – Russland, Ukraine und USA – involviert sein – aber das könnte getrennt voneinander erfolgen, sagt er.

20:04 – Drohnen gegen Tomahawk? Selenskyj schlägt Abkommen vor

Die Ukraine habe keine Tomahawk-Marschflugkörper, dafür eine hohe Drohnenproduktion, sagt Selenskyj vor der Presse. Er schlägt eine Zusammenarbeit vor. Trump erwidert, dass die USA auch eigene Drohnen produziere, weist jedoch auch auf Zukäufe aus anderen Ländern sowie die wachsende Bedeutung der Technologie in Kriegen hin. Aber: „Es wäre uns lieber, wenn sie die Tomahawks nicht brauchen“, so Trump.

Gefragt, ob Trump immer noch glaube, dass die Ukraine auch die Krim zurückerhalten könnte, sagt der US-Präsident, Krieg sei „sehr interessant, man weiß nie“.

19:57 Uhr – Lob für Selenskyj als „starken Staatschef“

Trump lobt den ukrainischen Präsidenten zu Beginn ihres Treffens im Weißen Haus für seine Stärke. Es sei ihm eine Ehre, mit einem sehr starken Staatschef zusammenzukommen, so Trump. Selenskyj habe viel durchgemacht und die USA hätten es mit ihm durchgemacht. Man verstehe sich sehr gut.

19:35 Uhr – Trump begrüßt Selenskyj – offenbar kein Kamingespräch

Selenskyj ist im Weißen Haus angekommen und wurde von US-Präsident Trump begrüßt. Im Hintergrund waren Reporter zu hören, die Trump Fragen zu einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs zuriefen.

WELT-Korrespondent Michael Wüllenweber zufolge ist kein Kamingespräch geplant, man werde sich gleich zu Tisch setzen.

17:30 Uhr – Trump will in Putin-Telefonat über Tomahawk-Lieferung gewitzelt haben

Bei einer Pressekonferenz im Anschluss an das Telefonat mit dem russischen Machthaber Putin wird Trump gefragt, ob er auch über eine mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine gesprochen habe. Trump bejaht und führt dann aus, dass auch die USA die Waffe brauche – er wisse nicht, was man da tun könne. Eine andere Reporterin hakt nach: Ob Putin versucht habe, den US-Präsidenten von einer Lieferung abzubringen?

Trump reagiert amüsiert: „Was glauben Sie, was er gesagt hat? Bitte verkauft die Tomahawks?“ Und ergänzt dann: „Ich habe tatsächlich gesagt: ‚Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihrem Gegner ein paar Tausend Tomahawks liefere?‘ Das habe ich genau so gesagt“. Putin habe die Idee „nicht gemocht“.

15:53 Uhr – Nouripour kritisiert Trump-Putin-Treffen in Budapest

Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour verlangt von der Bundesregierung klare Ablehnung für das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Budapest. „Die Bundesregierung sollte die EU und die deutschen Interessen verteidigen“, sagt er gegenüber der dpa.

„Das bedeutet, ein solches Schaulaufen abzulehnen, anstatt sich in Lobeslyrik für Trumps naiven Vorschlag zu überbieten“, so Nouripour. Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte das Vorhaben zuvor begrüßt. Die EU sei „keine Bühne für ergebnislose Showläufe ohne Beteiligung der Ukraine, wie wir sie in Alaska erlebt haben.“

14:57 Uhr – Klingbeil: Sind auf gutem Weg für nächsten Milliarden-Kredit an Kiew

Der Westen ist laut Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) auf einem guten Wege, der Ukraine einen weiteren Milliarden-Kredit zur Verfügung zu stellen. Deutschland wolle die Ukraine weiter unterstützen, sagt Klingbeil am Rande der IWF-Herbsttagung in Washington. Der Krieg müsse mit einem gerechten Frieden enden. Dafür sei Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin nötig.

13:36 Uhr – Mögliches Treffen Trump-Putin: Berlin fordert Erhöhung von Druck auf Russland

Vor dem Hintergrund eines möglichen Treffens von US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin fordert die Bundesregierung mehr Druck auf den russischen Staatschef für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg. Deutschland unterstütze die Bemühungen von US-Präsident Trump, „wieder Bewegung in einen Friedensprozess zu bekommen“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer. Putin habe sich aber bisher nicht zu ernsthaften Friedensgesprächen bereit gefunden.

Ohne einen Waffenstillstand mache es „wenig Sinn, über Frieden zu diskutieren“, betonte Meyer. Hier sei die Bundesregierung durchaus „skeptisch, wie sich Wladimir Putin in dieser Frage verhalten wird“. Die vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt, dass Putin „ganz offensichtlich kein Interesse daran hatte, diesen Friedensprozess ernsthaft fortzuführen“.

Es sei gut, dass US-Präsident Trump am Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus treffe, sagte Meyer. Aus Sicht Deutschlands müsse „dringend der Druck auf Wladimir Putin, für ernsthafte Friedensgespräche zur Verfügung zu stehen, erhöht werden“.

13:25 Uhr – Russe bedroht Familie im Zug, weil sie Ukrainisch spricht

In einem Regionalzug zwischen Interlaken nach Spiez in der Schweiz kam es am Montagabend zu einem gewalttätigen Zwischenfall: Ein russisch sprechender Mann attackierte eine Familie, nachdem er sie offenbar Ukrainisch sprechen hörte. Wie das Portal „20Minuten“ berichtet, bedrohte der Mann die Familie zunächst verbal und wurde anschließend handgreiflich: „Verschwindet verdammt nochmal von hier.“ Dann soll er mehrfach lautstark Todesdrohungen ausgesprochen haben: „Ich bin eine russische Person. Wir werden bis zum Ende töten. Dich, und dich, und alle anderen.“

Die betroffene Familie lebt in der Schweiz, der Vater spricht fließend Russisch. Die Ehefrau filmte den Vorfall, woraufhin der Angreifer ihr das Handy aus der Hand schlagen wollte. Der Vater wehrte ihn ab. Das mitgeführte einjährige Kind sei durch den Vorfall stark verängstigt worden.

Das Video wurde auf sozialen Medien veröffentlicht und millionenfach angesehen. In den Netzwerken rief es breite Empörung hervor, viele Menschen zeigten sich solidarisch mit der Familie.

Die Kantonspolizei Bern bestätigte gegenüber „20 Minuten“ den Vorfall. Niemand wurde verletzt. Die Ermittlungen laufen, beide Parteien haben angekündigt, Anzeige zu erstatten. Der Mann war laut Familie nicht sichtlich betrunken, hatte jedoch ein Bier bei sich.

12:10 Uhr – Geplantes Trump-Putin-Treffen – Orbán sieht „Signal Gottes“

Ungarn sichert Putin die Einreise für einen geplanten Gipfel mit US-Präsident Trump in Budapest zu. Orbán sprach laut ungarischen Medien von einem „Signal Gottes“. „Gott sendet Signale, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte der ungarische Regierungschef in einem Interview. Dabei verwies er neben Ungarns umstrittenem strengen Kurs in der Migration auch auf die Bemühungen für ein Ende des Krieges im Nachbarland Ukraine.

12:16 Uhr – Auswärtiges Amt: Ungarn müsste Haftbefehl gegen Putin vollstrecken

Ungarn müsste sich bei einem möglichen Treffen der Präsidenten Russlands und der USA, Wladimir Putin und Donald Trump, nach Einschätzung der Bundesregierung an die Statuten des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) halten. Die Regierung in Budapest habe zwar ihren Austritt aus den Statuten des Gerichtshofs erklärt, dieser werde aber erst zum April nächsten Jahres gültig, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Insofern bliebe Ungarn verpflichtet, den gegen Putin geltenden Haftbefehl bei einer Einreise des russischen Präsidenten zu vollstrecken. Ob es aufgrund der möglichen Friedensverhandlungen zwischen Trump und Putin Ausnahmen gebe, müsse Ungarn mit dem Strafgerichtshof klären, sagt der Sprecher weiter. Explizit geklärt sei dies in den Statuten nicht.

12:02 Uhr – Drei weitere Dörfer in Ostukraine erobert

Russland meldet einen weiteren Vormarsch seiner Invasionstruppen in der Ostukraine. Demnach nahmen die Streitkräfte dort drei weitere Dörfer ein. Die russischen Truppen hätten die Kontrolle über die Ortschaft Prywilla in der Region Dnipropetrowsk sowie über Pischtschane und Tyche in der Region Charkiw übernommen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

11:02 Uhr – Russisches Gericht verurteilt ukrainische Kämpfer zu langen Haftstrafen

Ein russisches Militärgericht hat 15 Mitglieder einer ukrainischen Miliz wegen Teilnahme an einer „terroristischen Vereinigung“ zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Männer müssen für 15 bis 21 Jahre in eine Strafkolonie mit verschärften Haftbedingungen, wie die russische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Bei den Verurteilten handelt es sich um Mitglieder des ukrainischen Aidar-Bataillons, die 2022 gefangen genommen wurden. Ihr Prozess wurde hinter verschlossenen Türen vor einem Militärgericht in der südrussischen Stadt Rostow am Don geführt.

Menschenrechtsgruppen wie die russische Organisation Memorial hatten das Vorgehen als Verletzung der Genfer Konventionen über die Behandlung von Kriegsgefangenen kritisiert. Russland weist dies jedoch zurück. Die Anklage basiere auf mutmaßlichen Aktivitäten im Zeitraum von 2014 bis März 2022, also vor dem Beginn des umfassenden Krieges gegen die Ukraine. Den Männern wurden keine Kriegsverbrechen vorgeworfen, sondern Taten, die auf die „gewaltsame Machtergreifung und den Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung der Russischen Föderation“ abzielten.

Das Aidar-Bataillon war eine von Dutzenden Freiwilligeneinheiten, die in der Ukraine nach dem Ausbruch der Kämpfe mit von Russland unterstützten Gruppen im Osten des Landes 2014 entstanden. Die Einheiten, von denen einige als ultranationalistisch galten, wurden später in die ukrainischen Streitkräfte eingegliedert.

10:59 Uhr – Zwei Soldaten in der Ukraine von Lastwagen getötet

Im Süden der Ukraine hat ein Lastwagenfahrer im Gebiet Odessa laut Polizei zwei Soldaten an einem Straßenposten mit seinem Fahrzeug getötet. Der 63 Jahre alte Fahrer habe ausgesagt, die Militärangehörigen im Alter von 34 und 36 Jahren nicht gesehen zu haben bei dem Vorfall am frühen Morgen, teilte die Polizei im Gebiet Odessa weiter mit. Einer der Soldaten sei an Ort und Stelle gestorben, der andere auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Lastwagenfahrer sei nüchtern gewesen, nun müsse der Hergang des Zwischenfalls geklärt werden.

Das Gebiet Odessa liegt zwar weitab der Front. Allerdings sind Soldaten dort wegen der angespannten Sicherheitslage und wegen der Gefahr durch mögliche Saboteure und prorussische Kollaborateure im Einsatz.

10:44 Uhr – Geplantes Trump-Putin-Treffen in Ungarn: Orbán telefoniert am Freitag mit Putin

Orbán will mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest mit dem Kreml-Chef telefonieren. Er werde am Freitagvormittag mit Putin sprechen, sagte Orbán im ungarischen Radio. Ziel sei es herauszufinden, „ob wir diesen unrühmlichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden können“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Das Treffen soll seinen Angaben zufolge innerhalb der kommenden zwei Wochen stattfinden, ein genaues Datum nannte Trump nicht.

Orbán sagte, die ungarische Hauptstadt sei „der einzige Ort in Europa, an dem ein solches Treffen stattfinden kann“. Er betonte Ungarns Einsatz für einen Frieden in Europa. Der nationalkonservative Regierungschef, der seit 2010 an der Macht ist, sagte, Ungarn habe sich als „loyaler Partner“ erwiesen und seinen Freunden „immer zur Seite gestanden“.

Gegen Putin liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vor. Ungarn hat jedoch seinen Austritt aus dem IStGH angekündigt, der am 2. Juni 2026 wirksam wird.

09:48 Uhr – Putin beruft nach Gespräch mit Trump Sicherheitsrat ein

Nach der Vereinbarung eines Gipfeltreffens mit US-Präsident Trump zum Ukraine-Krieg hat der russische Präsident Wladimir Putin den nationalen Sicherheitsrat einberufen. Er habe die Mitglieder des Gremiums ausführlich über das Gespräch mit Trump unterricht, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Kreml-Berater Juri Uschakow. Die beiden Staatschefs hatten sich am Donnerstag überraschend auf einen weiteren Gipfel zum Ukraine-Krieg verständigt. Er soll Trump zufolge in Ungarn stattfinden.

08:46 Uhr – Orbán: Ungarn hat mit Vorbereitungen für Trump-Putin-Treffen begonnen

Ungarn hat Ministerpräsident Viktor Orbán zufolge mit den Vorbereitungen für ein von Donald Trump angekündigtes Treffen mit Wladimir Putin begonnen. Er werde dazu noch am Freitag mit Putin telefonieren, sagte Orbán. Bei dem Treffen werde es „um Frieden gehen“. Ein Friedensschluss im Ukraine-Krieg würde eine neue Phase der wirtschaftlichen Entwicklung in Ungarn und Europa einleiten. Trump hatte am Donnerstag nach einem Telefonat mit Putin ein Treffen zu Beratungen über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine angekündigt und Ungarn als Austragungsort vorgeschlagen. Trump sprach von einem großen Fortschritt. Am Freitag empfängt er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus.

08:06 Uhr – Krim und russische Regionen melden ukrainische Angriffe

In der Schwarzmeer-Region melden die von Moskau annektierte Halbinsel Krim und die russische Touristenmetropole Sotschi zahlreiche ukrainische Angriffe. In Sotschi sei ein ukrainischer Raketenangriff abgewehrt worden, teilte Bürgermeister Andrej Proschunin mit. Einwohner der Stadt berichteten in sozialen Netzwerken über Sirenengeheul und Explosionen. Touristen in Hotels hätten sich in Kellern in Sicherheit bringen müssen, hieß es. Proschunin forderte die Menschen auf, unbedingt den Strand- und Küstenbereich zu meiden und Schutz zu suchen.

An Sotschis Flughafen kam es laut Medien wegen des Luftalarms ebenfalls zu vorübergehenden Einschränkungen im Verkehr. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von 32 Drohnen auf der Krim. Laut Behörden gab es dort Schäden an Umspannwerken sowie Stromausfälle.

In sozialen Netzwerken kursierten zunächst nicht überprüfbare Berichte und Videos, nach denen in der Nacht nahe der Hauptstadt Simferopol auch ein großes Öllager eines Tankstellennetzes getroffen wurde. Schon jetzt klagen die Tankstellen auf der Krim über Treibstoffmangel. Benzin und Diesel für Autofahrer werden rationiert.

01:51 Uhr – Russische Nachrichtenagentur meldet Tod ihres Reporters an der Front

Ein Journalist einer staatlichen russischen Nachrichtenagentur ist nach Angaben seines Arbeitgebers bei einem ukrainischen Drohnenangriff im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Saporischschja getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Donnerstag meldete, sei Iwan Suew bei der Berichterstattung aus Saporischschja gestorben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Seit der russischen Invasion im Februar 2022 sind nach Angaben von Journalistenorganisationen fast zwei Dutzend Journalisten in der Ukraine getötet worden. Erst vor zwei Wochen war der französische Fotojournalist Antoni Lallican bei einem Drohnenangriff nahe der Front in der ostukrainischen Region Donezk getötet worden. Ein ukrainischer Kollege wurde bei dem Angriff verletzt.

23:37 – US-Präsident Trump rechnet mit Treffen mit Putin binnen zwei Wochen

US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass sein geplantes Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden wird. „Ich werde ihn wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen treffen“, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Weißen Haus. Er fügte hinzu, dass Außenminister Marco Rubio zunächst Gespräche mit Vertretern Russlands führen werde.

Trump dämpfte zudem die Erwartungen der Ukraine hinsichtlich einer Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern mit hoher Reichweite. Die USA könnten ihre eigenen Vorräte nicht „entleeren“, sagte der US-Präsident. Er habe auch in seinem Telefonat mit Putin über die Möglichkeit gesprochen, der Ukraine Tomahawks zu liefern. Putin habe die Idee „nicht gefallen“. Am vergangenen Wochenende hatte Trump gesagt, er könne dem russischen Staatschef Wladimir Putin mit der Lieferung von Tomahawks an Kiew drohen, falls Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstelle.

22:46 Uhr – Selenskyj hofft auf „Sprache der Stärke und Gerechtigkeit“

Vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hoffnung geäußert, dass die Waffenruhe im Gaza-Krieg auch die Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine voranbringt. „Wir hoffen, dass die Dynamik zur Eindämmung von Terror und Krieg, die im Nahen Osten erfolgreich war, auch dazu beitragen wird, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden“, schrieb Selenskyj am Donnerstag nach seiner Ankunft in Washington im Onlinedienst X. Die „Sprache der Stärke und Gerechtigkeit“ werde auch im Umgang mit Russland funktionieren, fügte er hinzu. Und weiter: „Wir sehen bereits jetzt, dass Moskau eilig den Dialog wieder aufnehmen will, sobald es von den Tomahawks hört.“

22:12 Uhr – Selenskyj zu Gesprächen in Washington eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington eingetroffen. Am Donnerstag (Ortszeit) waren zunächst Treffen mit Rüstungsunternehmen geplant, teilte der Staatschef auf sozialen Netzwerken mit. Gesprochen werde auch über zusätzliche Lieferungen von Flugabwehrsystemen. Vor dem Hintergrund der durch russische Angriffe hervorgerufenen Energiekrise in der Ukraine seien auch Treffen mit Vertretern US-amerikanischer Energieunternehmen geplant.

21:00 Uhr – Sprecherin: Trump hält Putin-Selenskyj-Treffen für möglich

Auf die Frage, ob Trump weiterhin glaube, Putin und Selenskyj an einen Tisch bringen zu können, sagte Karoline Leavitt, Sprecherin des US-Präsidenten: „Ich denke, er hält es für möglich.“ Zunächst gehe es nun darum, das Treffen mit Rubio und der russischen Seite zu planen und die Zusammenkunft in Budapest vorzubereiten.

Nach dem Alaska-Gipfel hatte Leavitt auf Nachfrage von Journalisten noch erklärt, Putin habe einem Treffen mit Selenskyj zugestimmt. Diesmal äußerte sie sich vorsichtiger: Der Kremlchef habe einem Treffen mit Trump zugestimmt, sagte sie. Auf die Frage, was geschehen müsse, damit Putin auch zu einem Gespräch mit Selenskyj bereit wäre, antwortete sie: „Darauf möchte ich nicht eingehen.“

20:45 Uhr – Kreml warnt erneut vor Tomahawk-Lieferungen

Der Berater Putins, Juri Uschakow, bestätigte Gespräche über ein neues Gipfeltreffen. Trump habe Budapest vorgeschlagen und Putin habe dem sofort zugestimmt. Putin habe in dem Gespräch wiederholt, dass die diskutierte Bereitstellung amerikanischer Tomahawk-Marschflugkörper für die Ukraine die Situation auf dem Schlachtfeld nicht ändern werde. Gleichzeitig würde dies den US-amerikanisch-russischen Beziehungen und den Aussichten auf eine friedliche Lösung „wesentlichen“ Schaden zufügen.

EPD/dpa/afp/AP/rtr/fro/saha/ceb/lay