Ukraine-Krieg: ++ Trump zeigt sich „sehr wütend“ über angeblichen ukrainischen Angriff auf Putin-Residenz ++ Liveticker

Russlands Außenminister Lawrow wirft der Ukraine einen versuchten Drohnenangriff auf ⁠die Residenz von Präsident Putin in der Region Nowgorod vor und droht mit Konsequenzen. US-Präsident Trump ist „sehr wütend darüber“. Selenskyj bezichtigt Russland der Lüge. Mehr im Liveticker.

Das mit Spannung erwartete Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida ist ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Auf die Frage, wann ein Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs möglich sei, sagte Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz: „Wenn es wirklich gut läuft, vielleicht in ein paar Wochen. Und wenn es schlechter läuft, länger. Und wenn es wirklich schlecht läuft, dann wird es nicht passieren.“

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

20:41 Uhr – Trump kritisiert angeblichen ukrainischen Angriff auf Putin-Residenz

Donald Trump hat den angeblichen Angriff der Ukraine auf die Residenz des russischen Staatschefs Wladimir Putin kritisiert. Angesichts der derzeit laufenden Gespräche über eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine sei es „nicht der richtige Zeitpunkt“ für einen solchen Angriff, sagte Trump am Montag zu Journalisten auf seinem Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida.

„Es ist eine Sache, offensiv zu sein, weil sie offensiv sind. Es ist eine andere Sache, sein Haus anzugreifen. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um so etwas zu tun“, sagte Trump. Putin selbst habe ihn in einem Telefonat darüber informiert, „dass er angegriffen wurde. Das ist nicht gut“, betonte der US-Präsident und fügte hinzu, er sei „sehr wütend darüber“.

20:21 Uhr – Putin will Gebietshauptstadt Saporischschja einnehmen lassen

Die russische Armee rückt in der Ukraine nach Angaben der Militärführung in Moskau in den Gebieten Saporischschja und Donezk „sehr dynamisch“ vor. Die russischen Truppen stünden bereits 15 Kilometer im Süden vor der Grenze der Gebietshauptstadt Saporischschja, teilten Militärs bei einer Sitzung mit Kremlchef Wladimir Putin mit. Putin sagte, dass die ukrainischen Streitkräfte sich zwar sehr lange auf eine Verteidigung vorbereitet hätten, aber die russische Armee erledige die Aufgabe der Einnahme Saporischschjas. Die Einheiten „Dnepr“ und „Wostok“ (Osten) sollten die Stadt gemeinsam einnehmen, sagte er.

Verteidigungsminister Andrej Beloussow sagte, alles laufe „sehr dynamisch“ und nach Plan. „Tatsächlich haben wir im Dezember das maximale Tempo des Jahres erreicht“, sagte er. Es werde derzeit mehr erreicht als vorgesehen.

18:03 Uhr – Meloni-Regierung macht Weg für weitere Ukraine-Hilfen frei

Die italienische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Ukraine auch 2026 weiterhin mit umfangreichen Militärhilfen unterstützen. Die Regierung in Rom billigte ein Dekret, mit dem die Lieferung weiterer militärischer Güter und Ausrüstung an Kiew für die Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg auch im kommenden Jahr erlaubt wird.

Die Entscheidung war ursprünglich für Anfang Dezember geplant, hatte sich jedoch verzögert – unter anderem wegen Forderungen der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega von Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini nach Änderungen am Erlasstext. Die Partei drängte darauf, zivile Hilfen stärker zu betonen und Waffenlieferungen ausdrücklich als defensiv darzustellen.

Letztlich einigte sich die Regierung auf kleinere sprachliche Anpassungen, ohne jedoch den Inhalt des Dekrets wesentlich zu verändern. Neben der Verlängerung der militärischen Unterstützung sieht der Beschluss auch die Verlängerung von Aufenthaltstiteln für bestimmte ukrainische Staatsbürger vor.

17:41 Uhr – Kreml: Putin informierte Trump über Angriff auf Residenz

Putin will seine Position bei den Verhandlungen mit US-Präsident Trump über ein Kriegsende in der Ukraine nach Kremlangaben wegen des angeblichen Terroranschlags Kiews überarbeiten. Der Kremlchef habe Trump darüber bei einem Telefonat informiert, nachdem es einen versuchten Drohnenangriff der Ukraine gegen seine Residenz im Gebiet Nowgorod gegeben habe, sagte Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei dem Gespräch.

16:33 Uhr – Russland wirft Ukraine Angriff auf Putin-Residenz vor – Selenskyj: Lüge

Russland wirft der Ukraine einen versuchten Angriff auf ⁠eine Residenz von Präsident Wladimir Putin vor und kündigt eine ‍Änderung seiner Verhandlungsposition an. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Montag, die Ukraine habe am 28. und 29. Dezember die staatliche Residenz des Präsidenten in der Region Nowgorod ⁠mit 91 Langstreckendrohnen attackiert, ⁠wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. „Derartige rücksichtslose Aktionen werden nicht unbeantwortet bleiben“, wurde Lawrow zitiert. Russland habe nach dem „terroristischen Angriff“ Ziele in der Ukraine für „Vergeltungsangriffe“ ausgewählt. Ob sich Putin zu dem Zeitpunkt in der Residenz aufhielt, war zunächst unklar.

Die Ukraine wies die Vorwürfe umgehend als Lüge zurück. Russland ‍wolle mit den Anschuldigungen den ‍Fortschritt bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und den ⁠USA untergraben, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Vielmehr bereite die Regierung in Moskau den Boden für einen ‍Angriff auf ukrainische Regierungsgebäude ⁠in ‌Kiew vor. ‌Die USA ‌sollten auf die russischen Drohungen entsprechend reagieren, forderte ​der Präsident.

15:03 Uhr – Russischer Generalstabschef: Rücken auf ganzer Linie vor

Die russischen Streitkräfte in der Ukraine rücken nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow entlang der gesamten Frontlinie vor. Währenddessen konzentriere sich ⁠die ukrainische Armee auf die Verteidigung und versuche, einen Gegenangriff zu starten, sagte er auf einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Präsident Wladimir Putin und hochrangigen Militärvertretern. Russland habe im abgelaufenen Jahr 6460 Quadratkilometer Territorium in der Ukraine ‍erobert, darunter 334 Dörfer.

13:20 Uhr – „Dann wird der Westen und die Ukraine diese Konfrontation verlieren“, warnt Tusk nach Telefonat

Polens Ministerpräsident Donald Tusk äußert sich zurückhaltend nach der Telefonschalte mit US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. „Nach den nächtlichen Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs Europas steht eines fest: Der Westen und die Ukraine werden diese Konfrontation verlieren, wenn es Russland gelingt, uns zu spalten und die Friedensbedingungen zu diktieren.“ Die Erklärung der USA, sich an den Sicherheitsgarantien zu beteiligen, sei ein Erfolg. Er warnt jedoch: „Aber bis zum Abschluss der Gespräche ist es noch ein langer Weg.“

12:36 Uhr – Russische Kriegsverbrechen: Soldat musste sich entkleiden. Dann wurde er erschossen

Die ukrainischen Behörden werfen dem russischen Militär die neuerliche Erschießung von Kriegsgefangenen vor. Russische Soldaten hätten zwei Ukrainer in der Ortschaft Schachowe unweit von Pokrowsk gefangen genommen und einen davon gezwungen, sich auszuziehen, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Donezk mit. „Anschließend erschossen sie die beiden entwaffneten Verteidiger“, heißt es in der Mitteilung. Der zweite Ukrainer sei nach der Erschießung ebenfalls entkleidet worden. Die Staatsanwaltschaft hat eigenen Angaben nach ein Ermittlungsverfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet.

12:10 Uhr – Bundesregierung: Sicherheitsgarantien der USA und Europas nötig

Vor einem möglichen Einsatz einer multinationalen Truppe im Rahmen einer Friedenslösung für die Ukraine müssen aus ⁠Sicht der Bundesregierung zentrale Kriterien erfüllt sein. Zunächst sei ein Friedensschluss nötig, sagte der Stellvertretende Regierungssprecher Sebastian Hille. „Klar ist: Die Ukraine braucht substanzielle, rechtliche wie materielle, Sicherheitsgarantien der USA und der Europäer.“ Die Bundesregierung würdige zugleich ‍die jüngsten Bemühungen von US-Präsident Trump um einen Frieden in der Ukraine. Es liege nun an Russland, den Krieg zu beenden und zu einem gerechten Frieden zu kommen.

11:19 Uhr – Kreml-Sprecher: Ukraine sollte sich aus gesamtem Donbass zurückziehen

Russland fordert von der Ukraine den Abzug ⁠ihrer Truppen aus dem von ihr noch kontrollierten Teil des Donbass. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow kündigte zudem ein baldiges Gespräch zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident ‍Donald Trump an. Ein Telefonat zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei derzeit jedoch nicht geplant.

10:18 Uhr – Selenskyj: Treffen mit Russland nach Ja von USA und Europa zu Friedensplan

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj knüpft ein Treffen mit Russland an Bedingungen. Dies ‍sei erst möglich, wenn US-Präsident Trump und die europäischen Staats- und Regierungschefs einem von der Ukraine vorgeschlagenen Friedensplan zur Beendigung des russischen Krieges zugestimmt hätten, schreibt er in einem WhatsApp-Chat mit Journalisten. Zudem hoffe er, dass die Partner der Ukraine vom Moment der Unterzeichnung eines Friedensabkommens an Sicherheitsgarantien geben würden.

09:57 Uhr – Selenskyj: Wollen US-Sicherheitsgarantien für bis zu 50 Jahre

Ein Entwurf für ein Friedensabkommen ‍zur Beendigung des Krieges sieht laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine für 15 Jahre vor. Er habe US-Präsident Donald Trump um Garantien für bis zu 50 Jahre gebeten, schrieb Selenskyj in einem WhatsApp-Chat mit Reportern.

09:35 Uhr – CDU-Politiker Hardt: „Warum Trump gegenüber Putin so enorme Beißhemmungen hat, bleibt ein großes Rätsel“

Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hat sich nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kritisch zur Russland-Politik Washingtons geäußert. Bei WELT TV begrüßte er zwar, dass es bei den Gesprächen offenbar keine für Kiew untragbaren Forderungen gegeben habe. Zugleich zeigte er sich irritiert über die anhaltend milde Haltung Trumps gegenüber Wladimir Putin.

„Wir haben seit sechs Wochen einen echten Wandel in der Politik auch des US-Präsidenten, weg von diesen 28 Punkten, die völlig unakzeptabel waren, hin zu einer gemeinsamen Initiative mit den Europäern“, sagte Hardt. Entscheidend sei nun, dass Selenskyj einem möglichen Vertrag „guten Gewissens zustimmen“ könne und dabei die Rückendeckung Europas behalte.

Mit Blick auf Trumps jüngste Aussagen zu Putin äußerte Hardt deutliche Zweifel. „Warum Trump gegenüber Putin so enorme Beißhemmungen hat und sich ihm gegenüber viel milder verhält als gegenüber Freunden und Alliierten oder auch dem ukrainischen Präsidenten, das bleibt ein großes Rätsel“, sagte er. Viele Politiker in den USA verstünden nicht, weshalb Putin „mit Samthandschuhen“ angefasst werde. Hardt warnte, Putin wolle keinen Frieden, sondern „eine Atempause im Kampf gegen die Nato, gegen den Westen“ und würde Gebietsgewinne als Triumph nutzen, um weiter aufzurüsten.

08:45 Uhr – „Die Europäer werden nach wie vor Bosheiten machen“, spottet ein russischer Politiker

In Moskau wird das Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump sowie dessen anschließendes Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj positiv bewertet. „Es herrscht das Empfinden, dass sich eine Bewegung voran andeutet“, schrieb der Vizechef des Föderationsrats (Oberhaus des russischen Parlaments) Konstantin Kossatschow, der als einer der profiliertesten Außenpolitiker des Landes gilt, auf Telegram. Er lobte die US-Position als ausgewogen und zielorientiert.

„Eins ist klar: Die Schlüssel zur Regulierung (des Kriegs) haben Russland und die USA, die Europäer werden nach wie vor Bosheiten machen und Selenskyj wird nervös am Spielfeldrand rauchen“, schrieb er. Der echte Verhandlungsprozess sei durch das Telefonat zwischen Trump und Putin angestoßen worden, meinte Kossatschow. Bedeutend sei die Abmachung über zwei Verhandlungszweige: zu Sicherheitsfragen und zu wirtschaftlichen Themen. Die Gespräche zwischen Europäern und Ukrainern hingegen bezeichnete er als wertlos.

06:57 Uhr – Putin-Vertrauter lobt Trump nach Mar-a-Lago-Treffen

Der russische Sondergesandte von Kremlchef Wladimir Putin, Kirill Dmitriew, lobt nach den Treffen in Mar-a-Lago die Bemühungen von Donald Trump: „Die ganze Welt schätzt die Friedensbemühungen von Präsident Trump und seinem Team“, schrieb er auf X auf Englisch.

05:00 Uhr – Wie verlief das Telefonat von Trump mit den Europäern?

Noch gibt es keine Reaktion aus dem Kanzleramt. Während des Mar-a-Lago-Treffens telefonierten Trump und Selenskyj mit europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Laut „Bild“ dauerte die Mega-Telefonkonferenz rund 80 Minuten. Bei Sicherheitsgarantien für die Ukraine seien Fortschritte erzielt worden, die jetzt die jeweiligen Berater weiter verhandeln müssen. Wie Russland über die Fragen zum ukrainischen Gebiet reagieren wird, sei noch unklar.

04:16 Uhr – Gänswein: „Ohrfeige für den Papst“

Erzbischof Georg Gänswein, der päpstliche Nuntius im Baltikum, hat Russland scharf kritisiert. „Papst Leo XIV. hat kurz nach seiner Wahl Anfang Mai beiden Kriegsparteien das Angebot unterbreitet, als Friedensvermittler zu fungieren“, sagte der frühere Vertraute von Papst Benedikt XVI. der Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“. „Dieses Angebot wurde von ukrainischer Seite angenommen, von russischer Seite hingegen ausgeschlagen.“

Damit sei die Tür für Friedensverhandlungen unter vatikanischer Vermittlung zunächst einmal zugeschlagen gewesen. „Undiplomatisch ausgedrückt: eine Ohrfeige für Papst und Vatikan“, so Gänswein. Eine Papst-Reise in die Ukraine erscheine vor diesem Hintergrund kaum realisierbar.

02:08 Uhr – Macron forciert „Koalition der Willigen“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht Fortschritte bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Das teilte er nach einem Telefonat mit Trump und Selenskyj, das während ihres Treffens stattfand, mit. Anfang Januar will Macron in Paris die Länder einer „Koalition der Willigen“ zusammenbringen, um deren konkrete Beiträge festzulegen.

„Wir versammeln die Länder der Koalition der Willigen (…), um die konkrete Beteiligung jedes einzelnen festzulegen“, schrieb Macron auf X.

Sonntag, 28. Dezember:

23:33 Uhr – Treffen ohne Durchbruch zu Ende gegangen

Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj ist ohne erkennbaren Durchbruch zu Ende gegangen. Auf die Frage, wann ein Deal möglich sei, sagte Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz: „Wenn es wirklich gut läuft, vielleicht in ein paar Wochen. Und wenn es schlechter läuft, länger. Und wenn es wirklich schlecht läuft, dann wird es nicht passieren.“ Selenskyj sprach von guten Gesprächen. „Wir haben vereinbart, dass sich unsere Teams in den kommenden Wochen treffen werden, um alle besprochenen Angelegenheiten abzuschließen.“

23:22 Uhr – Von der Leyen nach Telefonat mit Trump: „Gute Fortschritte“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht nach einem Telefonat mit Trump, Selenskyj und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs von „guten Fortschritten“ bei den Friedensverhandlungen. Europa sei bereit, weiter ⁠mit der Ukraine und den US-Partnern zusammenzuarbeiten, um diese Fortschritte zu festigen, sagt sie. Unerlässlich seien „unumstößliche Sicherheitsgarantien“ vom ersten Tag an.

dpa/AP/AFP/Reuters