
US-Verhandler Steve Witkoff sondiert in Saudi-Arabien einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg. Dass Wladimir Putin ganz Europa einnehmen wolle, kann sich der Diplomat nicht vorstellen. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Kurz vor neuen Sondierungen der Kriegsparteien über einen möglichen Weg zum Frieden gehen die Kampfhandlungen in der Ukraine unvermindert weiter. Russland greift die Ukraine mit rund 150 Drohnen an, auch die Ukrainer schicken Drohnen in Richtung des Feindes.
Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
17:26 Uhr – Verhandlungen in Saudi-Arabien gehen weiter
In Saudi-Arabien ist eine weitere Verhandlungsrunde gestartet. US-Vertreter treffen zunächst Diplomaten aus der Ukraine. „Wir haben das Treffen mit der amerikanischen Seite begonnen“, schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow auf X. „Wir setzen die Weisung des ukrainischen Präsidenten um, einen gerechten Frieden näher zu bringen und die Sicherheit zu stärken.“ Später verhandeln die US-Diplomaten getrennt mit russischen Vertretern.
15:02 Uhr – Kreml erhebt Vorwürfe gegen Ukraine und Europa
Moskau wirft Kiew vor, weiter russische Energieanlagen zu beschießen. Während die russische Seite sich schon tagelang an eine Feuerpause für die Energieinfrastruktur halte, habe die Ukraine dies nicht getan, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Daraus sei zu ersehen, wie wenig man den Versicherungen der Ukraine trauen könne. Dem Kremlsprecher zufolge könnte dies zu einer nötigen neuen Verhandlungsrunde zwischen Putin und Trump führen.
14:59 Uhr – US-Sondergesandter: Putin will nicht „ganz Europa einnehmen“
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff setzt große Hoffnungen in die Gespräche über einen Waffenstillstand in Saudi-Arabien. Die Vereinigten Staaten erwarteten einen großen Fortschritt, sagt er im Sender Fox News. Er glaube daran, dass Wladimir Putin Frieden wolle. Er nehme Putin bei seinem Wort, dass dieser den Rest Europas nicht attackieren wolle. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ganz Europa einnehmen will.“
Witkoff betonte, dass der Krieg in der Ukraine nicht schwarz und weiß sei. „Ich habe noch nie eine Situation gesehen, in der es nicht zwei Seiten einer Geschichte gibt“, sagte der Diplomat. „Man kann die Dinge nicht beenden, ohne mit beiden Seiten zu kommunizieren, zu verstehen, was jeder von ihnen braucht und dann versuchen, sie zusammenzubringen.“
14:08 Uhr – Kreml deutet mehr Kontakte zwischen Trump und Putin als bislang bekannt an
Der Kreml deutet an, Donald Trump und Wladimir Putin hätten öfters miteinander gesprochen als bislang öffentlich bekannt. Belegt sind zwei Telefonate am 12. Februar und am 18. März. Zu Spekulationen, die beiden Präsidenten hätten darüber hinaus weitere Gespräche geführt, sagt Regierungssprecher Dmitri Peskow lächelnd im Fernsehen: „Hören Sie, wir informieren Sie über die Gespräche, von denen wir wissen. Alles andere können wir jedoch nicht ausschließen.“ Auf die Nachfrage zu den Kontakten, ob „alle möglichen Nuancen denkbar“ seien, antwortete Peskow: „Nun, so würde ich Ihre Frage beantworten.“
12:50 Uhr – Selenskyj fordert vom Westen Druck auf Moskau
Nach erneuten russischen Drohnenangriffen auf Kiew ruft Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten seines Landes auf, „Druck“ auf Moskau auszuüben. „Neue Entscheidungen und neuer Druck auf Moskau sind notwendig, um diese Angriffe und diesen Krieg zu beenden“, erklärte Selenskyj. Zugleich forderte er „mehr Luftabwehrsysteme und eine wirkliche Unterstützung“ des Westens.
12:23 Uhr – USA planen angeblich Abkommen bis 20. April
Die USA streben einem Medienbericht zufolge eine umfassende Waffenruhe im Ukraine-Krieg in den kommenden Wochen an. Ein Abkommen dafür solle bis zum 20. April stehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen.
Donald Trump sagte einem anderen Medienbericht zufolge, die Bemühungen, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs zu stoppen, seien „einigermaßen unter Kontrolle“. Trump erklärte gegenüber dem Gründer der Sport-Website Outkick, Clay Travis, an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One: „Rationale Diskussionen“ und gute Beziehungen zu den russischen und ukrainischen Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj seien zentral für die Aushandlung eines Kriegsendes.
09:02 Uhr – Russland griff mit knapp 150 Drohnen an
Russland hat die Ukraine nach deren Angaben in der Nacht mit 147 Drohnen angegriffen. Die Luftwaffe teilt auf Telegram mit, 97 Drohnen seien von den Luftabwehrkräften zerstört worden. Weitere 25 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht.
08:56 Uhr – Fünfjähriges Kind unter Trümmern in Kiew entdeckt
Nach dem russischen Drohnenangriff auf Kiew hat sich die Zahl der Toten nach ukrainischen Angaben auf mindestens drei erhöht. Bei der Beseitigung von Trümmern sei die Leiche eines fünfjährigen Kindes gefunden worden, teilt der staatliche Rettungsdienst auf Telegram mit. Am selben Ort war zuvor schon die Leiche eines Mannes gefunden worden. In einem anderen Stadtteil wurde den Einsatzkräften zufolge eine Frau getötet, nachdem Drohnentrümmer ein Feuer in einem Hochhaus ausgelöst hatten. Zunächst hatten die Behörden zwei Todesopfer gemeldet.
05:37 Uhr – Russland: Haben 59 Drohnen abgeschossen
Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 59 ukrainische Drohnen zerstört. 29 der Drohnen seien über der Region Rostow im Süden Russlands abgeschossen worden, 20 über der Region Astrachan und die übrigen über den Regionen Woronesch, Wolgograd, Kursk und Saratow sowie über der Krim, teilt das Ministerium auf dem Nachrichtendienst Telegram mit.
03:27 Uhr – Gouverneur: Eine Person bei Drohnenangriff in Russland getötet
Bei einem Drohnenangriff in der südrussischen Region Rostow ist nach Angaben des Gouverneurs ein Mensch in einem Auto getötet worden. „Ein Auto geriet durch einen Drohnenangriff in Brand“, schreibt der Gouverneur Juri Sljusar in einem Beitrag in der Messaging-App Telegram. „Eine Person im Auto wurde getötet.“
01:04 Uhr – Russische Drohnen töten zwei Menschen in Kiew
Das russische Militär hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Kampfdrohnen angegriffen. Sowohl Bürgermeister Vitali Klitschko als auch Militärverwalter Timur Tkatschenko berichteten auf Telegram von zahlreichen Explosionen. Unter anderem seien mehrere Hochhäuser getroffen worden, in den oberen Stockwerken seien Brände entflammt. Nach Angaben des ukrainischen Katastrophenschutzes wurden zwei Menschen getötet
Am späten Samstagabend hatte das russische Militär mehrere Drohnenschwärme gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Gleichzeitig wurden auch Luftangriffe mit gelenkten Gleitbomben durchgeführt. Unter anderem wurde die Region Saporischschja von vier dieser Bomben getroffen, wie Militärverwalter Iwan Fjodorow berichtete. Dabei sei ein Brand entstanden, in mehreren Dörfern sei der Strom ausgefallen, teilte er ohne nähere Ortsangaben oder Details mit. „Die Druckwelle und Trümmer beschädigten auch mehrere Privathäuser“, hieß es.
Samstag, 22. März:
20:37 Uhr – Drei Tote in der Ukraine nach russischem Beschuss
Mindestens drei Zivilisten sind nach ukrainischen Angaben in der Frontstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk durch russischen Beschuss ums Leben gekommen. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erfolgte der Beschuss am frühen Nachmittag und traf ein Wohnviertel. Womit die Stadt attackiert worden sei, werde noch ermittelt.
15:22 Uhr – Russland hofft auf „ein bisschen Fortschritt“ bei Ukraine-Gesprächen
Russland hofft nach Angaben seines Chefunterhändlers bei den am Montag stattfindenden Gesprächen in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe in der Ukraine auf Fortschritte. „Wir hoffen, wenigstens ein bisschen Fortschritt zu machen“, sagt der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses im Senat, Grigori Karasin, dem Fernsehsender Swesda. Er wird die russische Delegation bei den Gesprächen in Saudi-Arabien anführen.
Gemeinsam mit seinem Mitstreiter, einem Spitzenvertreter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, werde er mit einer „kämpferischen und konstruktiven“ Stimmung an die Gespräche herantreten, sagte Karasin. Sie wollten für die Lösung „mindestens eines der Themen“ eintreten.
14:17 Uhr – Trump-Gesandter Witkoff hält Putin nicht für einen „schlechten Kerl“
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff rechnet mit einem persönlichen Treffen zwischen Putin und Trump in den kommenden Monaten. Putin wisse, dass es für Trump aktuell politisch schwierig sei, nach Russland zu kommen, sagt Witkoff im Gespräch mit Tucker Carlson. Witkoff war in den vergangenen Wochen zweimal nach Moskau gereist, um persönlich mit Putin unter anderem über ein Ende des russischen Angriffskriegs zu sprechen. Er halte Putin nicht für einen „schlechten Kerl“, sagt Witkoff weiter. „Das ist eine komplizierte Situation, dieser Krieg, und all die Zutaten, die dazu geführt haben. Wissen Sie, es geht nie nur um eine Person, richtig?“ Witkoff hatte sich schon nach seinem ersten Treffen mit Putin sehr positiv über den Kremlchef geäußert und erzählt, dass eine Freundschaft mit ihm entstanden sei.
Es gehe nun darum, ein Vertrauensverhältnis mit Putin aufzubauen, sagt der 68-Jährige. Einen Konflikt mit einer großen Atommacht könne man nur mit Gesprächen schlichten. Putin habe ihm auch erzählt, dass er nach dem Attentat auf Trump im vergangenen Sommer für den Republikaner gebetet habe, schildert Witkoff weiter. „Er hat für seinen Freund gebetet.“
13:49 Uhr – London: Putin-Dekret drängt Ukrainer zu russischem Pass
Wladimir Putin übt nach britischen Angaben Druck auf Ukrainer in Russland und in besetzten Gebieten in ihrem Heimatland aus, damit sie die russische Staatsbürgerschaft annehmen. Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg schreibt, hat Putin in dieser Woche ein Dekret unterzeichnet, das in den betroffenen Territorien lebende ukrainische Staatsbürger verpflichtet, bis zum 10. September 2025 „ihren Rechtsstatus zu regeln“ oder aber das Gebiet zu verlassen.
„Putins Dekret hat höchstwahrscheinlich den Zweck, ukrainische Staatsangehörige, die russische Pässe und Staatsbürgerschaften ablehnen, zur Ausreise aus dem russisch besetzten ukrainischen Gebiet zu zwingen“, heißt es von dem Ministerium.
13:16 Uhr – Selenskyj besucht Front bei Pokrowsk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Region Donezk im umkämpften Osten der Ukraine besucht. In der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk sprach er mit Kommandanten von Drohneneinheiten. Er habe einen Bericht über die Lage vor Ort erhalten, schreibt Selenskyj auf X. „Ich habe unsere Kämpfer mit staatlichen Auszeichnungen geehrt.“ Die Ukraine will militärische Drohnen-Einheiten aufwerten und die heimische Produktion der unbemannten Flugkörper ankurbeln.
09:53 Uhr – Russland meldet sechs Verletzte bei ukrainischen Drohnenangriffen
Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf mehrere russische Gebiete wurden nach Angaben aus Moskau sechs Menschen verletzt. Wie das russische Verteidigungsministerium am Samstag mitteilt, wurden in der Nacht über den Regionen Woronesch, Belgorod, Rostow, Wolgograd und Astrachan 47 Drohnen „zerstört oder abgefangen“. In Rostow wurden demnach mehrere Wohnungen beschädigt. In Gorlowka in der teilweise von Russland besetzten ostukrainischen Region Donezk wurde örtlichen Behörden zufolge ein Feuerwehrauto getroffen.
09:38 Uhr – China erwägt Teilnahme an „Koalition der Willigen“
China erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Teilnahme an möglichen Friedenstruppen in der Ukraine. Chinesische Diplomaten hätten in Brüssel sondiert, ob ein solcher Schritt aus Sicht der Europäer vorstellbar und möglicherweise sogar wünschenswert wäre, berichtet die WELT AM SONNTAG unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute EU-Diplomatenkreise. „Die Einbindung Chinas in eine ‚Koalition der Willigen‘ könnte die Akzeptanz von Friedenstruppen in der Ukraine durch Russland möglicherweise steigern“, heißt es in Brüsseler Diplomatenkreisen. In jedem Fall sei die Angelegenheit aber „heikel“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen erneuten Gipfel der Ukraine-Unterstützer für kommenden Donnerstag angekündigt. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde laut Macron an dem Gipfel in Paris teilnehmen.
09:20 Uhr – Südkorea: Nordkorea darf nicht für seine Vergehen belohnt werden
Südkoreas Außenminister Cho Tae Yul hat ein Ende der militärischen Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland gefordert. Nordkorea dürfe für sein Fehlverhalten bei den Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht belohnt werden, sagt Cho. Dem Minister zufolge sei es wichtig, dass Südkorea, Japan und China die UN-Sanktionen gegen Nordkorea gewissenhaft umsetzen. Die Länder müssten sich darum bemühen, nordkoreanische Provokationen zu stoppen und eine vollständige Denuklearisierung des Landes herbeizuführen. Cho traf sich in Tokio mit seinen Amtskollegen aus China und Japan. Es war das erste Treffen dieser Art seit 2023.
05:01 Uhr – Tote und Verletzte in Ukraine nach russischen Luftschlägen
Bei neuen russischen Luftschlägen sind im Nordosten der Ukraine im Gebiet Sumy laut Behörden mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. In dem Dorf Krasnopillja hätten die Russen sechs Gleitbomben abgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In einem weiteren Dorf seien zwei Menschen bei einem Angriff auf ein Motorrad verletzt worden. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes gab es Luftalarm. In Kiew schlugen laut Bürgermeister Vitali Klitschko Trümmer eines abgeschossenen Flugobjekts in einem Gebäude ein; es kam demnach dort zu einem Brand.
Freitag, 21. März:
22:50 Uhr – Nordkorea sagt Russland weitere Unterstützung zu
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un will Russland im Krieg gegen die Ukraine weiter unterstützen. Das habe er bei einem Treffen mit dem Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, erklärt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Schoigu sei nach Nordkorea gereist und habe mit Kim über die Ukraine gesprochen, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Kim und Shoigu besprachen Möglichkeiten, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea in verschiedenen Bereichen, darunter auch im Sicherheitsbereich, weiter auszubauen und zu stärken, wie KCNA weiter ohne Details schreibt.
22:18 Uhr – Tote und Verletzte nach russischen Luftangriffen
Bei neuen russischen Luftschlägen im Gebiet Sumy mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. In dem Dorf Krasnopillja hätten die Russen sechs Gleitbomben abgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In einem weiteren Dorf seien zwei Menschen bei einem Angriff auf ein Motorrad verletzt worden. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes gab es Luftalarm.
20:46 Uhr – Selenskyj begrüßt Milliardenhilfe aus Deutschland
Wolodymyr Selenskyj dankt Deutschland für das neue Milliarden-Hilfspaket. Deutschland liefere genau das, was helfe, Leben in der Ukraine zu retten, schrieb er auf X. Sein ausdrücklicher Dank gelte Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU). „Danke, Deutschland!“, schrieb Selenskyj auf Deutsch.
„Die zusätzliche Militärhilfe wird dazu beitragen, unsere Fähigkeiten in den Bereichen Luftverteidigung, Artillerie, Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge, Minenräumgeräte und anderen Bereichen zu stärken“, erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf X.
AFP/AP/dpa/fgk/shem/sebe/cvb/sos