Ukraine-Krieg: ++ Laut US-Diplomaten sind nur noch zwei Punkte im Ukraine-Plan offen ++ Liveticker

Ungeachtet der Gespräche über eine Friedenslösung greift Russland Ziele in der Ukraine an. Laut dem scheidenden Ukraine-Beauftragten der US-Regierung ist eine Einigung über einen Friedensplan fast geschafft. Mehr im Liveticker.

Vor dem geplanten ukrainisch-europäischen Treffen am Montag in London lobt Russland die neue US-Sicherheitsstrategie. Russland überzieht die Ukraine erneut mit Raketenangriffen.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

11:08 Uhr – Laut US-Diplomaten sind nur noch zwei Punkte im Ukraine-Plan offen

Laut dem scheidenden Ukraine-Beauftragten von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, ist eine Einigung zur Beendigung des Ukraine-Krieges „wirklich nah“. Sie hänge nun von der Lösung zweier wichtiger offener Fragen ab: der Zukunft der ukrainischen Region Donbass und dem Kernkraftwerk Saporischschja. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Atomkraftwerk Saporischschja ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt.

08:23 Uhr – Russland attackiert Ukraine weiter

Ungeachtet der Gespräche über eine Friedenslösung hat Russland die Ukraine auch in der Nacht zu Sonntag mit massiven Angriffen aus der Luft überzogen. Die zentralukrainische Großstadt Krementschuk in der Region Poltawa wurde laut Angaben der ukrainischen Luftwaffe von Dutzenden Drohnen und Hyperschallraketen vom Typ Kinschal attackiert, wie unter anderem die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete. Einwohner berichteten von Unterbrechungen bei der Strom- und Heizungsversorgung.

08:00 Uhr – Russland: Mehr als 70 ukrainische Drohnen abgefangen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Sonntag 77 ukrainische Drohnen abgeschossen. Sie seien über sieben Regionen in Süd- und Zentralrussland sowie über der von Russland annektierten Halbinsel Krim zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Allein 42 Drohnen seien über der südwestrussischen Region Saratow und zwölf über der an die Ukraine grenzenden Region Rostow abgefangen worden. Dort sei ein Strommast beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Rostow, Juri Sljussar, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dadurch sei bei rund 250 Anwohnern der Strom ausgefallen. Verletzt worden sei niemand.

03:58 Uhr – Putin lobt US-Sicherheitsstrategie

Das russische Präsidialamt begrüßt die Entscheidung der Regierung von US-Präsident Donald Trump, Russland in ihrer nationalen Sicherheitsstrategie nicht mehr als „direkte Bedrohung“ zu bezeichnen. Laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, das aktualisierte US-Dokument verzichte auf die Formulierung, die Russland als direkte Bedrohung beschreibe. Stattdessen werde zur Zusammenarbeit mit Moskau in Fragen der strategischen Stabilität aufgerufen. „Wir betrachten dies als einen positiven Schritt“, sagte Peskow dem Bericht zufolge.

Gleichzeitig hat Russland die Ukraine in der Nacht zu Sonntag mit massiven Angriffen aus der Luft überzogen. Die zentralukrainische Großstadt Krementschuk in der Region Poltawa wurde laut Angaben der ukrainischen Luftwaffe von Dutzenden Drohnen und Hyperschallraketen vom Typ Kinschal attackiert, wie unter anderem die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete.

03:33 Uhr – Orbán kündigt Wirtschaftsdelegation nach Russland an

Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán bereitet sein Land nach eigenen Angaben wirtschaftlich bereits auf die Zeit nach dem Ukraine-Krieg vor. Bei einer Wahlkampfkundgebung kündigte Orbán am Samstag die Entsendung einer Wirtschaftsdelegation nach Moskau an. Die Delegierten würden sich auf wirtschaftliche Zusammenarbeit, ihre Reise sei Teil des Bestrebens, „jetzt schon über die Welt nach dem Krieg und nach den Sanktionen nachzudenken“.

00:26 Uhr – Friedensnobelpreisträgerin: „Russland lernte, dass es alles darf“

Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk hat Deutschland laut Redaktionsnetzwerk Deutschland dazu aufgerufen, Fehler im Umgang mit Russland stärker aufzuarbeiten. Vor 2022 habe Deutschland, wie die „zivilisierte Welt“ insgesamt, Russland zu lange gewähren lassen: „Russische Kriegsverbrechen in Tschetschenien, Moldau, Georgien, Mali, Libyen, Syrien – niemand bestrafte sie“, so die Nobelpreisträgerin demnach. „Russland lernte, dass es alles darf.“ Diesen Fehler würde man wiederholen, wenn ein Friedensplan Straffreiheit vorsehe, sagte Matwijtschuk demnach.

Samstag, 6. Dezember:

18:09 Uhr – Auch Merz bei Treffen in London dabei

Nun steht fest: Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt am Montag an den Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London zum weiteren Vorgehen im Ukraine-Krieg teil. Dies bestätigte Regierungssprecher Stefan Kornelius während Merz‘ Nahost-Reise.

16:32 Uhr – Selenskyj in London erwartet

Selenskyj wird am Montag in London erwartet, um mit dem britischen Premierminister Keir Starmer über das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg zu beraten. Thema soll der Stand der Verhandlungen über einen Friedensplan sein, wie die Nachrichtenagentur PA berichtet. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird an dem Treffen teilnehmen, wie er auf X ankündigte. Macron zufolge soll auch Bundeskanzler Friedrich Merz zugegen sein. Von deutscher Seite wurde eine Teilnahme von Merz zunächst nicht bestätigt.

15:20 Uhr – Unterhändler betonen Rolle Russlands

Unterhändler der Ukraine und der USA sind bei Gesprächen im US-Bundesstaat Florida übereingekommen, dass Fortschritte zu einem möglichen Friedensabkommen nun von Russland abhängen. Beide Seiten seien sich einig, dass wirkliche Fortschritte von der Bereitschaft Russlands abhingen, „sich ernsthaft für einen langfristigen Frieden einzusetzen“, erklärte das US-Außenministerium. Die Gespräche sollten am Samstag fortgesetzt werden. Die russische Armee griff unterdessen erneut massiv Energieanlagen und andere Ziele in der Ukraine an.

13:45 Uhr – Ukraine greift Fabriken in Luhansk an

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Ölraffinerie und eine Fabrik für Granathülsen in der von Russland besetzten Region Luhansk angegriffen. Die Attacken auf die Anlagen in der Stadt Altschewsk hätten in der Nacht stattgefunden, teilt das Militär mit. Weitere Einzelheiten werden nicht genannt. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

13:03 Uhr – Selenskyj: Moskau zielt wieder auf zivile Infrastruktur

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Moskau erneut Angriffe auf zivile Infrastruktur der Ukraine vor. Nach Attacken mit mehr als 650 Drohnen sowie 51 Raketen und Marschflugkörpern gebe es Verletzte und Zerstörungen, schreibt er in sozialen Medien. Das Hauptziel sei einmal mehr die Energieinfrastruktur des Landes gewesen. Russland wolle Millionen Ukrainern schaden und feuere am Nikolaustag Raketen auf friedliche Städte, sagt Selenskyj. Er forderte erneut Druck auf Russland.

12:27 Uhr – Tausende in der Ukraine ohne Heizung und Wasser nach russischen Angriffen

In der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew tausende Menschen nach erneuten russischen Angriffen ohne Heizung und Wasser. Mit Drohnen und Raketen griff die russische Armee in der Nacht abermals die Infrastruktur in der Ukraine an, vor allem Energieanlagen, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinediensten mitteilt. Auch ein Bahnhof in der Stadt Fastiw rund 70 Kilometer südwestlich von Kiew sei zerstört worden.

In der Region Odessa im Süden der Ukraine waren 9500 Menschen ohne Heizung und 34.000 ohne Wasser infolge der Schäden durch die russischen Angriffe, wie der ukrainische Wiederaufbau-Minister Oleksij Kuleba erklärt. Die Regierung in Kiew berief eine Dringlichkeitssitzung ein, wie Regierungschefin Julia Swyrydenko im Onlinedienst X mitteilt. Sie warnte, dass infolge der Reparaturen auch landesweit mit Stromausfällen zu rechnen sei.

10:30 Uhr – Atombehörde: Umfassende Sanierung der Tschernobyl-Hülle nötig

Die Schutzhülle um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl braucht nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zeitnah eine umfassende Sanierung. Es seien nach einem Drohneneinschlag im Februar begrenzte vorläufige Reparaturen ausgeführt worden, eine zeitnahe und umfassende Wiederherstellung sei aber nötig, sagt IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi der Mitteilung zufolge. Nur so sei eine langfristige nukleare Sicherheit gewährleistet.

08:30 Uhr – Russland: Ukrainische Drohnenangriffe auf Regionen Rjasan und Woronesch

Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf die Regionen Rjasan und Woronesch. Dabei habe es Schäden, jedoch keine Verletzten gegeben, teilen die örtlichen Behörden mit. In der zentralwestlichen Region Rjasan sei durch den Angriff ein Brand auf dem Dach eines mehrstöckigen Wohnhauses ausgelöst worden. Zudem seien Trümmerteile von Drohnen auf das Gelände einer Industrieanlage gestürzt, erklärt Regionalgouverneur Pawel Malkow. Um welche Anlage es sich handelte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Die Ukraine hatte bereits mehrfach eine dortige Raffinerie ins Visier genommen. In der südwestlichen Region Woronesch wurden nach Angaben von Gouverneur Alexander Gussew eine Tankstelle, eine Schule und mehrere Wohnhäuser beschädigt. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, die Luftabwehr habe in der Nacht 116 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Ukraine hat zuletzt ihre Drohnenangriffe tief im russischen Hinterland verstärkt und dabei vor allem Raffinerien, Öldepots und Pipelines attackiert. Dabei wurden in diesem Jahr mindestens siebzehn große Raffinerien getroffen.

08:06 Uhr – Bahnknotenpunkt nahe Kiew bei russischem Luftangriff beschädigt

Bei einem neuen russischen Angriff mit Drohnen und Raketen auf die Ukraine sind auf einem Eisenbahnknotenpunkt in der Nähe von Kiew in der Nacht ein Depot und mehrere Waggons beschädigt worden. Wegen der Schäden seien mehrere Vorortzüge in der Nähe der Hauptstadt und der Stadt Tschernihiw im Nordosten des Landes ausgefallen, teilt die staatliche ukrainische Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja mit. Rettungsdienste berichten von einem Brand und Zerstörungen auf dem Bahnhofsgelände in der Stadt Fastiw. Verletzte wurden nicht gemeldet. Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf die Energieversorgung und die Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine verstärkt.

dpa/AP/AFP/rtr/säd/doli/jac/fro/cvb/jm/krö/lay