München – Noch gut ein halbes Jahr, dann ist München einmal mehr der Nabel der Sportwelt. Am 31. Mai 2025 findet in der Allianz Arena das Finale der Champions League statt. Noch ist völlig unklar, wer im Endspiel um den Henkelpott gegeneinander antreten wird. Veranstalter Uefa bietet dennoch bereits erste Tickets an – wenn auch nicht für den Otto Normalverbraucher.
Auf der Website des europäischen Fußballverbandes kann man schon jetzt sogenannte „Hospitality-Packages“ erwerben. Dass sich das Angebot an die oberen Zehntausend der Gesellschaft richtet, zeigt sich mit Blick auf die Preise. So zahlt man pro Person für eine Loge in der Kategorie Gold – diese befinden sich in den Kurven der Arena – ganze 6900 Euro. Wer lieber auf der Längsseite des Feldes sitzen will, ist mit einer Loge in der Kategorie Platinum besser beraten. Kostenpunkt: 9900 – pro Person, versteht sich.
Das bekommt man für ein Logen-Ticket beim Champions-League-Finale
Wer so viel Geld für einen einzigen Abend ausgibt, der will natürlich auch einiges geboten bekommen. Im Preis inbegriffen ist neben dem Sitzplatz auf der Tribüne auch ein offizieller Spielball des Finales, ein „Premium Gourmet Erlebnis“ und unbegrenzte Menge Champagner. Tatsächlich wirbt die Uefa auf ihrer Website auch mit einer TV-Übertragung der Partie. Wozu sich also in die Nähe der Normalos begeben, wenn man sich das Spiel auch in privater Atmosphäre in seiner Loge anschauen kann?
Champions-League-Finale: Die teuerste Loge kostet rund 250.000 Euro
Der Durchschnittsverdiener unter den Fußball-Fans, der nun sein Sparbuch plündern will, um sich den Abend seines Lebens zu gönnen, sollte sich das allerdings zweimal überlegen. Wer sich einen Platz in einer der Logen sichern will, der muss der Uefa nämlich nicht nur eine, sondern alle verfügbaren Karten für die jeweilige Skybox abkaufen. In die geräumigste Loge der Kategorie Platinum passen 26 Personen. Um sie zu mieten, muss man also rund 250.000 Euro auf den Tisch legen!
Champions-League-Finale: Die Uefa mietet die Allianz Arena an
Der FC Bayern hat mit der Preisgestaltung übrigens nichts zu tun. Um das Champions-League-Finale in seinem Fröttmaninger Schmuckkästchen austragen zu dürfen, muss er der Uefa das Stadion „rechtefrei“ vermieten. Heißt: Am 31. Mai gehört die Allianz Arena – die an diesem Tag auch nicht so heißen wird – praktisch dem europäischen Fußballverband.
Dies hat unter anderem zur Folge, dass die regulären Mieter der Logen am Tag des Endspiels ihr Zugangsrecht zu den Skyboxen verlieren, da die Mietverträge nur für Bundesliga-, Pokal- und Champions-League-Spiele gelten, bei denen der FC Bayern Veranstalter ist. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ wurde den Mietern immerhin angeboten, ihre Skyboxen auch für das Finale der Königsklasse zu nutzen – für 12.300, beziehungsweise 13.900 Euro pro Person. Bedenkzeit: acht Tage.
Preise für VIP-Tickets: Der Super Bowl spielt in seiner eigenen Liga
Der „SZ“ zufolge sorgte dies für Unmut bei den Mietern. Sie vermuten hinter den horrenden Preisen, dass sie von der Uefa aus ihren Logen gedrängt werden sollen, um Platz für Scheichs und ähnlich gut betuchte Fußball-Fanaten zu machen. Selbst Werbepartner des Verbandes sollen über die hohen Preise erbost gewesen sein. Die Uefa rechtfertigt die hohen Preise damit, dass es sich beim Champions-League-Finale ja auch um das weltweit größte Einzelereignis des Jahres handle.
Dasselbe behauptet übrigens auch die NFL über ihr Endspiel. Bei dem langt die nordamerikanische Football-Liga übrigens noch deutlich mehr hin. Wer am 9. Februar im Caesars Superdome in New Orleans eine Loge für den Super Bowl mieten will, der muss pro Platz bis zu 16.500 US-Dollar (rund 15.200 Euro) hinblättern. Noch teurere Boxen gibt es natürlich auch – die Preise dafür verrät der Veranstalter aber nur auf Anfrage.
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