Eine Woche nach dem Sieg im Pokal gegen Ulm hat Alba Berlin auch das Top-Duell gegen den FC Bayern in der Liga sensationell gewonnen. Dank einer starken ersten Hälfte und einer fulminanten Schlussoffensive schlugen die Berliner den amtierenden Deutschen Meister mit 67:61 (35:38).
Alba Berlin ist die Überraschung gegen den Titelfavoriten aus München gelungen. In der heimischen Uber Arena schlugen die Albatrosse den FC Bayern mit 67:61 (35:38). Besonders auffällig im Trikot der Berliner war der 18-jährige Alba-Youngster Nevio Bennefeld.
Alba von Anfang an konzentriert
Alba Berlin fand gut in die Partie und spielte schnell und mutig auf. Beide Mannschaften gingen von Beginn an aber eher auf die sicheren Punkte – mehrere Dreier wurden auf beiden Seiten liegengelassen. Vor allem Alba-Guard Martin Hermannsson legte einen richtig guten Start hin und ließ den Ball – genau wie seine Mitspieler – geschmeidig laufen. Die Münchner wiederum bekamen ihre gewohnte Intensität und Härte zunächst nicht aufs Parkett. Beim Stand von 16:12 zog Bayern-Coach Gordon Herbert dementsprechend die erste Auszeit.
Das erste Viertel blieb durchwachsen aus Sicht der Gäste, die mit auffällig vielen Ballverlusten zu kämpfen hatten. Der Berliner Plan wurde deutlich: Schnell zu Abschlüssen finden und der Münchner Defensive keine Zeit für Ordnung lassen. Das gelang vor allem Alba-Youngster Nevio Bennefeld, der beeindruckend präsent aufspielte.
Temporeiche Albatrosse
Bislang wirkte es, als hätten die Albatrosse den überraschenden Abgang von Topscorer Boogie Ellis unter der Woche gut weggesteckt. Und auch im 2. Viertel blieb es zunächst ausgeglichen. Die Bayern haderten weiterhin mit Fehlwürfen und Ballverlusten, die Berliner spielten temporeich und sicherer. Alba-Coach Pedro Calles konnte bisher sehr zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft gegen den amtierenden Deutschen Meister.
Die Münchner konnten die Partie nun ein bisschen beruhigen und fanden besser in ihren Rhythmus. Vor allem was die Hustle Plays und Steals anging, hatte Alba aber die Nase vorn. Was allerdings weiterhin nicht funktionieren wollte: die Dreier. Nach einer Phase ohne viele Punkte ging es mit einer 38:35-Führung für Bayern München in die Halbzeit.
Bayern raufen sich zusammen
Daniel Herbert, Co-Trainer der Münchner, erklärte in der Halbzeit: Mehr Rhythmus und mehr Zusammenhalt sei nötig beim Titelfavorit. Alba ließ sich aber auch nach der Pause erstmal nicht aus der Ruhe bringen. Durch einen Dreier von Malte Delow holten sich die Berliner die Führung zurück (42:40). Was dann folgte, war allerdings ein 8-Punkte-Lauf der Münchner, woraufhin Pedro Calles sein Team zur Auszeit rief und mehr Fokus auf die Rebounds forderte.
Alba befand sich nun in der ersten kritischen Phase der Partie. Bayern wurde aufmerksamer und zielstrebiger, die Ballverluste wurden nun eher zum Thema der Berliner. Und die Münchner Defensive stand plötzlich exzellent. Die Halbzeit-Ansprache von Bayern-Coach Herbert schien gewirkt zu haben. Der Spielstand nach dem 3. Viertel: 44:52.
Verrücktes letztes Viertel
In der heißen Phase des 75. Duells der beiden Mannschaften konnte weiterhin nicht die Rede von einem Offensivfeuerwerk sein. Zu viele Fehler und Ungenauigkeiten dominierten das Spiel. Und trotzdem brachte Jack Kayil die Halle knapp sechs Minuten vor Schluss mit einem sehenswerten Wurf von Downtown zum Ausrasten und verkürzte auf drei Punkte (52:55). Das Momentum war jetzt komplett auf Seiten der Gastgeber, die sogar erneut die Führung übernahmen. Es entwickelten sich wilde letzte Minuten mit wenig Struktur – aber mit gutem Ausgang für Alba Berlin! Dabei war es erneut Jack Kayil, der mehrfach eiskalt versenkte und Alba den 67:61-Sieg sicherte.
Sendung: rbb24, 26.10.25, 21:45 Uhr
