
Deutschland hat bei der U-21-EM erstmals überhaupt auch das dritte Vorrundenspiel gewonnen und sich damit den Gruppensieg vor England gesichert. Jetzt wartet im Viertelfinale Italien.
Beim 2:1 (1:0) am Mittwochabend (18.06.2025) trafen Ansgar Knauff (3.) und Nelson Weiper (33.) für das DFB-Team, ehe Alex Scott in der 76. Minute verkürzte.
Knauff freute sich anschließend bei Sat1: „Schön, dass ich dem Team helfen konnte, wir haben gezeigt, dass wir eine richtig gute Breite im Kader haben.“
Di Salvo feiert seine Total-Rotation
Bereits vor der Partie hatte Coach Antonio Di Salvo angekündigt, dass er gegen den Titelverteidiger rotieren würde. Das tatsächliche Ausmaß seiner Änderungsmaßnahmen gegenüber dem 4:2 gegen Tschechien überraschte dann aber doch: Der 46-Jährige tauschte seine komplette erste Elf aus und setzte vollständig auf die zweiten Garde.
Nach der Partie war Di Salvo natürlich hochzufrieden: „Ich hatte vorher gesagt, dass ich allen meinen Spielern im Kader voll vertraue, das haben die Jungs hervorragend bestätigt. Ich will auch gar keinen Einzelnen herausheben, es war eine extrem gute Teamleistung. Jetzt gegen Italien geht es darum, auf einem hohen Level möglichst keine Fehler zu machen.“
Traumpass von Lukas Ullrich
Gegen die Engländer brauchte das DFB-Team trotz der neuen Formation überhauot keine Findungsphase. Nachdem im Mittelfeld das Pressing von Nelson Weiper und Casper Jander erfolgreich war, startete Lukas Ullrich auf der linken Außenbahn durch. Mit einem genialen Chip-Pass hinter die englische Abwehrkette setzte der Gladbacher im Zentrum Knauff in Szene, der mit einem platzierten Flachschuss James Beadle im Tor der Engländer keine Chance ließ.
In der Folge kamen aber auch die Young Lions zu mehreren gefährlichen Angriffen, die sie aber durch zu viel Eigensinn in der vordersten Linie gleich mehrfach verschenkten. Nach einer Reise voll Ballverlusten und Stellungsfehlern, vor allem von Jamil Siebert, stabilisierte sich das DFB-Team nach rund 20 Minuten wieder und hatte direkt die Chance zum 2:0: Paul Wanner setzte sich brillant am Strafraum durch und legte für Jander auf, der verfehlte aus 18 Metern den Winkel nur hauchdünn.
Knauff glänzt auch als Vorbereiter
Wanner fand nach einer halben Stunde auch Knauff in Abschluss-Position, der aber noch geblockt wurde. Doch kurz danach glänzte der Frankfurter selbst als Vorbereiter. Bei Knauffs präziser Rechtsflanke war Weiper im Zentrum eigentlich in Unterzahl, setzte sich aber mit Wucht im Kopfball gegen zwei Engländer durch und platzierte die Kugel perfekt ins linke Eck.
Ein Kuriosum folgte dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte – plötzlich verdunkelte sich das Flutlicht im Štadión pod Zoborom von Nitra. Nach einer längeren Unterbrechung besprach sich Schiedsrichter Sander van der Eijk mit den beiden Kapitänen und ließ die verbleidenden 45 Sekunden nachspielen – ohne dass aber beide Teams nochmal aktiv wurden.
Scott trifft zum Anschluss
Der zweite Durchgang war dann zwar wieder etwas besser beleuchtet, aber fußballerisch nicht mehr allzu erhellend: Englang versuchte immer wieder mal, den Anschluss herzustellen, doch iange Zeit fehlte es wie schon in den ersten 45 Minuten an zündenden Ideen.
Eine Viertelstunde vor dem Ende vernaschte dann aber Omari Hutchinson den deutschen Rechtsverteidiger Elias Baum, spielte scharf vors Tor, wo Scott nur noch einzuschieben brauchte. Danach wackelte das DFB-Team noch einmal und bekam kaum noch Entlastung hin. Doch Hertha-Keeper Tjark Ermst hielt mit einigen starken Paraden, vor allem beim Kopfball von Charlie Cresswell in der 83. Minute, den knappen, aber hochverdienten Erfolg fest.
Jetzt im Viertelfinale gegen Italien
Als souveräner Sieger der Gruppe B trifft das deutsche Team nun am Sonntag um 21 Uhr auf Italien, die unterlegenen Engländer bekommen es mit Spanien zu tun. Für Di Salvo wird es nach dem dritten Gruppensieg nicht einfach: Mit Knauff, Weiper, Jander, Wanner, Ullrich oder auch Merlin Röhl haben jede Menge Spieler aus der vermeintlichen zweiten Garde durchaus auch Ambitionen auf weitere Startelfeinsätze demonstriert.