
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat bestätigt, dass nach den Vorwürfen über Missstände im Turnsport mehrere Objekte durchsucht wurden. Kräfte des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg seien im Einsatz gewesen, um die Ermittlungen am Stützpunkt in Mannheim voranzutreiben. Zudem sei ein Ermittlungsverfahren gegen zwei namentlich nicht genannte Trainerinnen eingeleitet worden, hieß es auf Anfrage der SZ. „Das Verfahren hat einen Versuch der gefährlichen Körperverletzung, begangen am Bundesstützpunkt Mannheim, zum Gegenstand“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll sich angeblich um einen weit zurückliegenden Vorfall handeln.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Turnsport war die Nachwuchsbundestrainerin Claudia Schunk kürzlich vorübergehend freigestellt worden. Sie soll für die Dauer von vier Wochen keine Lehrgänge und Wettkämpfe leiten, hieß es vonseiten des Deutschen Turner-Bundes. Schunk hatte Ende Januar dem Sender SWR über ihre Arbeitsweise gesagt: „Die Gesundheit der Turnerinnen muss immer an erster Stelle stehen, bezogen auf sämtliche Trainingsumstände.“
Neben den Vorwürfen am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart stand auch der Stützpunkt in Mannheim wegen harscher Trainingsmethoden in der Kritik. Der Verband DTB betonte kürzlich in einer Stellungnahme, dass „mit dieser Freistellung in keiner Weise das Ergebnis der laufenden Klärungen vorweggenommen“ werde. Auch die Staatsanwaltschaft erklärte, dass die Ermittlungen noch andauern.