Türkei: „Keiner ist mehr sicher in diesem Land“

Zwei Unternehmer stellen Erdoğans Macht infrage. Doch in der Krise ist er auf sie angewiesen. Die ganze Ambivalenz zeigt sich vor Gericht.

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Artikelzusammenfassung

Der Topmanager Ömer Aras steht in der Türkei vor Gericht, ihm wird vorgeworfen, irreführende Informationen verbreitet zu haben. Zusammen mit dem Tüsiad-Vorsitzenden Orhan Turan hatte er in einer Rede Korruption und Vetternwirtschaft kritisiert. Die Regierung unter Präsident Erdoğan duldet jedoch kaum noch Widerspruch. Trotzdem wurden die Ausreisesperren für Aras und Turan aufgehoben, um ausländische Investoren nicht zu verunsichern. Die Wirtschaft in der Türkei leidet unter hoher Inflation, was vor allem mittelständische Unternehmen bedroht. Die Lage ist angespannt, und die Frage bleibt, ob es in der aktuellen politischen Situation überhaupt noch Raum für Kritik gibt.

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Seit der Verhaftung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem İmamoğlu gibt es Demonstrationen in der ganzen Türkei.
© Ci Demi für ZEIT ONLINE

Eigentlich klang die Rede, die Ömer Aras in Schwierigkeiten bringen sollte, ziemlich diplomatisch. Doch das schützt einen in der Türkei nicht mehr davor, dass eines Morgens die Polizei an der Tür klopft. Auch nicht als Topmanager, als berühmter Banker, als Führungsfigur des wichtigsten Industrieverbands in diesem Land.

Am 13. Februar sagte Ömer Aras: „Die Stimmung in unserem Land ist schlecht. Wir befinden uns in einer Vertrauenskrise.“

Er sagte: „Es ist uns nicht gelungen, ein vertrauensvolles Umfeld für Investoren zu schaffen.“

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