TSV 1860: Neue Junglöwen drängen zu den Profis

Lukas Reich, Tim Kloss und Raphael Ott sind Geschichte bei den Löwen. Der junge Torhüter Erion Avdija und Moritz Bangerter auch, doch das erstgenannte Trio besteht aus denjenigen Junglöwen-Juwelen, denen wohl am meisten hinterhergetrauert wird. Die Abgänge der Sechzger-Youngster sind zweifellos schade, doch gemessen an den sportlichen wie wirtschaftlichen Herausforderungen der Blauen sind sie nachvollziehbar. Nicht zuletzt deshalb, weil den Giesingern zwar vieles ausgeht – das hauseigene Tafelsilber aber nicht.

„Wir werden in den nächsten Tagen was an die Öffentlichkeit geben“, kündigte 1860-Geschäftsführer Christian Werner am Dienstagabend in einem Videointerview an, wobei er „nicht so groß mit Zahlen um mich rumwerfen“, wollte. Kein Problem, Herr Werner – das erledigt die AZ für Sie! Unseren Informationen zufolge schickt sich die nächste Generation an Junglöwen an, die laufenden Ausbildungsförderungsverträge, die derzeit bis 2025 oder 2026 laufen, vorzeitig um zwei Jahre zu verlängern.

Dulic und Reich haben den Löwen-Weg vorgemacht

Sean Dulic hat es vorgemacht, vier bis sechs Nachwuchstalente sollen es nachmachen: Den Sprung aus der Jugend zu den Profis absolvieren, dort ins kalte Wasser geschmissen werden – und sich freischwimmen. „Es macht uns alle in der Löwenfamilie stolz, dass wir Junglöwen im Team haben, die sofort den Durchbruch geschafft haben und welche Entwicklung sie vollzogen haben“, sagte Werner der AZ noch vor einigen Wochen über Dulic und Reich.

Während der Wechsel des Außenverteidigers zu Zweitligist SpVgg Greuther Fürth Stand jetzt mit knapp einer halben Million Euro als guter Deal für alle Seiten zu bewerten ist, soll Dulic beim TSV den nächsten Schritt gehen – und sich im Optimalfall entweder gegen die Konkurrenz durchsetzen, mit 1860 den Aufstieg zu packen oder zu einem späteren Zeitpunkt als lukrativer(er) Verkaufskandidat den Weg in den höherklassigen Fußball finden.

Qela rückt als Ersatzkeeper auf, zwei Verteidiger sollen lernen

Aber damit zurück zur nächsten Generation, die 1860 groß herausbringen will: Angefangen vom jungen, deutsch-kosovarischen Keeper Miran Qela (18), der als Backup zu den Profis hochgezogen werden soll, sind in allen Mannschaftsteilen Junglöwen in den Startlöchern, die allesamt schon einmal Testspiel-Luft schnuppern durften. U19-Kapitän und Innenverteidiger Lasse Faßmann (19) gilt als vielversprechendes Talent, hat aber zahlreiche Verteidiger vor sich. Linksverteidiger Finn Fuchs (19), der kürzlich an der Seite von Reich bei einem DFB-Lehrgang weilte, könnte der nächste U-National-Löwe werden und soll auf der linken Abwehrseite, wo Rückkehrer Kilian Jakob auflaufen dürfte, den Konkurrenzkampf erhöhen.

Der 18-jährige Emre Erdogan (Linksaußen) soll eine Position weiter vorne vom flexiblen Jakob und Co. lernen. Der türkische U18-Auswahlspieler gilt als technisch beschlagenes und torgefährliches Talent. Mit Samuel Moïse Althaus kann sich ein Junglöwe mit ungewöhnlichem Profil zeigen: Der 19-Jährige besticht trotz seiner Größe von 1,96 Metern mit einer guten Beweglichkeit und kann sowohl als Sechser, als auch als Sturmspitze auflaufen.

Gevorgyan steht vor einem Abschied von 1860

Der junge, zentrale Mittelfeldmann Mike Gevorgyan (19), dessen Zwillingsbruder bei Hannover 96 II kickt, hat bereits zwei Kurzeinsätze in der Dritten Liga zu verbuchen. Gevorgyan sollte ebenfalls gehalten werden, nach AZ-Infos sah es zuletzt allerdings nach Abschied aus.

„Grundsätzlich ist es so, dass wir ein tolles NLZ haben. Wir sind dankbar, dass wir jedes Jahr eine große Menge an Talente herausbekommen“, so Werner. In diesem Sinne: Die Nächsten, bitte!