
Es wird die Strahlkraft der prominenten Neuen gewesen sein, die dafür sorgte, dass trotz der ebenso brutalen Strahlkraft der Sonne über Giesing mehr als 1000 Löwenfans am Sonntag beim Trainingsauftakt an der Grünwalder Straße schwitzten. So viele erschienen zu diesem Anlass selbst zu lange vergangenen Zweitligazeiten nicht. Aber die Angreifer Kevin Volland und Florian Niederlechner sind eben nach großen Karrieren zurück bei Sechzig – und lassen die Erwartungen bei manchen Anhängern schon löwentypisch in den weiß-blauen Himmel steigen.
Geschäftsführer Christian Werner weiß natürlich, dass zwei Stürmer noch keinen Erfolg machen, und so legte er auf dem Transfermarkt kurz vor dem Wiederbeginn noch einmal nach. Unter der Woche hatte der Aufsichtsrat, in dem die Vertreter der Investorenseite ohnehin die Stimmmehrheit haben, noch einmal das Budget erhöht – von fünf auf sechs Millionen Euro. Dies nutzte Werner zunächst für die Verpflichtung von drei weiteren Wunschspielern, die allesamt 25 Jahre alt sind: Linksverteidiger Manuel Pfeifer kommt vom österreichischen Bundesligisten TSV Hartberg, Innenverteidiger Siemen Voet vom slowakischen Spitzenklub Slovan Bratislava und Stürmer Justin Steinkötter aus der Regionalliga Südwest vom TSV Steinbach Haiger. Nun fehlt noch ein Stammtorwart.
Der Österreicher Pfeifer bestritt in drei Jahren insgesamt 82 Partien in der dortigen Bundesliga, den Europacup-Playoffs sowie dem ÖFB-Cup. Werner zeigte sich erfreut darüber, dass sich der 25-Jährige trotz „vieler Interessenten“ für den TSV 1860 entschied. Unter anderem soll Pfeifer auch bei deutschen Zweitligisten und österreichischen Topklubs auf dem Zettel gestanden haben, er fand aber: „Sechzig ist ein geiler Traditionsverein mit euphorischen Fans in einer großartigen Stadt. Das ist perfekt für meine erste Auslandsstation.“
Voet wurde in den vergangenen drei Jahren dreimal Meister in der Slowakei. In der abgelaufenen Spielzeit stand er zudem in drei Partien der Champions League gegen Dinamo Zagreb, AC Mailand und Atlético Madrid auf dem Platz. Ausgebildet wurde Voet in seiner belgischen Heimat beim Spitzenverein FC Brügge. Für Werner ist er ein „spielstarker Innenverteidiger, der trotz seiner Erfahrung noch entwicklungsfähig ist“. Und Steinkötter empfahl sich mit 20 Toren und acht Vorlagen in der starken Südwest-Staffel der Regionalliga für höhere Aufgaben. Er soll Volland und Niederlechner Konkurrenz machen – dem Duo, das die Massen bewegt.