
München/Memmingen – Im Vorfeld des Fußballspiels FC Memmingen und des zweiten Teams von 1860 München war es laut Bundespolizei am Samstag am Memminger Stadion auch dazu gekommen, dass eine Einlasskontrolle überlaufen worden ist. Offenbar konnten auch viele Fans daher ins Stadion gelangen, ohne ihr Ticket zu zeigen.
Anschließend wurde auch Toilettenanlagen beschädigt. Das widersprach den Gepflogenheiten der blauen Münchner Fanszene, was ihr Auftreten in Amateur-Sportanlagen in Bayern betrifft. 2017, als Sechzigs erste Mannschaft in die Regionalliga abgestürzt war, hatte die aktive Fanszene sogar einen eigenen Kodex öffentlich gemacht, in dem es hieß: „Genauso anständig wie wir uns in unserer Stadt München verhalten, werden wir dies auch in unserem ‘Vorgarten’ beherzigen.“
„Müssen dementsprechend auftreten“: Löwenfans verstoßen gegen eigenen Kodex
An jedem der bayerischen Spielorte gebe es „Löwenfans, die dort in den gastgebenden Vereinen, Institutionen und Fanclubs aktiv sind. Wir als Löwenfamilie müssen dementsprechend respektvoll auftreten. Sinnlose Pöbeleien, aggressives Auftreten sowie rauschbedingte AusFÄLLE sind rund um die Spiele der Löwen nicht angebracht. Dies gilt sowohl für unser Auftreten vor Ort, im Stadion und auch auf der Anreise (…).“
Tatsächlich hielt sich Sechzigs Szene an diesen Kodex, in der Regionalliga-Saison und auch in den Jahren darauf gab es aus den kleinen bayerischen Orten stets Lob für das Verhalten. Bis zum jüngsten Memmingen-Spiel eben. Doch das wurde offenbar auch intern erkannt. Wie das Fanprojekt der Arbeiterwohlfahrt der AZ bestätigt, haben die aktiven Löwen-Fans sich mittlerweile beim FC Memmingen entschuldigt – und Geld gesammelt, um Schäden am Stadion zu beheben. „Die Fans wollten sich entschuldigen und für diesen Schaden aufkommen“, betont Fanprojekt-Chefin Nadine Bickmann.
Nach Memmingen-Spiel: Massenkontrolle von Löwenfans
In München hatte die chaotische Auswärtsfahrt weniger wegen der Schäden in Memmingen große Aufmerksamkeit erlangt, sondern wegen der Rückreise der Blauen – und einem folgenden großen Polizeieinsatz im Starnberger Flügelbahnhof. Als sich dann auf der Rückreise der 1860-Fans eine angespannte Lage entwickelte, entschloss sich die Bundespolizei wie berichtet zu einer relativ drastischen Maßnahme: Nach Ankunft am Hauptbahnhof erwarteten Bundes- und Landespolizei die Fans, um deren Identität festzustellen. Ein sogenannter Eingreifbahnhof in der Schalterhalle des Starnberger Flügelbahnhofs wurde eingerichtet.

© Bundespolizei
von Bundespolizei
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Auch Pyrotechnik soll zum Einsatz gekommen sein
Mehr als 120 Beamtinnen und Beamte von Bundes- und Landespolizei stellten die Behörden dafür ab. Als im Hauptbahnhof München der Averio-Zug aus Memmingen (RE 96, Lindau – Reutin – München) ankam, befanden sich laut Bundespolizei etwa 60 Ultra-Fans des TSV 1860 darin, die vom Bayernliga-Auswärtsspiel zurückkamen.
Im Vorfeld war es bei der Hinfahrt im Zug wohl zu Sachbeschädigung gekommen. Sticker klebten an den Türen und Fenstern. Auch soll im Bereich des Bahnhofes Memmingen Pyrotechnik abgebrannt worden sein.
Auf der Rückreise vom Spiel weigerte sich der Triebfahrzeugführer des Averio-Zuges offenbar, ohne polizeiliche Begleitung in Memmingen abzufahren. Polizeiliche Einsatzkräfte stiegen daraufhin dazu.
Laut den Beamten erreichten auch einige Notrufe aus dem Zug die Polizei. Einige Fahrgäste fühlten sich wegen lauter Gesänge und der aufgeheizten Stimmung nicht wohl. In Buchloe konnten Unbeteiligte in Begleitung von Landes- und Bundespolizei Waggons wechseln oder aussteigen. Spontan wurde entschieden durchgesagt, dass der planmäßige Halt in München-Pasing entfällt.

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Gefahr laut Bundespolizei: 1860-Fans hätten auf Bayern-Fans treffen können
Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums München und der Bundespolizei hatten sich dann auf die Ankunft des Zuges gegen 21 Uhr vorbereitet. Das Fahrzeug wurde auch zum Starnberger Flügelbahnhof umgeleitet (Gleis 36). Die Beamten führten bei den Fans polizeiliche Maßnahmen durch, hauptsächlich Personenkontrollen und Identitätsfeststellungen.
Die Polizei zeigte hier auch deswegen große Präsenz, weil hier offenbar die Gefahr bestand, dass 1860-Fans auf Bayern-Anhänger treffen, die sich nach dem Nachmittags-Erstligaspiel gegen Bochum noch im Hauptbahnhof aufhielten.
Laut Polizei konnten Reisende ohne Fußballbezug den Bahnhof verlassen. Die Gleise 32 bis 35 wurden zeitweise für den Bahnverkehr gesperrt, weshalb Züge auf andere Gleise im Hauptbahnhof München umgeleitet wurden. Zu nennenswerten Verspätungen im Bahnverkehr kam es offenbar trotzdem nicht.
70 Personen aus dem Sechzger-Fankreis wurden kontrolliert. Die Fans verhielten sich laut Polizei ruhig und größtenteils kooperativ.
Der betroffene Zug wurde kurz vor Mitternacht wieder freigegeben und zur Reinigung in die Abstellhallen gefahren, nachdem die Polizei die Schäden dokumentiert hatte. Sticker, Stifte, Masken, Handschuhe sowie Zahn-/Mundschutz waren von den Fans weggeworfen und von der Polizei sichergestellt worden.
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