
In der Tierwelt ist dieses Duell eine ganz klare Nummer. Der Löwe fängt das Zebra. Keine Zweifel. Doch in der Dritten Liga zeichnet sich aktuell ein anderes Bild ab. Das Zebra, es entwischte dem Löwen schon um satte zwölf (!) Punkte. So lautete das Duell am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr) auf Giesings Höhen: Platz eins gegen Platz 13. Die Kräfteverhältnisse scheinen klar verteilt.
Kauczinski freut sich auf ein „geiles Spiel gegen Essen“
Oder? Nein. Denn die Münchner haben einen neuen Rudelführer. Oder eben einen neuen Dompteur, der vor seinem Debüt an der Seitenlinie voller Tatendrang ist. Er kann es gar nicht mehr erwarten, bis der Ball im Grünwalder Stadion rollt. „Eine Herausforderung gegen ein starkes Team wie Duisburg kickt“, sagte der gebürtige Gelsenkirchner auf der Pressekonferenz.
Von Sekunde zu Sekunde steigt in ihm die Vorfreude, auf ein, wie er es nennt „geiles Spiel“. Die Aufmerksamkeit, die auf ihm und seiner Mannschaft liegt, beflügelt ihn: „Wenn man morgens beim Frühstück die Zeitung aufschlägt und es guckt dich ein ehemaliger Weggefährte an, ist es cool.“ Gerade die netten Worte seines ehemaligen Schützlings Jan Mauersberger in der AZ freuten ihn.

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Kauczinski: „Die Mannschaft ist bereit, etwas hinter sich zu lassen“
Was seine Vorfreude aber noch mehr ins Unermessliche steigen lässt, ist sein Team. Von Trainingseinheit zu Trainingseinheit habe er das Gefühl, dass „die Mannschaft bereit ist, etwas hinter sich zu lassen“. Damit meint er den Negativstrudel, in den es die Münchner nach den jüngsten Ergebnissen hineingezogen hatte. Seine positive, spritzige und aufmunternde Art scheint bei den Spielern anzukommen, Wirkung zu zeigen.
Im Training wird gelacht, die Stimmung wirkt gelöst. Die lockerlässig Löwen sind zurück. Immerhin hat der TSV 1860 in der aktuellen Lage gegen Duisburg weitaus mehr zu gewinnen, als zu verlieren. Kauczinski selbst hat den Trainereffekt auf seiner Seite. Jeder seiner Spieler wittert wieder die Chance auf die Startelf.
Startelfrotation beim TSV 1860 möglich
Das zeigte sich im Training. Seine Mannen zimmerten die Bälle zuletzt nur so in die Maschen. Wird es eine rundum neue Löwen-Elf gegen den MSV geben? „Die Fans dürfen sich auf Überraschungen in der Startelf freuen“, kündigte Kauczinski an. Gut für den Löwen-Dompteur: Kevin Volland steht nach seiner Fleischwunde mindestens wieder im Kader. Ob es für einen Einsatz von Beginn an reicht, muss kurzfristig entschieden werden.
„Wir müssen noch abwarten, wie belastbar er ist“, so Kauczinski. Damit fehlen ihm bei seiner Premiere nur die Langzeitverletzten Morris Schröter, Kilian Jakob und Kapitän Jesper Verlaat. Läuft. Und noch etwas stimmt für das Duell gegen den Tabellenführer positiv. Die Löwen sind für den Gegner noch nicht auszurechnen.

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Kauczinski will keine „Geheimnisse herausposauen“
In den öffentlichen Trainingseinheiten unter der Woche ließ Kauczinski keinerlei Spielformen trainieren. Auch auf der Pressekonferenz ließ er keinerlei Informationen über seine taktische Herangehensweise heraus. „Es ist klar, dass ich hier keine großen Geheimnisse herausposaune“, meinte er. Klar ist aber: Der 55-Jährige hat einen Plan.
„Ich habe schnell gemerkt, wo ich hinwill und was das Beste für den Moment ist“, sagt er. Generell, so viel kann er schon verraten, erwartet er ein kämpferisches Spiel seiner Mannen. Es gehe ihm nicht nur um die Taktik, sondern auch um Tugenden wie Mut. Auch „haben wir uns vorgenommen, eine gewisse Aktivität gegen den Ball zu haben“.
„Einfache Gegner gibt es sowieso nicht“
Dass seinen Löwen direkt einiges abverlangt wird, ist er sich auf der anderen Seite bewusst. „Aber einfache Gegner gibt es sowieso nicht“, meint Kauczinski, der eine laufstarke und disziplinierte Duisburger Mannschaft erwartet. „Wir werden dagegen gehen.“ So wie es sich für einen Löwen auf der Jagd nach einem Zebra gehört. Die Vorzeichen stehen also gar nicht schlecht, dass in Giesing am Sonntag wieder die Gesetze der Natur gelten.