
Steckt der TSV 1860 finanziell mal wieder mehr im Schlamassel, als für den verschuldeten Drittligisten schon zur Gewohnheit geworden ist? Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, soll die Saison 2025/26 noch nicht gänzlich gegenfinanziert sein: Vielmehr soll 1860 eine Summe von 250.000 Euro fehlen. Was die Spielzeit 2026/27 angeht, soll demnach Stand jetzt sogar ein Finanzloch von fünf Millionen klaffen. Der Verein hat sich bisher noch nicht zu dieser Thematik geäußert.
Verwaltungsrats-Vize Sebastian Seeböck, der für den e.V. im Aufsichtsrat sitzt, wollte dies gegenüber der „SZ“ zwar weder bestätigen noch dementieren, erklärte aber: „Grundsätzlich kann ich sagen, dass ein Aufsichtsrat schon allein aus haftungsrechtlichen Gründen ganz sicher nicht zustimmen könnte, wenn ein Finanzplan nicht durch eine Gegenfinanzierung gedeckt wäre. Es bliebe dann keine andere Option als Nein.“
Aufsichtsrats-Boss Stimoniaris hatte Etaterhöhung durchgedrückt
Damit rechtfertigt Seeböck, dass sich die Vereinsseite in einer Aufsichtsratssitzung nach AZ-Informationen kürzlich gegen eine Etaterhöhung auf 6,3 Millionen Euro ausgesprochen hat. Aufsichtsrats-Boss Saki Stimoniaris hatte allerdings von seinem doppelten Stimmrecht Gebrauch gemacht und die Anhebung des Etats durchgedrückt, um unter anderem mit den hochkarätigen Rückkehrern Kevin Volland und Florian Niederlechner einen schlagkräftigen Kader zu formen.
Um die fehlenden Gelder zur Verfügung zu stellen, muss Investor Hasan Ismaik dem TSV weitere Darlehen gewähren, wofür Sechzigs Geldgeber noch keine Zusage gegeben haben soll. In der Vergangenheit hatte der Jordanier seine Zahlungen öfter an Bedingungen geknüpft.
Ismaik-Bedingungen zur Vermeidung der Insolvenz
Im November vergangenen Jahres etwa hatte Ismaik der ausgegliederten Profifußballabteilung satte 8,8 Millionen gewährt und das bilanziell überschuldete Unternehmen, das Jahr für Jahr rote Zahlen schreibt, einmal mehr vor der Insolvenz bewahrt. Aufgrund dieses Darlehens war es allerdings zum Bruch zwischen dem Präsidium um Oberlöwe Robert Reisinger und dem Verwaltungsrat, Sechzigs neunköpfigem Kontrollgremium im Hintergrund, gekommen.
Ob es die Sechzger diesmal schaffen, die aufgekommene Euphorie gemeinsam zu schüren? Aktuell sieht es eher danach aus, als würde sich ein neuer, allerdings auch altbekannter Nebenkriegsschauplatz auftun.