
Zum 1. Oktober wollen die USA auf patentierte Arzneimittel Zölle von 100 Prozent erheben. Die Branche ist in Aufruhr. In der Folge könnten auch die Medikamentenpreise in Deutschland steigen.
Kaum ein Politiker hasst so intensiv öffentlich wie US-Präsident Donald Trump. Die Pharmakonzerne konnte er noch nie leiden, schon in seiner ersten Amtszeit drohte und fluchte er: „Sie kommen mit allem davon.“ Auch Trumps Vorgänger Biden war überzeugt, dass die Pharmakonzerne das US-Volk „abzocken“ – die Kritik an der Branche ist einer der wenigen Punkte, in denen sich die beiden Präsidenten einig waren. Bis vor wenigen Tagen rechnete die Medikamentenbranche damit, dass für sie wie für viele andere der zwischen der EU und den USA vereinbarte Zoll von 15 Prozent gilt. Weil Trump nun wieder etwas auf seiner Plattform Truth Social gepostet hat und 100 Prozent Zoll angedroht hat, ist die Aufregung groß. Aber vielleicht auch völlig überflüssig. Von der EU-Kommission hieß es am Freitag, der 100-prozentige Zoll gelte nicht für Europa. Einige der weltweit größten Pharmakonzerne sitzen in der EU, aber nicht nur dort. Für Schweizer Konzerne wie Roche oder britische wie Astra Zeneca gelten die 15 Prozent nicht. Und Trump hat mal wieder für maximale Verunsicherung gesorgt.