Trump meldet „sehr schwere Vergeltungsmaßnahmen“ gegen IS

Nach einem tödlichen Angriff auf US-Soldaten hat das US-Militär nach den Worten von Präsident Donald Trump „sehr schwere Vergeltungsmaßnahmen“ gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien gestartet. Die USA gingen sehr entschieden gegen IS-Hochburgen in Syrien vor, teilte Trump am Freitag (Ortszeit) in seinem Onlinenetzwerk Truth Social mit.

Vergangene Woche Samstag waren nach Angaben des US-Regionalkommandos Centcom zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen IS-Mitglieds im zentralsyrischen Palmyra getötet worden.

Pentagon-Chef Pete Hegseth teilte mit, Ziel des Militäreinsatzes sei es, Waffenlager, Infrastruktur und Kämpfer des IS zu eliminieren. Aus syrischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Angriffe in der Wüste nahe der Stadt Homs und in ländlichen Gebieten nahe Rakka und Dair as-Saur ausgeführt worden seien.

Explosionen in Syrien

Der Angriff am vergangenen Samstag war der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch die islamistische HTS-Miliz und ihre Verbündeten im Dezember vergangenen Jahres. Es ist auch der erste Vorfall seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und den USA.

Augenzeugen in den östlichen syrischen Provinzen al-Rakka und Dair as-Saur berichteten der Deutschen Presse-Agentur, US-Flugzeuge hätten Ziele in den Wüstenregionen der beiden Provinzen angegriffen. Es seien mehrere Explosionen zu hören gewesen. Bewohner im nordöstlichen Umland von Dair as-Saur gaben an, gehört zu haben, wie Raketen von US-Militärstützpunkten abgefeuert wurden. Bei dem Angriff sollen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein IS-Anführer und weitere Mitglieder getötet worden sein. Die Terrormiliz äußerte sich zu dem Angriff zunächst nicht.

Das syrische Außenministerium erklärte seine Entschlossenheit im Kampf gegen den IS. „Wir werden die militärischen Operationen gegen den IS in allen Gebieten, in denen er eine Bedrohung darstellt, weiter verstärken“, hieß es. Zugleich rief die syrische Regierung die USA sowie die Mitgliedstaaten der internationalen Koalition gegen den IS dazu auf, die syrischen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.

Hegseth, der sich inzwischen Kriegsminister nennt, verwies auf das, was er unmittelbar nach dem Angriff auf die Amerikaner in Syrien mitgeteilt hatte: „Wenn Sie Amerikaner angreifen – egal wo auf der Welt –, werden Sie den Rest Ihres kurzen, angstvollen Lebens in dem Wissen verbringen, dass die Vereinigten Staaten Sie jagen, finden und gnadenlos töten werden.“ Und weiter: „Heute haben wir unsere Feinde gejagt und getötet. Viele von ihnen. Und wir werden damit fortfahren.“ Aus Hegseths jüngstem Post ging nicht hervor, wie groß das Ausmaß des US-Einsatzes ist. Es blieb auch unklar, ob weitere Schläge folgen werden. Hegseth schrieb, dass der Vergeltungsschlag im Verlauf des Freitags begonnen habe.

Hegseth betonte, dass dies nicht der Beginn eines Krieges sei, sondern eine Racheerklärung. „Die Vereinigten Staaten von Amerika unter der Führung von Präsident Trump werden niemals zögern und niemals nachgeben, wenn es darum geht, unser Volk zu verteidigen.“

Die USA führen in Syrien und im benachbarten Irak eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz IS an. Der Einsatz begann, nachdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.