
München – Spiel eins nach der vollzogenen Trennung von Thomas Müller und zugleich das letzte Champions-League-Heimspiel in dieser Saison für den FC Bayern? Das Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand endete mit einer herben Ernüchterung – 1:2. Das goldene Tor für die Italiener erzielte Davide Frattesi (88.). Und das lediglich drei Minuten nachdem Thomas Müller den so emotionalen Ausgleich erzielte hatte, der die Allianz Arena zum Beben brachte.
FC Bayern drehte schonmal Partie in Mailand
Hängende Köpfe in Fröttmaning – und heiße Herzen mit Blick auf das Rückspiel am Mittwoch nächster Woche im Giuseppe-Meazza-Stadion. Denn: Bayern kann Wunder, vor allem im San Siro. Siehe das 3:1 in Mailand im Dezember 1988 als man im Uefa-Cup das 0:2 vom Hinspiel in München noch drehen konnte. Außerdem: In vier Spielen gewann Bayern immer (!) bei Inter.
Das ersehnte Finale dahoam, die zweite Auflage, ausgetragen am 31. Mai – ist ein wenig am Horizont verschwunden, aber mitnichten unerreichbar. So stark war Inter nun auch wieder nicht.
Kompany: „Ich will unsere Ziele nicht ändern“
Den Bayern fehlten sieben Schlüsselspieler, darunter Kapitän und Torhüter Manuel Neuer sowie Aleksandar Pavlovic, Kingsley Coman. Plus die Langzeitverletzten Jamal Musiala, Hiroki Ito, Dayot Upamecano und Alphonso Davies. Kreativkopf Musiala, der sich am Freitag beim 3:1 in Augsburg verletzt (Muskelbündelriss im Oberschenkel) hatte, wurde auf der Zehnerposition nicht von Thomas Müller, sondern von Raphael Guerreiro ersetzt (siehe dazu auch Seite 18).
„Ich hab‘ keinen Bock auf Gejammer“, sagte Kompany am Tag vor dem Spiel und betonte: „Ich will unsere Ziele nicht ändern, weil wir Verletzte haben.“ Gute Einstellung, so gibt er seiner Mannschaft keine Alibis. Lediglich bei Neuer, Pavlovic und Coman besteht Hoffnung, dass sie zum Rückspiel in den Kader schaffen.
Olise und Sané machten Angriffsspiel breit und gefährlich
Sportvorstand Max Eberl sah das Hinspiel als „ersten Schritt, aber es wird noch keine Entscheidung geben“, prophezeite er bei Prime Video und sprach von einem „Spiel auf der Rasierklinge, wo wir aber auch das Rückspiel vorbereiten wollen“. Mit einem Sieg, bestenfalls. Vor allem die Flügelspieler Olise und Sané machten das Angriffsspiel breit und gefährlich. Olise verzog einmal knapp, Guerreiro (schwacher Abschluss!) scheiterte an Inter-Keeper Sommer.
Besonders Olise zog wie einst Arjen Robben von links mit Zug in die Mitte – etwa in der 26. Minute als er wie ein Tänzer auf einer Piazza die Inter-Verteidiger wie Touristen aussehen ließ und zu Kane passte. Doch der schoss, das Tor vor sich groß und breit wie der Mailänder Dom, den Ball an den Außenpfosten. Mamma mia, Harry! Was erlaube?

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Traumtor von Martínez unhaltbar für Urbig
Rächte sich. Die doccia fredda, die kalte Dusche, folgte nach einem schnellen Spielzug von Inter, bei dem die Bayern in der Rückwärtsbewegung (Olise, Laimer, Kim, Dier und Kimmich) nie Zugriff bekamen. Thuram, der Ex-Gladbacher, legte per Hacke ab auf Martínez, der mit dem Außenrist einschoss – unhaltbar für Neuers Stellvertreter Urbig, das 0:1 (38.). Inter, die defensivstärkste Mannschaft der laufenden Champions-League-Saison mit erst zwei Gegentoren (eins davon beim 0:1 in der Liga-Phase in Leverkusen), weiß, wie man verteidigt.
Die Italiener, eine ganz abgezockte Truppe, nutzen Bayerns Schwächen besser aus als umgekehrt und waren nach der Pause am Drücker. Die Kompany-Elf bespielte die Inter-Ketten im 5-3-2-System wie beim Handball, agierte jedoch zu statisch (ohne die Power von Davies) und ideenlos (ohne Musiala). Es fehlten die wichtigen Sieben, die letzte Überzeugung, der letzte Pass und zum Teil auch Glück. Und der Müller? Er kam, mit Serge Gnabry als Offensiv-Option. Plus Sacha Boey. Alle in der 74. Minute. Es folgte die wilde Schlussphase, der Müller-Moment nach Laimers Rechtsschuss. Jubel, Trubel, Müllerherrlichkeit – dann schlug Frattesi zu. Wollten die Bayern zu viel? Dennoch: Das gibt ein heißes Rückspiel in Mailand.
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