Tour mit uraltem VW-Bus durch die Schweiz: Plötzlich quillt Rauch aus dem Heck – Panorama

Mitten in … der Schweiz

Auf der Heimfahrt aus Italien, irgendwo zwischen Luzern und Basel, knallt es. Wir vermuten, dass das Panzertape nachgegeben hat und der Seitenspiegel unseres uralten VW-Busses umgeklappt ist. Ein Blick verrät: Alles stabil. Zumindest draußen. Am Armaturenbrett sieht das anders aus. Der Pfeil, der die Kühlerflüssigkeit anzeigt, ist abgerutscht. Der Drehzahlmesser funktioniert nicht mehr. Ein Lämpchen blinkt rot. Die Straße ist kurvig, der Seitenstreifen schmal. Sofort anhalten oder weiterfahren bis zum nächsten Parkplatz? Chat-GPT sagt: Weiterfahren. Wir sind kurzzeitig beruhigt. Bis wir im Seitenspiegel Rauch aufsteigen sehen. Unser Heck qualmt. Wir halten sofort an und retten uns über die Leitplanke. Nach 20 Minuten Bangen wird der Rauch weniger, unser Gepäck und unsere Fahrräder sind also auch gerettet. Aber ob uns die jetzt weiterhelfen? Christina Lopinski

(Foto: Marc Herold)

Mitten am … Blomberg

Eine Wanderung in den bayerischen Bergen. Mitten im Wald taucht plötzlich eine einsame Holzhütte auf, mit schrägem Dach, hinten das Plumpsklo, vorn der massive Holztisch. Die Fensterläden stehen offen. Ein Blick hinein, drinnen ein Holzherd, Tisch, Stühle, karierte Polster, gute alte Zeit sozusagen. Nur ein Detail irritiert. Auf einem der Fensterläden hat jemand Daten eingetragen, jeweils eins pro Jahr, immer im Frühjahr/Sommer, und hinter manche Daten ist eine Leiter gemalt. Hmmm, was das wohl bedeuten mag? Der alte Brauch des Fensterlns – Bursche besucht nachts heimlich Mädel im Obergeschoss mithilfe einer Leiter – scheidet mangels Obergeschoss schon mal aus. Ah, da steckt ein Zettel zwischen den Holzbalken: „Ihr Kaminkehrer kommt. Reinigung per Leiter erledigt. Bitte Ruß auskehren.“ Ach so. Nur deutsche Gründlichkeit. Robert Probst

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Lutzmannsburg

Ein Aufguss, das ist heutzutage schon mehr als ein Tropfen Aromaöl, eine Kelle Wasser und ein bisschen Handtuchwedeln. Die Saunameisterin in der österreichischen Therme rückt mit Lautsprechern, Riesenfächer, Crushed Ice, Handtüchern in vier Größen und Aromaöl für drei Gänge an. Dann geht das Spektakel los. Zu epischer Filmmusik betröpfelt sie im Takt das Eis, dann wird in aufwendiger Choreografie abwechselnd gewedelt, gedreht, gefächert. „Und jetzt entspannen Sie sich“, sagt sie. Aber Moment, aus welchem Film kennt man diese Melodie? Ist das „Armageddon“? Oder „Braveheart“? Die anderen Besucher sieht man im Nebel zwar nicht, aber bald beteiligen sich alle am Filmmusik-Ratespiel. „Jenseits von Afrika“, ist sich die Dame in der Ecke sicher. Dann kann die Entspannung nach 15 Minuten endlich beginnen. Nach dem Ende der Zeremonie. Valentina Reese

Weitere Folgen der Kolumne „Mitten in …“ finden Sie hier.