
Den hatte niemand auf dem Schirm: Der Brite Oscar Onley hat völlig überraschend die Königsetappe der Tour de Suisse vor Favorit Joao Almeida gewonnen. Lennard Kämna gelang ein Achtungserfolg.
Oscar Onley (Picnic–PostNL) hat die fünfte Etappe der Tour de Suisse gewonnen. Für den 22-jährigen Schotten war es der bisher größte Karriereerfolg. Lennard Kämna (Lidl-Trek) fuhr bei der Königsetappe von La Punt bis Santa Maria mit 1:46 Minuten Rückstand auf Platz acht ins Ziel. Der 28-Jährige bleibt auf Platz fünf (+1:44) der Gesamtwertung.
Almeida verliert Bergaufsprint
Onley lieferte sich zum Ende einen Bergaufsprint mit Vortagessieger Joao Almeida, der Zweiter wurde. Mit 23 Sekunden Rückstand belegte der Österreicher Felix Gall (Decathlo – AG2R La Mondiale) den dritten Platz, gefolgt vom Franzosen Kevin Vauquelin (Arkéa-B&B Hotels/+0:57) auf Platz vier, der neuer Träger des Gelben Trikots ist.
Im Gesamtklassement führt Vauquelin mit 29 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Julian Alaphilippe (Tudor), der als Siebter (+1:22) das Ziel erreichte. Almeida (+0:39) rückte auf den dritten Gesamtplatz vor. Onley folgt auf dem vierten Platz (+1:21).
Starke Leistung von Kämna
Mehr als ein Jahr nach seinem schweren Trainingssturz kommt der frühere Tour-de-France-Etappensieger Lennard Kämna immer besser in Schwung. Der 28-Jährige fuhr auf der Königsetappe der Tour de Suisse auf den achten Platz und belegt damit in der Gesamtwertung weiter den fünften Rang.
Kämna war im April 2024 im Training auf Teneriffa von einem Auto angefahren worden und hatte sich Verletzungen an Oberkörper und Lunge zugezogen. Erst im März dieses Jahres stieg der frühere Junioren-Weltmeister bei der Katalonien-Rundfahrt wieder ins Renngeschehen ein. Die erste Top-Ten-Platzierung gelang Kämna, der bereits Etappen bei der Tour, dem Giro und der Vuelta gewann, erst nun bei der Schweiz-Rundfahrt.
Einzelzeitfahren wird entscheiden
Die Tour de Suisse endet am Sonntag mit dem Einzelzeitfahren von Beckenried nach Stockhütte. Am Freitag geht es auf der sechsten Etappe nach Neuhausen am Rheinfall zunächst über zwei Berge der zweiten Kategorie, ehe das Terrain anschließend flacher wird.