Tomaten: Gesundes Gemüse mit viel Geschmack

Stand: 19.08.2025 18:02 Uhr

Ob Pizza, Pasta oder einfach pur – viele Lieblingsgerichte sind ohne Tomaten undenkbar. Welche Sorten gibt es? Wie lagere ich das gesunde Gemüse? Warenkunde, Tipps und Rezepte.

In Österreich heißen sie Paradeiser, in Deutschland früher Liebesapfel: Die verlockend klingenden Bezeichnungen für die Tomate versprechen himmlischen Genuss. Tomaten gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Weltweit gibt es mehrere Tausend Sorten. Sie können klein wie eine Johannisbeere oder groß wie ein Kürbis mit bis zu einem Kilo Gewicht sein.

Welche Tomaten-Sorten gibt es?

Verschiedene Tomatensorten werden auf Händen präsentiert.

Klein oder groß, rund oder oval, grün oder rot – Tomaten sind extrem vielfältig.

Das Farbspektrum verläuft vom bekannten Rot über Gelb, Violett bis hin zu Schwarz. Es gibt sogar gestreifte, marmorierte und mehrfarbige Exemplare. Weit verbreitet sind neben den typischen, etwas größeren runden Tomaten auch Fleisch-, Eier- und Flaschentomaten sowie Kirsch- und Strauchtomaten. Für welche Sorte man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks, der Qualität der Ware und der Jahreszeit. Im Spätsommer bieten viele Händler auf Wochenmärkten verschiedene Sorten an, die man vor dem Kauf probieren kann.

Muss der grüne Stielansatz weg?

Tomaten gehören wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Sie enthalten im unreifen Zustand sogenannte Glycoalkaloide. Diese sind leicht giftig und können in größeren Mengen zu Übelkeit, Erbrechen und Atemnot führen. Auch beim Erhitzen werden sie nicht abgebaut.

Unreife Tomaten enthalten das Glykoalkaloid Tomatin. Es ist zwar weniger giftig als das in Kartoffeln enthaltene Solanin, trotzdem sollte man Tomaten besser nicht in großen Mengen unreif verzehren. Tomatin findet sich auch im Stielansatz. Die Menge ist allerdings so gering, dass dieser laut dem Bundeszentrum für Ernährung nicht entfernt werden muss. Allerdings ist er zäh und wenig schmackhaft.

Grüne Tomaten: Unreife Früchte und spezielle Sorten unterscheiden

Tomatensorten, deren Früchte auch im ausgereiften Zustand grün bleiben, enthalten im Vergleich mit roten Früchten keine höheren Mengen an Tomatin. Manche dieser Sorten verfärben sich im reifen Zustand leicht gelblich, bei anderen, wie etwa bei „Green Zebra“, verfärbt sich die Maserung leicht. Um herauszufinden, ob die Tomaten reif sind, hilft in der Regel ein Drucktest: Wenn die Früchte weich sind und nachgeben, können sie gegessen werden.

Wie lagere ich Tomaten am besten?

Tomaten nicht im Kühlschrank aufbewahren, denn dort verlieren sie ihren Geschmack und das Fleisch wird fest. Ideal sind Temperaturen von etwa zwölf bis 15 Grad, dann behalten sie ihr volles Aroma. Unreife Tomaten kann man samt Blütenansatz und Stängel in Zeitungspapier einwickeln und an einen warmen Platz nachreifen lassen. Während des Reifungsprozesses sondern Tomaten das Reifegas Ethylen ab. Dieses Pflanzenhormon lässt anderes Obst und Gemüse schneller verderben. Tomaten sollten also separat aufbewahrt werden.

Tomaten zubereiten und einkochen

Spaghetti mit Tomatensoße auf einem Teller serviert.

In der italienischen Küche sind Tomaten klassische Zutat für Soßen.

Tomaten eignen sich für alle Arten der Zubereitung. Roh schmecken sie – in Scheiben oder Würfel geschnitten – lecker auf Brot, in Salaten oder klassisch italienisch mit Mozzarella oder Burrata und gutem Olivenöl. Für Suppe und Soße werden sie mit Zwiebeln und Knoblauch in Öl angebraten und geschmort. Da sie sehr viel Wasser enthalten, ist eine Zugabe von Flüssigkeit für Soßen nicht nötig.

Suppen können mit Tomatensaft oder einem Schuss Sahne verlängert und verfeinert werden. Wer frische Tomaten verwendet, kann störende Haut und Kerne vorher entfernen oder die fertige Soße/Suppe durch ein Sieb streichen oder in eine Flotte Lotte geben.

Tomatensuppe in einer schwarzen Suppentasse und mit einem Blatt Basilikum dekoriert.

Ob als Soße, Suppe, Chutney oder Salat – das aromatische Gemüse schmeckt immer. Eine Auswahl an Tomaten-Rezepten.

Ganze große Tomaten eignen sich gut zum Befüllen, etwa mit Reissalat, Gemüse oder Hack. Sie können entweder kalt gegessen oder im Ofen überbacken werden. Tomaten aus dem Garten kann man haltbar machen, indem man sie einkocht, trocknet oder zu Chutney verarbeitet.

Tomaten sind reich an Vitamin C und haben wenig Kalorien

Tomaten bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und enthalten kaum Kalorien. Mit 13 Vitaminen, darunter viel Vitamin C, und 17 Mineralstoffen zählen sie zu den gesündesten Gemüsesorten. Selbst gekocht enthalten sie noch wertvolle Inhalte wie den roten Farbstoff Lycopin, der unter anderem vor Arterienverkalkung schützen soll. Durch das Erhitzen der Tomaten wird die Lycopin-Menge sogar noch erhöht.

Klein geschnittene Tomaten auf einem Holzbrett und in einer Schüssel.

Tomaten enthalten viele wertvolle Inhaltstoffe.

Allerdings werden handelsübliche Tomaten häufig grün geerntet, die gesunden Inhaltsstoffe können sich dann nicht im vollen Maß anreichern. Auch der Geschmack solcher Tomaten ist nicht sonderlich ausgeprägt, sie schmecken wässrig und fad. Dosentomaten werden dagegen erst im reifen Zustand verarbeitet. Im Winter sind sie deshalb eine gute Alternative zur Importware.

Woher stammt die Tomate?

Süd- und Mittelamerika gelten als Ursprungsgebiet der Tomate. Seit wann genau sie als Nutzpflanze verwendet wird, ist nicht eindeutig belegt. Schon vor Jahrtausenden sollen die Azteken und Inkas die Pflanze kultiviert haben. Nach Europa ist sie vermutlich im 16. Jahrhundert mit den Seefahrern gelangt. Dort hielt man sie allerdings für eine giftige Frucht und nannte sie deshalb „Lycopersicon“, das bedeutet so viel wie „Wolfspfirsich“.

Die Italiener waren in Europa die ersten, die Tomaten als Lebensmittel verwendeten. Dort heißen sie pomodoro, Goldapfel – vermutlich weil die ersten nach Europa gelangten Früchte gelbe Sorten waren. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert fand die Tomate in der europäischen Küche eine weite Verbreitung.

Rote und grüne Tomaten am Strauch.

Ein sonniger und windgeschützter Standort ist ideal, um Tomaten zu pflanzen. Mit diesen Tipps fällt die Ernte reich aus.

Getrocknete, eingekochte, zu Saft verarbeitete und noch in einem Korb befindliche Tomaten in einem Bild.

Getrocknete Tomaten, Ketchup oder Saft: Gärtner Peter Rasch hat jede Menge Ideen, wie man Tomaten haltbar machen kann.

Drei grüne Tomaten wachsen am Strauch in einem Gemüsegarten.

Grüne Tomaten, die draußen wegen niedriger Temperaturen nicht mehr rot werden, müssen nicht weggeworfen werden.