Tochter von „Sissi“-Star Karlheinz Böhm: „Viele Jahre in Krankenhäusern verbracht“

Ein AZ-Gespräch mit der in der Nähe von Bern in der Schweiz lebenden Schauspielerin („Ein Heim für Tiere“, „Der Bergdoktor“) und Sängerin Kristina Böhm (65) über Splitter im Herzen, Familie, Krankheit, Liebe, Hoffnung und Mut.

AZ: Liebe Frau Böhm, unlängst erschien Ihr Roman „Splitter in unseren Herzen“ (Gerhard Hess Verlag) über die Schicksale unterschiedlicher Menschen, die alle miteinander verwoben sind. Wie lautet zusammenfassend Ihre Botschaft?
KRISTINA BÖHM: Es geht um Mut, Hoffnung, Licht und Neuanfang. Darum, nicht zu verurteilen, denn dazu haben wir kein Recht. Wenn uns jemand begegnet, den wir erst mal nicht so sympathisch finden, wissen wir nicht, was für Splitter in seinem Herzen stecken. Viele Menschen verstecken sich hinter einer Maske, verstecken ihren Kummer, keiner kommt böse auf diese Welt. Jeder hat andere Ängste, jeder hat im Laufe seines Lebens einen anderen Rucksack auf dem Rücken mitzuschleppen. Einige haben das Glück, Menschen um sich zu haben, die ihnen helfen, nach Schicksalsschlägen und Verlusten wieder ins Leben zurückzufinden. Ausschlaggebend für das Buch war jedoch die Geschichte eines Bettlers in meinem Wohnort.

Kristina Böhm: „Mein Vater war ein Kämpfer“

Was war mit ihm?
Er immer Zöpfe gestrickt hat. Ich fand heraus, dass er auf der Straße lebte, weil er mit der Schuld, einen Unfall verschuldet zu haben, bei der seine Frau und seine Tochter ums Leben kamen, nicht klargekommen ist. Ich glaube, als Quintessenz habe ich zum Ausdruck gebracht, was mir mein Vater mit auf den Weg gegeben hat.

Berühmter Vater: Karlheinz Böhm mit Romy Schneider im Filmklassiker "Sissi, die junge Kaiserin" 1956.
Berühmter Vater: Karlheinz Böhm mit Romy Schneider im Filmklassiker „Sissi, die junge Kaiserin“ 1956.
© dpa
Berühmter Vater: Karlheinz Böhm mit Romy Schneider im Filmklassiker „Sissi, die junge Kaiserin“ 1956.

von dpa

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Was hat Sie Ihr Vater, der Schauspieler Karlheinz Böhm († 86, u. a. die „Sissi“-Trilogie mit Romy Schneider), gelehrt?
Dass wir in Notzeiten füreinander da sein und Respekt füreinander haben sollten, das habe ich von meiner Mutter und von meinem Vater mitbekommen. Und: Menschen für Menschen! Ich engagiere mich auch für die von ihm ins Leben gerufene gleichnamige Äthiopienhilfe.

Wie war Ihr Vater?
Ein unerbittlicher Kämpfer für das Gute in dieser Welt. Bis zu seinem Tod 2014 haben wir viele schöne Sommer verbracht, auch mit meinen Kindern, die fast im gleichen Alter wie seine aus seiner letzten Ehe mit Almaz sind. Von meinem Vater habe ich gelernt, genauer hinzuschauen. Gerade in schnelllebigeren Zeiten, in denen wir geradezu aneinander vorbeirasen.

„Ich bin mit einem großen Herzfehler auf die Welt gekommen“

Was sind Ihre Splitter im Herzen?
Mit einem großen Herzfehler bin ich auf die Welt gekommen, habe viele Jahre in Krankenhäusern verbracht, hatte Operationen und Folgeerkrankungen. Natürlich empfinde ich Verzweiflung, habe Lebenskrisen. Aber ich habe einen unabdingbaren Glauben, bedingt durch meine Familie, meine drei unglaublichen Töchter (30-34), meine traumhaften Freunde, wie Carolin Reiber. Wir waren beide Faschingsprinzessinnen der Narrhalla, sie 1958, ich 1980. Trotzdem bleibt mir die Angst nicht erspart, wenn ich eine neue Diagnose bekomme.

Im Handel: Kristina Böhms Roman "Splitter in unseren Herzen".
Im Handel: Kristina Böhms Roman „Splitter in unseren Herzen“.
© Gerhard Hess Verlag
Im Handel: Kristina Böhms Roman „Splitter in unseren Herzen“.

von Gerhard Hess Verlag

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Was hilft dagegen?
Ich habe mir antrainiert, wenn wieder alles dunkel ist und ich keine Hoffnung mehr sehe, nur noch positiv zu denken. Bei mir klappt das am besten bei einem Waldspaziergang mit meinem Seelenhund Strolchi. Durch meine Herzprobleme habe ich gelernt, im Hier und Jetzt zu leben und nicht für die Zukunft zu planen. Vor allem habe ich einen großartigen Lebenspartner, der mich unterstützt.

Nach dem Tod ihres Mannes hat sie neues Glück gefunden

Erzählen Sie bitte von ihm!
Robert hat eine Tauchschule auf den Malediven, wir sehen uns trotzdem häufig. Ich bin sehr dankbar, schon seit elf Jahren wieder einen liebevollen Menschen an meiner Seite zu haben. Wie es auch mein geliebter Mann war, der Schweizer Unternehmer Peter Rothen, den ich leider sehr früh verloren habe. Als er 2004 gestorben ist, war es am schlimmsten, zu realisieren, dass da draußen die Welt weitergeht, während meine eigene stehengeblieben ist.

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