
AUDIO: SG-Kapitän Golla: „Wir brauchen einen perfekten Tag“ (1 Min)
Stand: 18.12.2025 09:25 Uhr
Titelverteidiger THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt sind noch einen Schritt vom Einzug ins Final Four um den DHB-Pokal entfernt. Die Viertelfinal-Aufgaben könnten für die beiden schleswig-holsteinischen Handball-Bundesligisten allerdings kaum schwerer sein. Zumal die Erzrivalen heute auch noch auswärts gefordert sind.
Während Kiel seine Reise zum wankenden deutschen Meister Füchse Berlin zumindest nicht voller Ehrfurcht antreten muss, dürfte bei Flensburgs Spielern schon eine riesige Portion Respekt mit im Gepäck sein. Denn ihr Trip führt sie von der Förde an die Elbe. Dort steht am heute Abend (19.30 Uhr) das Duell bei Champions-League-Sieger und Bundesliga-Spitzenreiter SC Magdeburg an.
„Ich persönlich hätte mir auch ein anderes Los gewünscht beziehungsweise ein Heimspiel wäre auch mal schön gewesen“, sagte SG-Kapitän Johannes Golla dem NDR mit Blick auf den Gegner. „Aber wir werden natürlich alles reinwerfen, um den Traum von Köln am Leben zu halten“, so der Kreisläufer.
Dem Nationalspieler ist klar, dass gegen die „Gladiators“ vieles zusammenkommen muss, um den Einzug in die Vorschlussrunde realisieren zu können: „Man braucht einen perfekten Tag und einen nicht so guten Tag von Magdeburg, wenn da etwas gehen soll.“
Buric: „Spielen gegen beste Mannschaft Europas“
Die Schleswig-Holsteiner treffen zum zweiten Mal binnen eines Monats auf den SCM, der nach 16 absolvierten Bundesliga-Partien erst einen Minuspunkt auf dem Konto hat. Die Erstliga-Begegnung gegen den „Königsklassen“-Champion ging mit 31:35 verloren. Und vor heimischer Kulisse ist der Traditionsclub aus Sachsen-Anhalt noch stärker als in der Fremde.
Es wird also einer außergewöhnlichen Leistung von Flensburg bedürfen, um das Pokal-Aus zu verhindern. „Wir spielen gegen die beste Mannschaft Europas. Wir müssen 60 Minuten auf unserem Niveau spielen, wenn wir gewinnen wollen“, unterstrich Keeper Benjamin Burić.
Kann Flensburg Magdeburgs Top-Rückraum stoppen?
Auf „Benko“, wie der 35-jährige Bosnier gerufen wird, dürfte es heute in der Bördelandhalle gegen den überragenden Magdeburger Rückraum um den isländischen Ausnahmespieler Omar Ingi Magnusson besonders ankommen.
Ein Top-Auftritt von ihm und dazu viele eigene Treffer vorne – und schon wäre die Überraschung vielleicht perfekt. Vielleicht aber auch nicht. Immerhin: Die Favoritenbürde liegt beim Gegner, sodass Kapitän Golla beinahe schon trotzig zu Protokoll gab: „Wenn man es so will, haben wir nichts zu verlieren.“ Allerdings relativierte der Kreisläufer dann auch ziemlich zügig: „Das macht das Ganze natürlich nicht leichter.“
THW Kiel in Berlin: Aller guten Dinge sollen drei sein
Während der bis dato letzte Flensburger Pokal-Triumph aus dem Jahr 2015 datiert, hat der THW Kiel den Cup in diesem Jahr von seiner Dienstreise aus Köln mit an die Waterkant gebracht. Entscheidenden Anteil daran hatte Keeper Andreas Wolff. Auf den Nationaltortwart ist nahezu immer Verlass, wenn die Alles-oder-Nichts-Spiele auf dem Programm stehen.
Und so sind natürlich auch heute (19 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle viele Augen auf den 34-Jährigen gerichtet, der im dritten Aufeinandertreffen mit den Füchsen in dieser Saison nach dem Spiel um den Supercup (33:34 nach Siebenmeterwerfen) sowie dem Bundesliga-Duell (29:32) keinesfalls erneut mit leeren Händen dastehen will.
„Wir haben es zweimal nicht ganz geschafft, den Bock umzustoßen. Wenn wir ein gutes Spiel machen, dann schaffen wir es am Donnerstag“, gab sich der Torhüter selbstbewusst.
Statistik spricht klar gegen die „Zebras“
Die Statistik spricht allerdings eher gegen die „Zebras“. Ihr jüngster Erfolg an der Spree datiert bereits vom 9. Mai 2021. Auf der Trainerbank des THW saß schon damals Filip Jicha.
Zahlen sind für den einstigen Weltklasse-Rückraumspieler zwar grundsätzlich nicht irrelevant. Bange machen aber gilt mit Blick auf die bisherige Bilanz eben auch nicht. „Wir nehmen die Herausforderung so an, wie sie ist. Und die heißt Auswärtsspiel bei den Füchsen in Berlin“, so Jicha.




