In München diskutieren führende Wissenschaftler wie Thomas Piketty, wie sich die Schere zwischen Arm und Reich schließen ließe. Das Vorbild: Eine radikale Maßnahme der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg.
Es ist ein Fall von doppelter Ironie: In München, der teuersten Stadt Deutschlands, eröffnet ein Zentrum zur Erforschung sozialer Ungleichheit. Und das ging nur, weil das Mäzene-Ehepaar James und Cathleen Stone aus den USA fünf Millionen Euro dafür gespendet hat. Zur Einweihung des Munich International Stone Center for Inequality Research (ISI) spricht Gründungsdirektor Fabian Pfeffer gleich das mögliche Störgefühl an. Doch als Soziologe möchte er nicht den Blick auf einzelne „Superreiche“ richten, sondern auf die Strukturen, für die sich eine Gesellschaft entschieden hat.