
Der FC Bayern und sein Superstar Thomas Müller führen ein unwürdiges Trennungsdrama auf. Dabei geht es um die Frage, wer der Verein eigentlich sein will.
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Als Dirk Nowitzki in Dallas zum letzten Heimspiel seiner Karriere fuhr, sah er sich selbst überall. Die Dallas Mavericks hatten seine wichtigsten Momente hochhausgroß plakatiert, die Zahlen seiner Erfolge pflasterten den Weg der wehmütigen Fans in die Arena. Natürlich bauten sie ihm später noch eine Statue davor und natürlich hängt, wie im US-Sport für Vereinslegenden üblich, sein Trikot mit der 41 unter dem Hallendach.
Noch wichtiger aber: Er hatte sein Ende selbst gewählt. So wie Jürgen Klopp seinen Abschied aus Liverpool. So wie jeder, der sich als Profisportler halbwegs verdient gemacht hat. Was unmittelbar nach München und zu Thomas Müller führt. Nur eine Handvoll Spieler hatten oder haben in der Geschichte des FC Bayern einen solchen Status wie er. Aber selbst bestimmen konnte er seinen Abschied nicht. Der Club und seine Ikone haben beschlossen, ein unwürdiges Trennungsdrama aufzuführen, und noch ist sogar das Ende offen.