Thilo Mischke: Steile Thesen überall

Viele Kulturschaffende wollen Thilo Mischke als neuen „ttt“-Moderator verhindern. Man muss ihren Argumenten nicht folgen, um Mischke für eine Fehlbesetzung zu halten.

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Thilo Mischke bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises im Oktober 2020. Der Journalist wurde dort für seine Reportage „Deutsche an der ISIS-Front“ ausgezeichnet.
© Montage: ZEIT ONLINE; Steffi Adam/​Future Image/​imago images

Inzwischen dürfte die Vorfreude auch bei der ARD abgeklungen sein. Eigentlich sollte Thilo Mischke als neuer Moderator des Kulturmagazins ttt – titel, thesen, temperamente für Aufmerksamkeit und junge Zuschauer sorgen. Selbst nachdem sich erster Widerstand gegen die Berufung geregt hatte, betonte der öffentlich-rechtliche Senderverbund weiter, wie sehr man sich auf die Zusammenarbeit mit Mischke und dessen Sicht auf Kultur freue. Dies galt offenbar auch noch, als die ttt-Redaktion in einem Instagram-Beitrag auf Sexismusvorwürfe gegen das journalistische und literarische Frühwerk sowie spätere Aussagen Mischkes reagierte und deren Aufarbeitung ankündigte. „Wir hören euch“, hieß es am 24. Dezember in der ttt-Mitteilung, gerichtet wohl an Kritikerinnen und Kritiker. „Wir freuen uns auf Thilo Mischke“, hieß es hingegen am 27. Dezember von der ARD-Pressestelle.