„Theaters of War(s)“: Eindrücke vom Mannheimer „Wunder der Prärie“-Festival – Kultur

Veteranen-Elend, Fußball mit dem Feind und  ein Film über die Wiederbewaffnung: Das Mannheimer „Wunder der Prärie“-Festival mit dem Titel „Theaters of War(s)“ zeigt, wie Kunst auf den Krieg reagiert.

Von Egbert Tholl

Sebastian Hirn ist stur. Wenn sich dieser Theatermensch einmal in ein Thema verbissen hat, dann bleibt er dran. Vor neun Jahren entwarf Hirn eine Theateraufführung, die einige Stunden dauerte und aus 131 Szenen bestand. „Outposts of Resistance“ war ein enormes Tableau über den Irakkrieg 2003, konzentriert auf einen (in Vergangenheit geratenen) Aspekt. Noch vor Ausbruch des Krieges ging eine Gruppe von Friedensaktivisten in den Irak, um als „Human Shields“, menschliche Schutzschilde also, zivile Einrichtungen und Infrastruktur vor der Bombardierung zu schützen. Der irische Aktivist Kenneth O’Keefe und 75 Unterstützer fuhren mit zwei roten Doppeldecker-Bussen von London nach Bagdad, wo sich die Aktion dann zwar unter den herrschenden Bedingungen auflöste, ihr Zeichen aber blieb.