Terroranschlag von New Orleans, Explosion in Las Vegas: Amerikas neues Jahr – ein Anfang mit Schrecken

Im Amüsierviertel von New Orleans tötet ein Islamist mindestens 15 Menschen mit einem Pick-up. In der Casinostadt Las Vegas explodiert ein Cybertruck von Tesla vor einem Hotel von Donald Trump. Der designierte Präsident verwies schon wenige Stunden nach dem Anschlag auf sein wichtigstes Thema.

Die USA beginnen das neue Jahr mit zwei Attacken, die beide einen terroristischen Hintergrund haben könnten und möglicherweise in Verbindung stehen. US-Präsident Joe Biden teilte am Mittwochabend Ostküstenzeit mit, dass ein Angreifer in New Orleans wenige Stunden vor der Attacke ein Video gepostet habe mit Hinweisen, dass seine bevorstehende Tat vom Islamischen Staat inspiriert sei und er „ein Verlangen zu töten“ habe. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt.

Biden teilte zudem mit, dass die Bundespolizeibehörde FBI untersuche, ob es einen Zusammenhang mit der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump International Hotel in Las Vegas gebe. Dort war am Mittwochnachmittag vor dem Eingang des Luxushotels ein Fahrzeug in die Luft geflogen. Der Fahrer wurde getötet, sieben Personen wurden verletzt.

Der künftige Präsident Donald Trump behauptete bereits wenige Stunden nach dem Anschlag von New Orleans, dass die Tat von ins Land gekommenen Kriminellen begangen worden sei. „Als ich sagte, dass die Kriminellen, die ins Land kommen, viel schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben … hat sich das bewahrheitet“, schrieb der Republikaner in seinem Onlinedienst Truth Social. Trump gab bis Stand Mittwochabend Ostküstenzeit keine weiteren Kommentare ab. Designierte Präsidenten bekommen bereits vor ihrem Amtsantritt Briefings der Geheimdienste. Im Wahlkampf hatte Trump regelmäßig behauptet, dass ausländische Regierungen gezielt „kriminelle Migranten“ in die USA schickten.

Im Laufe des Tages gaben die Ermittler Informationen über den mutmaßlichen Täter von New Orleans bekannt, der nach seiner Mord-Fahrt von Polizisten erschossen worden war. Es handelt sich laut FBI um einen 42-Jährigen namens Shamsud-Din Jabbar. Der US-Staatsbürger lebte in Texas und diente fast acht Jahre in der US-Armee. 2009 war er ein Jahr lang in Afghanistan stationiert und nach seinem Austritt aus dem Militärdienst Reserveoffizier. In seiner aktiven Zeit arbeitete Jabbar beim Militär unter anderem als IT-Spezialist.

Die Ermittler fanden in seinem Fahrzeug eine schwarze IS-Flagge. Zudem stellten sie Sprengsätze sicher. Jabbar hatte während seiner Fahrt um sich geschossen. Nachdem der Wagen einen Kran gerammt hatte und zum Halten gekommen war, sprang der mutmaßliche Täter aus dem Auto und schoss weiter um sich. Zwei Polizisten wurden verletzt.

Der Wagen war auf derselben Website angemietet worden wie der Cybertruck, der wenig später in Las Vegas explodierte. Ermittler erklärten, dass dank der schweren Metallkarosserie außerhalb des Trucks verhältnismäßig wenig Schaden entstanden sei. Im Laderaum stellte die Polizei Mörser und Benzinkanister sicher. Die Explosion sei „wahrscheinlich ein Terrorakt“, teilte der zuständige Sheriff mit. Sie habe nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun gehabt. Damit wies er Spekulationen zurück, die Batterie des Tesla sei Grund für die Explosion gewesen.

Neben vielen Touristen, die zu Silvester nach New Orleans gereist waren, hielten sich am Dienstagabend auch viele Sportfans in der Stadt auf. Dort sollte am Mittwoch der Sugar Bowl stattfinden, eines der wichtigsten und traditionsreichsten Turniere im College-Football. Die Austragung wurde zunächst auf Donnerstag verschoben.