
Der einstige deutsche Davis-Cup-Kapitän Nikola „Niki“ Pilic ist tot.
Das gab der kroatische Tennisverband am Dienstag (23.09.2025) auf seiner Website bekannt. Der ehemalige Tennisprofi und -trainer sei demnach am Montag in Opatija in seiner kroatischen Heimat im Alter von 86 Jahren verstorben.
Boris Becker als Kopf der Mannschaft
Pilic hatte in seinen 16 Jahren als Teamchef dreimal den Davis-Cup-Sieg gefeiert. Beim „Wunder von Göteborg“ 1988 und 1989 in Stuttgart – jeweils gegen Schweden – war Boris Becker der Kopf der deutschen Mannschaft, 1993 in Düsseldorf gegen Australien führte Michael Stich das Team an. Becker nahm am Dienstag via Instagram Abschied und bezeichnete Pilic als „allerbesten Trainer der Welt“.
Niki Pilic (Mitte) mit der Davis-Cup-Mannschaft um Boris Becker, Patrick Kühnen, Eric Jelen und Carl-Uwe Steeb (v.l.n.r.) im Dezember 1988 in Göteborg.
Darüber hinaus triumphierte Pilic 2005 als Teamchef mit Kroatien und saß 2010 beim Davis-Cup-Sieg der Serben als Berater in der Box. In seiner Heimat Kroatien betrieb er eine Tennisschule, bis zum Jahr 2017 war Pilic zudem Berater beim Deutschen Tennis Bund (DTB).
Förderer von Novak Djokovic
Pilic, der in seiner Spielerkarriere bis auf Rang sechs der Weltrangliste vorgestoßen war und bei den French Open 1973 das Finale erreicht hatte, galt später als großer Förderer des Grand-Slam-Rekordsiegers Novak Djokovic aus Serbien. Als Teenager trainierte Djokovic viereinhalb Jahre in dessen Akademie in München. Später bezeichnete er Pilic als seinen „Tennisvater und Mentor“.
Der Deutsche Tennis Bund brachte seine Trauer in einer Pressemitteilung zum Ausdruck: „Niki Pilić hat das deutsche Tennis nachhaltig geprägt. In seiner Amtszeit feierte unser Davis-Cup-Team historische Erfolge“, wird DTB-Präsident Dietloff von Arnim dort zitiert. „Er verstand es, das Beste aus den Spielern herauszuholen und sie zu einer echten Mannschaft zu formen. Sein Vermächtnis wird im deutschen Tennis weiterleben.“