Tennis: Carlos Alcaraz siegt im Herreneinzel der French Open

Der Spanier Carlos Alcaraz hat im Finale der French Open vor 15.000 Zuschauern in Paris gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner aus Italien mit 4:6, 6:7 (4), 6:4, 7:6 (3), 7:6 (10:2) gewonnen. Damit sicherte er sich seinen zweiten French-Open-Titel in Folge sowie seinen fünften Grand-Slam-Titel. Es war das längste Finale in der Geschichte der French Open mit 5:29 Stunden.

Für Sinner war es hingegen die erste Niederlage in einem Grand Slam-Finale – und das nach drei Siegen bei Major-League-Turnieren sowie bei den US Open und Australian Open. Bis zum Finale in Paris hatte Sinner, für den es nach seiner dreimonatigen Dopingsperre erst das zweite Turnier war, keinen einzigen Satz verloren.

Alcaraz wehrte drei Matchbälle gegen Sinner ab und schaffte es, einen 0:2-Satzrückstand noch zu drehen. Alleine das erste Aufschlagspiel, in dem Alcaraz drei Breakchancen
verpasste, dauerte zwölf Minuten. In der entscheidenden Phase des ersten
Satzes setzte sich ein Fremdkörper in Alcaraz‘ Auge fest, er ließ sich
beim Stand von 4:5 behandeln – und verlor den Satz nach dem folgenden
Aufschlagspiel. Sinner bestimmte auch den zweiten Satz, aber Alcaraz wehrte sich und konnte sich den dritten Durchgang sichern. Alcaraz ist erst der sechste Spieler, der nach einem 0:2-Satzrückstand im Finale noch den Titel gewinnt.

Das bis dahin längste Finale hatte 4:42 Stunden gedauert: im Jahr 1982. Damals gewann Mats Wilander gegen Guillermo Vilas.

„Es war ein unglaubliches Finale. Danke an alle“, sagte Alcaraz im Anschluss und sprach von einer Ehre, sich mit Sinner messen zu dürfen. „Ich werde heute Nacht nicht besonders gut schlafen, aber es ist okay“, teilte Sinner indes mit. „Du hast diesen Titel verdient, Carlos.“ Der 14-malige Paris-Champion Rafael Nadal kommentierte auf der Onlineplattform X: „Was für ein unglaubliches Finale bei @rolandgarros!“ Und Boris Becker schwärmte bei Eurosport: „Was für ein Match, was für ein Drama, was für ein Niveau! Es ist nicht mit Worten zu erklären und zu begreifen!“

Im Jahr zuvor hatte sich Alcaraz in Paris im Finale in fünf Sätzen gegen Alexander Zverev durchgesetzt. In diesem Jahr war Zverev bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Alcaraz erwartet für seinen Sieg 2,55 Millionen Euro, er bekommt somit den gleichen Betrag wie die Siegerin der Frauen Coco Gauff.