
Das Berliner Tennisturnier will dem riesigen Zuschauerandrang gerecht werden und plant für die Zukunft einen größeren Center Court. Die Kapazität des bislang rund 4000 Zuschauer umfassenden Steffi-Graf-Stadions soll mit Hilfe bereits vorhandener ausfahrbarer Tribünen um weitere 3000 Plätze erweitert werden. „Dann wären die Seiten so hoch wie die Kopftribüne“, erklärte Turnierdirektor Markus Zoecke. Insgesamt würden dann rund 9500 Zuschauer täglich auf die Anlage mit den zwei weiteren Matchcourts passen.
Über 35.000 Zuschauer strömten in diesem Jahr auf das Gelände, sodass die überschauliche Anlage im Berliner Westen an ihre Kapazitätsgrenzen stieß. „Das Interesse war überwältigend. Das Turnier ist in Berlin angekommen und unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagte Andrea Petkovic, Director of Excitement und früher lange Jahre selbst Weltklasse-Spielerin.
Eine schwarze Null schrieb man in diesem Jahr noch nicht, sagte Markus Günthardt, der mit seiner Perfect Match GmbH neuer Veranstalter ist. „Was wichtig wäre für uns, ist ein Titelsponsor. Wenn der kommt, schaffen wir es schon nächstes Jahr. Wir haben einen Vertrag über fünf Jahre. Wenn wir erfolgreich sind, dann wird das 10, 15, 20 Jahre sein“, sagte Günthardt.
Die Männer in Halle werden übertragen
Dabei würden natürlich prominente TV-Übertragungen helfen, ARD und ZDF entschieden sich aber gegen das Berliner Turnier. Was wiederum Petkovic gar nicht gefiel. „Für meinen Geschmack sind die öffentlich-rechtlichen Sender nicht ausreichend begeistert“, sagte sie und monierte den Umstand, dass das parallel stattfindende Männer-Turnier in Halle sehr wohl gezeigt wurde.
Petkovic: „Ich finde, wenn man sich entscheidet, als öffentlich-rechtlicher Sender ein Turnier wie Halle zu übertragen, dann sieht es schlecht nach außen aus, wenn die Frauen dann hinten herunterfallen.“ Zumal man in Berlin „ein besseres“ Feld gehabt hätte: „Es gibt nicht mehr die Ausrede, dass Tennis im Live-TV nicht funktioniert. Es gibt Streams, wo man das laufen lassen kann für die Tennis-Fans, die es gerne sehen möchten. Aber es liegt nicht in meiner Hand, sondern in der Hand der öffentlich-rechtlichen Sender.“